Unser Blog 2022
30.12.
Indoor Spielplatz
Ein ziemlich ereignisreicher Tag liegt hinter uns: vormittags haben wir unsere Hündin zu einem Termin mitgenommen, doch dort klappt das auf der Decke liegen bleiben noch nicht so gut. Vermutlich, weil hier viele interessante Gerüche sind, ist die Situation für sie noch zu komplex. Wir müssen da also einen Schritt zurückgehen und die Situation für Sie einfacher gestalten.
Das Apportieren klappt inzwischen mit vielen unterschiedlichen Gegenständen und nicht mehr wie nur am Anfang mit ihrem Futterbeutel. Inzwischen bringt sie auch eine Frisbee zurück oder einen Stock aus Gummi. Es ist wirklich toll, dass sie jetzt so viele Gegenstände zurückbringt und auch für uns ist das eine ganz neue Situation. Denn wir haben jetzt die Möglichkeit, uns viele Dinge von ihr aufheben zu lassen und das gibt uns Freiheit. Inzwischen kann man ihr sagen, welchen Gegenstand sie apportieren soll und in der Regel bringt sie auch den Richtigen zurück.
Abends bauen wir einen Indoorspielplatz auf, mit Hürden über welche sie drüber springen kann. Das hat richtig gut funktioniert, sehr schnell hatte sie es raus wie sie über die Hütchen springen muss. Dabei sind tolle Fotos und Videos entstanden. Unser Plan ist es auf jeden Fall, dass bald auch auf Lichtungen oder im Wald zu probieren.
29.12.
Hundetraining
Wir besprechen die Klingelsituation: Und auch das Thema, unterschiedliche Wege mit ihr in direkter und weiterer Umgebung zu fahren bzw. zu gehen. Der Rückruf läuft nach den letzten Trainingseinheiten deutlich besser. Das fühlt sich gut an. Außerdem fangen wir an zu trainieren, dass die Hündin lernt an einem Seil die Tür zuzuziehen. Das brauchen wir vor allem für unsere Wohnungstüre, ist aber auch an anderen Türen innerhalb der Wohnung für uns nützlich. Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere Hündin uns das irgendwann abnehmen kann die Tür zuzuziehen. Wir sind gespannt, wie lange wir daran trainieren. Auch ihr Sozialverhalten besprechen wir. Wir intensivieren das Anti Giftködertraining, weil uns das sehr am Herzen liegt und wir es verdammt wichtig finden. Eine Situation die für die Schmetterlinge relevant ist, besprechen die Schmetterlinge mit der Hundetrainerin und diese schlägt vor, dass sie dabei kleinschrittiger zu belohnen. Damit unsere Hündin weiß, was ihre Aufgabe in dem Moment ist.
Inzwischen brauchen wir das Hundetraining nicht mehr so intensiv wie die ersten Wochen und Monate. Unsere Hündin mag die Hundetrainerin, auch wir fühlen uns wohl mit ihr. Das ist wirklich toll. Sie begleitet uns auf tolle Art und Weise und lobt uns, als was für ein tolles Team wir gemeinsam zusammengewachsen sind. Das ist natürlich wundervoll zu hören.
27.12.
Wanderung
Mit einer Assistentin und unsere Hündin fahren wir raus aus der Stadt. Über eine besondere App zeichne ich unsere Wanderung auf, insgesamt haben wir knapp 15 km gemeinsam zurückgelegt. Zwischendrin waren wir beim Mittagessen, unsere Hündin legt sich unter dem Tisch ab und schaut umher. Sie macht „das Besuchen von was“ inzwischen richtig gut mit und darauf sind wir unglaublich stolz. In der Stadt in der wir ankommen geht es weiter Richtung Bahnhof, leider war der Weg in diese Richtung ziemlich laut und unruhig. Wir mussten an einem Presslufthammer vorbei, um auf die richtige Straße zu kommen das war für unsere Hündin echt schwierig und eine riesengroße Herausforderung. Wir haben die Leine unserer Assistentin in die Hand gegeben und unsere Hündin konnte hinter uns herlaufen. So klappt das in besonders schwierigen Situation am besten.
Wir machen einen Abstecher in den Wald. Dort kann sie freilaufen, an Ballspielen war sie an diesem Tag wenig interessiert. Wir waren auf einer großen Lichtung mit ihr. Mit einem Hund hat sie schön gespielt und sich doch recht weit von uns entfernt. Da muss unser System noch ein bisschen entspannter werden, aber gemeinsam schaffen wir das bestimmt bald. Der Rückruf ist einfach noch nicht perfekt, er ist wirklich gut aber in manchen Situationen ist es schwierig sie zurückzurufen. Durch das Training der letzten Wochen zu diesem Thema haben wir riesengroße Fortschritte erzielen können und können Sie nun auch aus richtig schwierigen Situationen wie zum Beispiel aktivem Spiel mit einem anderen Hund zuverlässig zurückrufen. Darüber sind wir unglaublich erleichtert. Einfach auch, weil es ihr Freiheit gibt.
26.12.
Aufzug in unserem Wohnhaus defekt
Unsere Wohnung befindet sich im vierten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Die Wohnung können wir also ausschließlich über einen Aufzug erreichen. Nun ist es so, dass der Aufzug seit ganzen zwei Tagen nicht funktioniert. Am Sonntagmorgen als die Schmetterlinge mit unserer Hündin raus wollten (zur gewöhnlichen Morgenrunde) stellten sie fest, dass der Aufzug sich nicht bewegt. Die Schmetterlinge drückten auf die Taste des Aufzuges, diese leuchtete kurz auf, ging dann wieder aus. Sie kamen zurück in der Wohnung und informierten uns darüber. Die Schmetterlinge sind dann über das Treppenhaus mit unserer Hündin zur Morgenrunde raus. Bisher kannte sie das Treppenhaus so gut wie gar nicht, da es einfach für uns Sonnenblumen unerreichbar ist. Sie hat Spaß am Treppensteigen berichten die Schmetterlinge. Ist also sicher etwas, was ab und zu jemand anderes als wir mit ihr machen kann.
Nach dem Frühstück beschlossen wir, zunächst den Vermieter zu informieren, da wir in einer Mietwohnung leben. Dort erreichte ich natürlich niemanden. Da unsere Wohnung über eine große Wohnungsgesellschaft läuft gibt es eine Hotline, unter der man akute Reparaturen melden kann. Also riefen wir dort an. Nach langem hin und her und von einem Mitarbeiter zum nächsten verbunden zu werden und unzähligen Minuten der Warteschleife sagte uns die Dame am Telefon dann, dass sie uns nicht helfen könne. Stattdessen solle ich direkt die Aufzugsfirma kontaktieren. Also schickten wir die Schmetterlinge runter zum schwarzen Brett, um die Telefonnummer aufzuschreiben. Dort riefen wir an, zunächst erreichten wir niemanden. Ein zweiter und dritter Anruf folgte, wieder keine Reaktion. Wir beschlossen also, in einer Viertelstunde wieder anzurufen. Dies taten wir auch und dann ging endlich nach langer Zeit in der Warteschleife jemand ans Telefon. Die Frau mit der ich sprach sagte mir zu, dass noch an diesem Sonntag jemand rausfahren würde um sich das Problem anzugucken und es im Idealfall auch zu reparieren. Wie das schon klingt, „im Idealfall“. Auch sagte ich der Dame, dass ich auf einen Rollstuhl angewiesen bin und ohne Aufzug das Haus nicht verlassen kann. Damit wollte ich die Dringlichkeit noch etwas untermalen das für uns ja wirklich ein akutes Problem darstellt das Haus und damit auch die Wohnung nicht mehr verlassen zu können. Dennoch sind wir heilfroh, dass wir zu dem Zeitpunkt zudem das Aufzugproblem aufgetreten ist in unserer Wohnung waren und nicht irgendwo draußen unterwegs. Denn dann hätten wir nicht in unsere Wohnung zurückgekonnt. Die einzige Lösung für eine solche Situation ist vermutlich eine Übernachtung in einem Hotel in der Nähe. Doch auch dann ist man der natürlich wieder auf ein rollstuhlgerechtes Zimmer angewiesen und außerdem muss unsere Hündin natürlich auch mitdürfen. Ist also alles nicht so ganz unproblematisch und einfach. Die andere Alternative wäre vermutlich die Feuerwehr anzurufen, was wir persönlich noch nie gemacht haben. Von anderen betroffenen Rollstuhlfahrern haben wir das aber durchaus schon gehört. Zumindest, wenn es wirklich um akute Probleme ging. Keine Ahnung, ob wir das wirklich ohne absolute Notlage machen würden.
Als System ist es nicht einfach der Freiheit beraubt zu werden. Und es zeigt uns wieder einmal mehr, wie verdammt abhängig wir von so viel Technik sind. Seit wir hier in dem Haus leben war der Aufzug zwar schon einige Male kurzfristig außer Betrieb, zwei volle Tage haben wir aber noch nicht erlebt. Auch in Hinblick auf unsere Hündin fühlt es sich natürlich nicht toll an hier in der Wohnung festzusetzen. Zum Glück konnten die Schmetterlinge mit ihr rausgehen, sie sprang durch den Schnee und freute sich darüber. Wir versuchten uns etwas abzulenken, möglichst wenig über die Situation nachzudenken. Irgendwann rief der Hausmeister an, er wollte die Aufzugnummer haben. Diese stehe wohl im Aufzug. Da jedoch die Aufzugtür nicht aufging, konnte ich ihm mit dieser Nummer nicht weiterhelfen. Nach insgesamt fünf Anrufen mit dem Hausmeister und zahlreichen Kurznachrichten später war dann Sonntagabend klar, dass sich an diesem Abend nicht mehr aus der Wohnung kommen werde. Der Hausmeister sagte zu, dass das Problem gleich am nächsten Morgen behoben werde. Doch auch das es nicht passiert. Am Montagmorgen stellten wir fest, dass natürlich nichts passiert war. Stunden später das gleiche Bild. Ich rief wieder den Hausmeister an um mitzuteilen, dass der Aufzug immer noch defekt ist. Er bedankt sich für meine Geduld, ich denke mir nur dass mir das alles überhaupt nichts nutzt und weiterhilft. Unsere Geduld? Nein, wir haben keine Geduld für solche Situationen. Und auch kein Verständnis, dass sich niemand um das akute Problem kümmert. Es ist für uns einfach ein sehr existenzielles Problem während es für andere Nachbarn wahrscheinlich ein eher lästiges Problem ist in dem sie hat die Treppe nehmen müssen. Wir empfinden das schon als diskriminierend, wenn über 48 Stunden da einfach überhaupt nichts passiert obwohl wir auf die Dringlichkeit hingewiesen haben. Hätten wir am Montag irgendeinen wichtigen Termin gehabt, wir hätten ihn nicht wahrnehmen können. Mal sehen, ob wir unseren Arzttermin Dienstagvormittag denn wahrnehmen können. Dennoch immer sitzen wir hier und der Aufzug ist defekt!
Auch an diesem Tag wurde das Problem nicht gelöst, ob wirklich wer da war wissen wir nicht. Wenn man online das Problem mit dem Aufzug in Wohnhäusern im Internet eingibt ist es total erschreckend wie viele Rollifahrer dieses Problem betrifft und es interessiert einfach niemanden. Nicht die Hausverwaltung, nicht den Vermieter, nicht den Hausmeister und schon gar nicht die Aufzug Firma. Warum dürfen die das so gleichgültig behandeln? Wir sind in unserem Haus die einzigen, die wirklich auf den Aufzug angewiesen sind. Die Wohnung ist rollstuhlgerecht und hat mit Sicherheit die dafür möglichen Förderungen erhalten. Doch daran, dass die Wohnung auch auf Dauer zu erreichen und zu verlassen ist wird dabei nicht gedacht. Warum gibt es keinen zweiten Aufzug? Leider war auch bis Dienstagmittag niemand da, sodass wir unseren Arzttermin kurzfristig absagen mussten! Irgendwann am Abend ging der Aufzug dann wieder. Endlich kommen wir wieder raus!
25.12.
Meilenstein
Wir holen die Schmetterlinge an einer Straßenbahnhaltestelle gemeinsam mit unserer Hündin ab. Es ist Abend, die Schmetterlinge fahren mit der Bahn zurück zu uns. Und wir entschließen uns, Sie an der Haltestelle abzuholen. Die Schmetterlinge freuen sich riesig, unsere Hündin auch.
Unsere Hündin ist mit bei einem Termin. Leider hat es eine Weile gedauert, bis sie auf ihrer Decke zur Ruhe kam. Da müssen wir auf jeden Fall weiter üben denn das brauchen wir ja auch zum Beispiel im Taxi, dass sie auf ihrer Decke bleibt. In der Übungssituation ist das kein Problem, aber der Transfer in den Alltag ist manchmal noch schwierig. Am Mittwoch den 19. Oktober haben wir wieder einen Meilenstein erreicht. Zum aller ersten Mal läuft unsere Hündin auf einem Weg ohne Leine. Wir waren in der Nähe eines Paks in unserer Stadt unterwegs. Da gibt es einen Weg, der rechts und Linksbegrenzungen in Form einer Mauer und eines Zaunes hat. Dadurch kamen die Schmetterlinge auf die Idee, unsere Hündin dort das erste Mal auf dem Weg frei laufen zu lassen. Ideal war auch, dass da überhaupt nichts los war. Wir entschieden also gemeinsam, das Experiment anzugehen. Unsere Hündin ist uns wirklich toll hinterhergelaufen, mal hinter uns, mal neben uns und auch mal ein paar Schritte weiter vor. Während die Schmetterlinge dann eine Pause einlegen fahren wir mit unserer Hündin noch eine Runde schnell durch die Gegend, da natürlich an der Leine. Aktuell wissen wir nicht, ob wir es irgendwann schaffen sie ohne Leine alleine laufen zu lassen. Aber das ist im Moment auch nicht so wichtig. Dass sie jetzt gut an der Leine am Rolli läuft es schon so unfassbar viel wert. Die Schmetterlinge lassen unsere Hündin dann auch noch mal freilaufen, klappt leider nicht so gut. Sie versucht sich unter einen Zaun durch zu buddeln. Das geht natürlich nicht. Der Rückruf muss weiter trainiert werden.
24.12.
Heute ist Weihnachten!
Es ist Samstag der 24.12. Vormittags ist eine Assistentin da, um bei den Vorbereitungen z.B. fürs Raclette zu helfen. Ab mittags gehört die Wohnung ganz uns. Zuerst machen beide Systeme etwas Pause. Das tut gut. In die überfüllte Kirche gehen wir an diesem Tag nicht. Lieber gehen wir Schmetterlinge unter dem Jahr regelmäßig sonntags in den Gottesdienst, als an Weihnachten, wenn alle in die Kirche „stürmen“, weil man das eben so macht. Nach dem gemeinsamen Essen gibt es Geschenke die unter dem geschmückten Weihnachtsbaum liegen. Natürlich werden auch Fotos gemacht.
Wir wünschen allen Lesern Frohe Weihnachten und bedanken uns für euer Interesse an unserer Homepage!
23.12.
Aus Box wird Hütte
Beim Trainieren ist die Stoffbox unserer Hündin, die im Wohnzimmer stand, am Reißverschluss kaputtgegangen. So war die Überlegung, was wir als Nachfolger nehmen. Bevor unsere Hündin eingezogen ist, haben wir schon einmal kleine Häuschen aus Pressspan gesehen die wir eigentlich ganz schön finden. Die Schmetterlinge werfen diese Ideen noch mal in die Mitte um gemeinsam zu überlegen was wir denn jetzt kaufen wollen. Wir schauen uns das gemeinsam noch mal an und beschließen, dass es so eine kleine Hundehütte werden soll. Wenige Tage später ist die Hütte da, wir malen das Dach an, schreiben den Namen unserer Hündin mit einer Schablone aufs Dach. Uns macht es Spaß das gemeinsam mit der Assistentin zu gestalten.
Eine Assistentin ist das letzte Mal da. Mittags gehen wir mit ihr und unserer Hündin raus. Sie war aufgrund eines Praktikums länger nicht bei uns. Dadurch sind ihr total viele Fortschritte aufgefallen. Auf dem Spaziergang lassen wir unsere Hündin kurz freilaufen, leider funktioniert der Rückruf üben unter Ablenkung gerade nicht so wie er funktionieren sollte. Die Ablenkung ist in diesem Moment einfach zu groß. Später trainieren wir noch etwas an der Schleppleine. Wir fahren mit der Bahn wieder nach Hause. Als wir bei einem Supermarkt vorbeikommen schicken wir unsere Assistenz kurz in den Supermarkt um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen und wir warten mit unserer Hündin etwas abseits an einem Platz. Das klappt richtig gut. Sie sitzt ruhig neben uns und wartet geduldig.
Wir haben mit ihrer neuen Hundehütte geübt und es scheint so, als nehme sie sie gut an. Sie steht an der gleichen Stelle wie die Box zuvor. Als Vokabel für unsere Hündin bleibt Box bestehen, weil sie dieses Wort jetzt dafür kennt.
Unsere Hündin alleine lassen klappt gut. An einem Vormittag haben die Schmetterlinge und wir einen gemeinsamen Termin bei unserer Hausärztin. Unsere Hündin bleibt alleine zu Hause. Und doch sind wir froh, dass sie nicht regelmäßig über sehr viele Stunden alleine sein muss wie das in manchen anderen Haushalten mitunter der Fall ist.
22.12.
Unsere Lieblingshunderunde.
Mittags war unsere Hündin alleine zu Hause, während die Schmetterlinge und wir uns einen Besuch in einem wunderschönen Lokal gegönnt haben. Durch das wundervolle Wetter war es möglich, draußen im Biergarten zu sitzen. Das hat sich richtig gut angefühlt das gemeinsam zu erleben.
Am späten Nachmittag ging es dann weiter mit der nächsten Hunderunde. Wir waren dort, wo wir so oft sind, wenn wir nicht in der Umgebung die unmittelbar um unser Haus ist, spazieren gehen. Zunächst haben die Schmetterlinge mit ihr im Laub Suchspiele gemacht. Etwas zu suchen findet unsere Hündin richtig toll. Anschließend gehen wir gemeinsam auf die große Wiese. An dem Tag hatten wir den Eindruck, dass sie im Großen und Ganzen gerade nicht mit anderen Hunden spielen möchte. Vielleicht haben wir an dem Tag auch einfach nicht die passenden Hunde getroffen. Sowas soll‘s ja geben.
An einem anderen Vormittag waren wir wieder gemeinsam dort. Unsere Hündin wirkte an dem Tag eher müde und erschöpft. Zu ein bisschen spielen konnte man sie dann doch motivieren. Dennoch haben wir die Runde an diesem Tag abgekürzt da wir einfach den Eindruck hatten, dass es genug ist. Wir trafen eine kleine andere Hündin, sie fand unsere Hündin total spannend. Außer den beiden Hündinnen war auf der Wiese gerade kein anderer Hund zu sehen. Die beiden haben großartig miteinander gespielt. Wäre schön, sie öfter zu treffen mal schauen, wenn wir sie das nächste Mal sehen fragen wir wohl mal nach der Telefonnummer der Besitzerin. Wenn Sie das auch möchte, würden wir gerne Telefonnummern austauschen.
18.12.
Agility Set
unsere Hündin hat so viel Spaß am drüber hopsen und unten durchkriechen, dass wir ihr ein Set bestellt haben. Das machen wir jetzt regelmäßig. Unser Flur ist zum Glück ziemlich lange, auch breit damit wir mit dem Rolli drehen können. An dem Nachmittag haben wir drei Hürden aufgebaut. Darüber dann den Futterbeutel geworfen was richtig gut funktioniert hat. Sie hat ihn zurückgebracht, ist dabei über die Hindernisse gesprungen und hatte viel Freude dabei. Es ist total schön zu sehen, dass es ihr gut geht.
17.12.
Halbtagesausflug aufs Land (5.11.).
Am Vormittag sind die Schmetterlinge, wir und unsere Hündin mit dem Rollitaxi raus aus der Stadt gefahren. Der Ort der an diesem Tag unser Ziel war bedeutet beiden Systemen viel. Auch bevor unsere Hündin bei uns lebte waren wir regelmäßig dort. Eher noch regelmäßiger, als jetzt. Man merkt sofort, wie sie sich freut die Weite zu sehen, die vielen Felder und die wenigen Geräusche die sie hören muss. Dass es bei uns hier in der Großstadt im Alltag anders. Unsere Hündin springt über ein paar Balken, dass ist lustig anzusehen. Leider fahren wir uns im Rindenmulch fest und kommen da nicht mehr raus. Auch die Schmetterlinge können uns nicht weiterhelfen, so rufen wir beim Taxiunternehmen an das uns hingebracht hat mit der Bitte, den Taxifahrer zu uns zurückzuschicken. Glücklicherweise ein starker Mann. Während die Schmetterlinge unsere Hündin erst mal an einen Balken mit der Leine festmachen, helfen die Schmetterlinge und der Mann uns aus der misslichen Situation heraus. Unsere Hündin gefällt diese Situation nicht, das ist deutlich zu spüren. Vielleicht merkt sie unsere Angst, unsere Unsicherheit und die missliche Lage in der wir uns gefühlsmäßig befinden. Glücklicherweise konnten die beiden gemeinsam uns im Rolli aus dem Rindenmulch befreien. Es war einfach so nass, dass wir abgerutscht sind. Das nächste Mal fahren wir da definitiv nicht mehr hinein!
Nachdem wir aus der Situation befreit waren haben wir unsere Hündin freilaufen lassen. Sie hat sich unfassbar gefreut über die Weite und ihre Lebensfreude mitzuerleben rührt tief in unseren Herzen. Sie lief so schön über die Wiesen. Hat sich unheimlich gefreut, hat gelacht und ist durch die Gegend gerannt. Auch der Rückruf klappte sehr gut. Anschließend sind wir noch ein Stück spazieren gegangen dabei fiel auf, dass sie viel mehr schnüffelt und ziemlich abgelenkt war als sonst bei Spaziergängen. Scheinbar waren an der Wiese viele interessante Gerüche zu er riechen.
16.12.
Aufzug fahren lernen mit Hund
Das war ein riesengroßer Schritt in Richtung mehr Freiheit mit ihr ;-)
Dieser Artikel ist vor Monten entstanden... und irgendwie noch nicht auf unserer Seite gelandet.
Die Hundetrainerin fragte, ob sie auch an einem Sonntag fürs Hundetraining kommen könne. Wir bejahten das, das war für uns in Ordnung. Das Hundetraining war wieder richtig gut. Das unglaubliche Ergebnis dieses Tages ist, dass wir jetzt alleine mit unserer Hündin aufzufahren können. Außerdem haben wir eine Herangehensweise gelernt, wie es auch möglich ist das sie an der großen Straße bei uns am Rolli läuft. Auch das ist wieder ein überwältigendes Gefühl. Wieder ein Stückchen mehr Freiheit mit ihr. Beim nächsten Hundetraining wollen wir es angehen, dass wir wirklich alle Schritte nur mit unserer Hündin alleine machen. In der Wohnung Anleihen, aus der Wohnungstüre rausfahren, sie in die Ecke setzen während wir die Tür abschließen. Sie dann so „einparken“ am Rolli, dass wir an den Aufzugknopf kommen. In dieser Situation bekommt sie das Signal „Sitz“, und „bleib“. Wenn wir zur Hälfte im Aufzug drinstehen und damit in der Türe, bekommt sie das Signal „lauf“. Damit läuft sie in den Aufzug hinein. An eine fest eingeübte Stelle. Aktuell ist das schwierigste, mit ihr aus dem Aufzug und im Erdgeschoss wieder rauszukommen. Beim Aufzug Ausgang in der Tiefgarage ist das kein Problem, da sie da sehr gerne aus dem Aufzug aussteigt. Im Erdgeschoss ist das leider nicht wirklich der Fall. Wir üben weiter. Was man deutlich spürt ist, wenn Ablenkung in Form von anderen Menschen in der Nähe des Aufzuges ist, wird es für uns schwierig. Aktuell steht unten da wo wir aussteigen immer noch eine Person die uns im Zweifel aus dem Aufzug raushelfen kann. Die Haustüre hat bei uns einen elektrischen Türöffner. Das kommt uns hier zugute. Doch leider ist dieser oft defekt. Wir fahren also vor das Haus mit ihr. Hier legt sie sich meistens kurz hin. Guckt sich die Situation an. Und dann, geht es Richtung Straße. Wir fahren mit ihr bis zur Ecke, wo wir rechts abbiegen. Ein Stückchen weiter geradeaus ist an ihre Stelle wo sie sich in der Regel erleichtert. Auch dafür haben wir inzwischen eine Lösung gefunden wie sie an der Leine die wir bei uns tragen auch ihr Geschäft verrichten kann. Noch haben wir ein großes Problem was noch mehr Selbstständigkeit im Weg steht. Was machen wir, wenn unser Hund sein großes Geschäft verrichten muss? Aktuell ist es so, dass immer noch jemand dabei ist bis sie damit fertig ist. Wir würden gerne erreichen, dass wir zumindest eine kurze Runde raus (damit sie auf die Toilette kann) mit ihr irgendwann alleine schaffen. Wie genau, wissen wir im Moment noch nicht. Wenn andere Hundebesitzer in der Nähe sind, wäre es für uns kein Problem diese zu fragen. Doch einfach einen fremden Menschen ansprechen ohne Hund finden wir eher schwierig. Dieser Mensch könnte dies als Zumutung empfinden. Das wollen wir natürlich nicht.
Wir sprechen noch mal über die Klingelsituation. Verändern diese noch mal.
14.12.
Eingezäunte Hundewiese
hier waren wir tatsächlich länger nicht mehr, da diese außerhalb der Stadt liegt und nicht direkt in unserem Einzugsgebiet ist. Zu Beginn als unsere Hündin neu bei uns war, war uns das sehr wichtig. Denn es war die einzige Möglichkeit sie frei laufen zu lassen. Dies ist inzwischen glücklicherweise nicht mehr so. An diesem Tag war auf der Wiese ein extrem ängstlicher Hund, der total anfing zu bellen und überhaupt nicht mehr aufhörte. Da haben wir gedacht, gut dass das bei uns nicht so extrem ist. Klar, unsere Hündin ist auch ängstlich und hat viele Baustellen und Probleme. Der Besitzer der anderen Hündin meinte, dass jeden Tag mindestens 6-7 Stunden Fahrradtour mit dieser Hündin notwendig seien, damit sie das Leben in einer Wohnung aushält. Nur dann könne sie ansatzweise zur Ruhe kommen. Die Hündin hat am ganzen Körper gezittert. War echt schwer das mit anzusehen.
Auf der Hundewiese selbst war unsere Hündin an dem Tag nicht so aktiv. Als wir später alleine mit ihr dort waren, bin ich wieder schnell den Berg hoch und runtergefahren. Da läuft sie liebend gerne hinterher. Es bereitet ihr Freude. Anschließend sind wir noch spazieren gegangen. Die Schmetterlinge setzten sich auf eine Parkbank, wir fuhren mit unserer Hündin eine Strecke in ein kleines Wäldchen hinein. Diese Strecke bin ich schon einmal mit ihr gefahren. Im Rollitaxi klappt es auch richtig gut. In der Regel bleibt sie auf ihrer Decke liegen.
13.12.
Hunde treffen
An einem Nachmittag fahren wir mit einer anderen Hündin und ihren beiden Frauchen in einem wunderschönen Park. Die andere Hündin kommt aus dem Tierschutz, kann noch nicht freilaufen. Wir gehen etwa eine Stunde gemeinsam spazieren. Eine wirkliche Interaktion zwischen den beiden Hunden kommt dabei nicht zustande. Beide waren aber durchaus interessiert aneinander.
Immer wieder verabreden wir uns mit anderen Hunden damit unsere Hündin regelmäßigen Hundekontakt hat. Manchmal ist es für uns Menschen gar nicht so einfach. Aber wir wissen, dass es wichtig ist das unsere Hündin Hundefreunde hat. Manche Hunde trifft man zufällig immer wieder, mit anderen verabreden wir uns. Das hat beides sein für und wider.
Ein paar Tage später treffen wir uns in einem anderen Park mit einer ehemaligen Assistentin und ihrer Hündin. Die Hündin der ehemaligen Assistentin ist ein Mittelspitz und schon 16 Jahre alt. Inzwischen hört sie wohl nicht mehr so gut. Eine Assistentin, wir und unsere Hündin machen uns mit dem Rolli Taxi auf dem Weg zum vereinbarten Treffen. Das war insgesamt wirklich richtig toll und wunderschön. Unserer Hündin hat die Gesellschaft von der anderen Hündin gutgetan, die beiden haben auch miteinander gespielt. Unsere Hündin hat dabei immer wieder gekuckt, was die andere Hündin macht. Wir sind über eine große Wiese, unsere Hündin ist dabei komplett freigelaufen. Was interessant an dem Kontakt zu der Hündin der ehemaligen Assistentin ist, ist, dass unsere Hündin viel aufmerksamer und interessierter an anderen Hunden war. Insgesamt waren wir an dem Tag ungefähr 3 Stunden gemeinsam unterwegs. Unser Eindruck war, dass das allen Beteiligten gutgetan hat. Die beiden werden wir auf jeden Fall wieder treffen.
Sie spielt inzwischen mit anderen Hunden 😉
10.12.
Ein Mittwoch der für uns alles veränderte. (im Juli 2022)
Unglaublich aber wahr, heute waren wir das erste Mal alleine mit unserer Hündin eine Runde spazieren. Innerhalb eines Parkes, den Weg kennt sie gut. Die Schmetterlinge haben nicht so viel Kraft die ganze Runde mit spazieren zu gehen. Da dachten wir, dass wir es einfach ausprobieren. Es hat wirklich toll geklappt und wir sind stolz auf uns beide. Für uns ein wichtiger Tag ein wichtiger Schritt weiter Richtung Selbstständigkeit mit ihr. Feiert mit uns 😉
Das Bellen, wenn jemand in die Wohnung kommt wird besser. Der Physiotherapeut kommt, sie bellt nicht. Sie geht zu ihm hin und schnuppert.
9.12.
Ausflug
Mit einer Assistentin sind wir mit einer Regionalbahn in einen etwa 1 Stunde entfernt Ort gefahren. Für dort haben wir online eine rollstuhlgerechte Wanderung gefunden, die wir gerne mit der Assistentin und unserem Hund unternehmen wollten. Der Tag war voller Hürden. Die Schmetterlinge waren nicht dabei. Zunächst funktionierte der Aufzug nicht, nachdem wir die Assistentin aber nach oben über die Treppe geschickt hatten, fand sie ein Bauarbeiter der den Aufzug kurz freigab. Glück gehabt, wir haben noch gerade so die Bahn bekommen. Doch der Einstieg war eine Katastrophe, die Rampe die in der Bahn vorhanden war, war winzig und der Winkel extrem steil. Wir mussten also rückwärts in den Zug hinein fahren während die Assistentin uns von hinten navigierte und unsere Hündin an der Leine hatte. In einer Ecke angekommen im Zug, legte sich unsere Hündin neben uns ab. Dummerweise war die Toilette genau an dem Platz platziert, wo der Rolliplatz war. Das war eine absolute Fehlkonstruktion in unseren Augen. Aber gut, kann man nicht ändern. Das bedeutete, immer wenn jemand zur Toilette wollte mussten wir von unserem Platz wegfahren. Es gab aber keinen anderen Platz an dem wir hätten stehen bleiben können für die gesamte Fahrt. Die Bahnfahrt war für unsere Hündin entspannt, das macht sie super mit. Ein kleiner Junge aus unserem System ist eine Weile gefahren, weil es spannend findet Zug zu fahren. Auch ein Mädchen guckte zwischendurch mal bei der Fahrt nach außen. Nach einer guten Stunde kamen wir an unserem Ziel an, wir waren an diesem Ort noch nie. Ein Jugendlicher von uns übernahm, die kleinen waren innen. Zunächst einmal mussten wir herausfinden wie wir den richtigen Weg finden. Wir hatten zwar eine Wanderkarte, die aber genau in die andere Richtung ging. Wir haben die Wanderung also quasi rückwärts gemacht damit wir in einem größeren Ort ankommen, wo es für uns Menschen noch etwas zu essen gab. Nach einigem Hin und her hatten wir den richtigen Weg gefunden. Insgesamt waren wir knapp 15 km unterwegs. Dass ist richtig viel. So lange waren wir auch noch nie mit unserer Hündin unterwegs. Die letzte Wanderung hatte so knapp 10 km. Wir sind an einem Fluss entlang gegangen, es gab wenig Menschen auf dem Weg. Das hat uns gut gefallen. War aber auch unter der Woche und Vormittag.
Mittags haben die Assistentin und wir in einem Restaurant was gegessen, während sich unsere Hündin ruhig an unsere Füße legte. Der Rückweg war leider etwas stressig. Richtung Zugstation ging es sehr steil den Berg hoch und es war eine viel befahrene Straße. Glücklicherweise erwischten wir noch gerade so den einfahrenden Zug. Zuhause angekommen holte unsere Hündin als erstes ihr Spielzeug und warf es mir vor die Füße. Anschließend hob sie es auf und legte es in meinen Schoß. Doch dann machte sie doch erst mal Pause.
6.12.
Ball spielen
Man kann es kaum glauben und wir selber fassen es am wenigsten, unsere Hündin spielt Ball 😉 nun denkt wohl jeder, das ist doch ganz normal, denn die allermeisten Hunde spielen Ball. Das ist auch etwas, was man auf Spaziergängen immer wieder beobachtet. Doch für unsere Hündin war Spielzeug im Allgemeinen etwas Suspektes, seltsames was sie nicht wirklich kannte und nicht wusste was man damit machen könnte. Es hat lange gedauert, bis sie gelernt hat zu apportieren. Am Anfang nur den Futterbeutel, später auch ein Knotenseil, oder andere geeignete Gegenstände aus dem Hundehandel.
Wir waren mit einem anderen Hund unterwegs und er spielte auf der gemeinsamen Gassi runde immer wieder Ball. Vielleicht hat das unsere Hündin inspiriert, wer weiß das schon genau. Kleine aus dem System der Schmetterlinge lassen den Ball in der Wohnung auf dem Boden hopsen. Unsere Hündin findet das klasse, zum ersten Mal spielt sie von selbst mit einem Gegenstand außer ihren Kuscheltiere. Sie rollt den Ball weiter, versucht das er springt. Dass es wunderschön anzuschauen. Für draußen haben wir einen Doppelball, das sind zwei unterschiedliche Bälle in zwei verschiedenen Größen, die aneinander sind. Dadurch ist das Hüpfen des Balls viel unkontrollierbarer und dadurch für unsere Hündin deutlich spannender. Nach ein paar Tagen in der Wohnung Ballspielen haben wir diesen auch nach außen verlagert. Wenn die Situation nicht zu viel Ablenkung bietet, ist es jetzt auch möglich draußen mit ihr Ball zu spielen. Wunderschön!
Am Nachmittag waren wir in einem Wald. Dort ist es richtig schön und es gibt gut ausgebaute Schotterwege, sodass der Wald dort auch für mich als Rollstuhlfahrer darin zu genießen ist. Es hat den Schmetterling gut gefallen und uns auch. Auch unsere Hündin freut sich über Ausflüge in den Wald. Wir nutzen die Gegenstände des Waldes um ein paar Dinge auszuprobieren. Da es laute Knallgeräusche gab, ließen wir unsere Hündin an der Schleppleine. Das Spiel mit dem Doppelball hat richtig gut funktioniert und sie hat so viel Freude am Spiel mit dem Ball.
4.12.
Ausflug aufs Land
An einem Mittag im November sind wir mit unserem Rollitaxi mit den Schmetterlingen und unserer Hündin raus aufs Land gefahren. Ein kleiner Ort, den wir schon lange kennen und wirklich gernhaben. Auch bevor unsere Hündin bei uns einzog, waren wir dort immer mal wieder unterwegs. Die Felder, die frische Luft das tut gut, wenn man die Großstadt gewöhnt ist. So aus der Stadt herauszufahren finden wir total schön, dort leben wollen würden wir trotzdem nicht. Wenn man auf Barrierefreiheit angewiesen ist können kleine Orte ungeeignet sein. Es würde nur einen Bus geben, der nicht barrierefrei ist. Auch die Geschäfte und Bürgersteige sind in kleineren Orten häufig nicht rollstuhlbefahrbar oder viel zu schmal und zu eng. Da hat die Stadt schon so seine Vorteile in dem es ein Fahrdienst für Rollstuhlfahrer gibt usw.
Wir fahren uns mit dem Rolli fest, der Rindenmulch ist zu nass. Wir rutschen ab. So ein riesengroßer Mist! Die Schmetterlinge schaffen es nicht, uns aus der misslichen Situation zu befreien. Also rufen wir unseren Taxifahrer der uns dorthin gebracht hat an und bitten ihn zurückzukommen. Gemeinsam mit den Schmetterlingen schaffen die beiden es uns da wieder raus zu ziehen. Welch ein Glück. Sonst wäre der Ausflug schnell vorbei gewesen.
Unsere Hündin läuft frei über die Wiese. Eine riesengroße wunderschöne Wiese an der es auch ein paar Baumstämme gibt. Mit den Schmetterlingen zusammen hüpft sie über die Baumstämme, kriecht unten durch. Wir fahren nicht mehr in die Nähe des Rindenmulches, weil es einfach zu gefährlich ist, dass wir wieder abrutschen. Manchmal ist es schade das wird bei solchen Dingen nicht ganz mitkönnen. Da spüren wir unsere Behinderung stärker, weil wir gerne an der Situation teilhaben würden. Sie springt über die Wiese wie ein kleines Känguru. Und ich glaube, sie lacht. Auch ihren Lieblings Ball haben wir dabei, einen sogenannten“ Doppel Ball“ der schön in verschiedene Richtungen springt und somit interessanter ist als ein Ball der einfach nur ein bisschen rollt. Gegenüber liegt noch eine andere große Wiese. Auch die nutzen wir und unsere Hündin wirkt so glücklich und ausgelassen. Wir wollen öfter dorthin, einfach weil es uns allen guttut. So für einen halben Tag ist das ein toller Ort um spazieren zu rollen und für die Schmetterlinge und unsere Hündin zu laufen.
30.11.
Neuer Meilenstein
Wir Sonnenblumen sind das erste war mit unserer Hündin alleine über die große Straße gefahren. Drei Ampelabschnitte, und wir haben es gemeinsam richtig gut gemeistert. Da waren wir richtig stolz darauf, dass wir das zusammen geschafft haben. Unsere Hündin hat dabei richtig toll mitgemacht.
Das klingt jetzt vielleicht nicht nach etwas besonderem, aber für unsere Hündin ist es das. Wenn man bedenkt wie viel Angst und Panik sie vor der Stadt hatte als sie eingezogen ist und wie unmöglich es war, auf die andere Straßenseite mit ihr zu kommen. Gemeinsam mit den Schmetterlingen oder gemeinsam mit einer Assistenz machen wir das inzwischen schon lange. Sie findet es immer noch nicht toll über die großen Straßen zu müssen aber sie kommt mit und akzeptiert und meistert die Situation. Trotzdem hat es relativ lange gedauert, bis wir uns das jetzt alleine zutrauen. Doch jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, jetzt schaffen wir das gemeinsam mit ihr, da wir so ein wundervolles Team geworden sind.
An einem Sonntag im November ging es den Schmetterlingen gar nicht gut. Also war klar, dass wir alleine mit unserer Hündin raus müssen. Das Wetter war noch relativ gut. Wir fuhren mit unserer Hündin einen Weg, den wir noch nicht so oft gefahren sind. Einmal unter der großen Brücke durch, auf die andere Seite. Dort gibt es in einiger Entfernung noch einen Park in dem wir noch nicht so häufig waren. Bisher haben wir für dorthin öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Das habe ich an dem Tag mit ihr nicht gemacht, denn ich kann im Moment noch nicht alleine mit ihr in die Bahn. Das klappt mit dem Einsteigen nicht. Ob das irgendwann möglich ist müssen wir mal schauen. Wir werden sehen … Aber wir könnten es uns schon vorstellen dass wir irgendwann zumindest mit unserem Rollitaxi alleine mit unserer Hündin fahren können. Auch das wäre ein riesengroßer Schritt für uns! Aber man kann ja mal träumen.
Wir fahren also dorthin und unsere Hündin läuft toll neben dem Rolli her. Es war ein toller Ausflug und wir waren wirklich lange unterwegs. Im Park angekommen, fahren wir noch ein bisschen mit ihr durch die Gegend bevor wir dann zurück gefahren sind. Soweit von Zuhause weg war ich alleine mit unserer Hündin noch gar nicht. Also wieder ein neues Ziel erreicht.
27.11.
Wieder Hundetraining
Unsere Hundetrainerin begleitet uns inzwischen nicht mehr so eng wie am Anfang. Das passt für alle Beteiligten so ganz gut. Immer wieder sammeln sich Fragen an, die wir notieren und beim nächsten Hundetraining klären. Alltagssituationen die auffallen und eventuell auch Probleme die sich herauskristallisieren. Wie man eine neue Sache im Hundetraining aufbaut wissen wir inzwischen selber gut. Trotzdem sind manche Infos von außen hilfreich, auf die man vielleicht von selber nicht gekommen wäre.
Wir hatten eine gute Stunde Hundetraining. Auf der Wiese angekommen jagten fünf Hunde auf einmal unsere Hündin. Sie sind ins Gebüsch geflüchtet. Das tat uns wirklich leid denn das hatten wir in dieser Form auch noch nicht erlebt. Die Hundetrainerin schilderte uns ihre Sichtweise zu dem Vorfall. Tatsächlich ist sowas Massives bisher nicht vorgekommen. An diesem Tag hatte die Hundetrainerin ihren eigenen Hund dabei. Er sollte unter anderem beim Rückruftraining für Ablenkung sorgen. Das hat auch gut funktioniert. Mit unserer Hundetrainerin sind wir super zufrieden und glücklich. Auch unsere Hündin findet den anderen Rolli, also den von der Hundetrainerin richtig toll. Das kommt auch vor bei anderen Menschen die einen Rollstuhl nutzen das unsere Hündin interessiert schaut. Sie denkt wohl, das kenne ich doch …
24.11.
Unser System, das System der Schmetterlinge tut sich richtig schwer etwas auf die Homepage zu schreiben. Früher war das leichter. Ich glaube vor allem unsere Depression bremst uns aus. Wir haben total wenig Antrieb. Es ist kein Unterschied, ob es um schöne oder weniger schöne Sachen geht. Wie es ist depressiv zu sein kann man Außenstehenden nur schwer beschreiben. Bei uns ist es Leere, manchmal Druck, Scham, Antriebslosigkeit. Die Sonnenblumen halten trotzdem zu uns und sind einfach für uns da. Zum Glück ist selten das komplette System von einer Depression betroffen, sondern nur einzelne Persönlichkeiten. Trotzdem bekommen alle im System etwas davon ab. Ein Kind fragt mich dann zum Beispiel, was ist mit dir los, bist du krank?
19.11.
Hund und wir draußen. Mit Bereitschaft im Hintergrund
Unsere Hündin liebt die Geschwindigkeit, wenn wir sie schnell am Rolli laufen lassen.
Das Laufen am Rolli klappt immer besser. Wir üben täglich. Orientierungslauf auf dem Gelände, auf der Wiese oder im Park um Bäume herum zum Beispiel. Auf einem großen Platz wo untertags Leute Skateboard fahren, fahren wir eine Weile mit unserer Hündin hin und her und kreuz und quer.
Hat unsere Hündin eine Blasenentzündung?
Inzwischen ist das Ergebnis da, nein hat sie zum Glück nicht! Wir haben den Eindruck, dass sie Schmerzen beim Wasserlassen hat! Pinkelte sie doch plötzlich in die Wohnung. Muss noch mal raus. Wieder drin, setzt sie wieder Urin ab. Am nächsten Tag ist das Problem verschwunden. Warum genau sie das gemacht hat wissen wir nicht. Es handelte sich eher um größere Mengen Urin.
Wir essen in einem Restaurant, frühstücken dort. Unsere Hündin macht prima mit. Wir sind unfassbar stolz auf sie.
18.11.
Ein Ausflugstag
Es ist Mitte Oktober und das Wetter ist noch mal richtig toll. Die Schmetterlinge und wir beschließen, dieses Wetter zu nutzen und wollen raus aus der Stadt fahren, raus aus der Hektik des Stadtlebens und rein in eine ländliche Umgebung. Die Seen und Hundeauslauf Gebiete in der Stadt und außerhalb wollen wir meiden, weil wir denken, dass da an einem Sonntag bestimmt sehr viel los ist.
Die Schmetterlinge, unser System und unsere Hündin fahren also los. 45 Minuten aus der Stadt raus und wir sind an einer Stelle, die für die Schmetterlinge besonders schön und voller positiver Erinnerungen ist. Wir waren inzwischen öfter gemeinsam an diesem Ort und man merkt, wie viel es den Schmetterlingen bedeutet unserem System diesen Teil von sich zu erzählen und selber nochmals zu fühlen, wie das war. Es ist toll, dass dieser Ort für die Schmetterlinge positiv besetzt ist. Es ist schön zu wissen, dass es euch dort gut ging. Für ein multiples System ist vieles nicht so einfach und nicht alle Persönlichkeiten haben positive Erinnerungen an bestimmte Gegebenheiten.
Zunächst wollen wir in den Biergarten. Ein kleiner ländlicher Biergarten in einem kleinen Ort. Wir suchen einen Platz aus und merken gleich, dass dieser für unsere Hündin nicht ideal ist. Zunächst war sie beim Biergarten Besuch etwas unruhig. Zuerst war sie am Rolli an der langen Leine, dann an der kürzeren und schließlich lag sie unterm Tisch. Das hat leider an diesem Tag nicht richtig gut funktioniert. Ob das nur daran lag, dass der Tisch nicht optimal ausgesucht wurde, weiß ich nicht. Aber es gab dort gerade keine bessere Möglichkeit für uns gemeinsam. Klar ist, dass wir das Decken Training wieder intensivieren müssen damit das in solchen Situationen besser funktioniert.
Die Schmetterlinge wollen in einen kleinen Laden, wir fuhren mit unserer Hündin in dem Ort etwas hin und her. Plötzlich sprach uns eine Gruppe von Kindern an, ich würde mal schätzen so etwa zwölf Jahre alt. Einer der Jungen bemerkte, dass unsere Hündin unterschiedliche Augenfarben hat. Er fand das richtig spannend. Es ist schon enorm, welche soziale Interaktion über und durch den Hund entsteht. Ohne Hund wäre wahrscheinlich unser E- Rolli spannender gewesen, aber so legte das Kind den Fokus auf unseren Hund. Dass ist ein gutes Gefühl.
Wir holen die Schmetterlinge wieder an dem kleinen Laden ab. Unsere Hündin riecht sie als erstes. Es entstehen viele schöne Fotos mit wunderschönen Herbstfarben im Hintergrund. Zwei kleine Mädchen in unserem System lieben es, durch die Herbstblätter zu fahren. Auch unsere Hündin findet Blätter richtig toll. Die eignen sich prima für Suchspiele. Wir machen einen Spaziergang rund um den Ort, an einer Kuh Weide vorbei und unsere Hündin reagiert auf einen vorbeifahrenden Traktor leicht gestresst. Ansonsten macht sie den Ausflug super mit. Die Gelegenheit sie frei laufen zu lassen oder an der Schleppleine hat sich an dem Tag nicht ergeben.
17.11.
Der Rolli ist repariert. Wir sind endlich wieder mit unserer Hündin unterwegs. (7. Oktober)
Nachdem unser Rolli jetzt eine Woche lang nicht das getan hat was er sollte sind wir unfassbar glücklich, dass er nun repariert ist und nicht mehr stehen bleibt. Wir genießen es so sehr, wieder mit unserer Hündin draußen sein zu können. Es ist unfassbar schwierig zu beschreiben, wie sehr wir dieses Gefühl vermisst haben. Mittags fahren wir mit dem Rollitaxi zu einem Park. Von dort aus sind wir in eine andere Richtung wie sonst gefahren. Wollen einen neuen Weg ausprobieren, etwas Neues sehen und erleben. Auf der ersten Wiese wo sonst Freilauf möglich ist, ist es an diesem Tag nicht möglich, da dort mehrere Traktoren Gras einfahren. Das ist uns zu riskant sie frei laufen zu lassen und insbesondere deshalb, weil sie so sensibel auf laute Geräusche reagiert. Unterwegs sind wirklich schöne Fotos entstanden, insgesamt hat unsere Hündin gut mitgemacht. Auffällt, dass sie extrem viel schnüffelt. Wir gehen eine Weile durch den Park, finden dann einen Ausgang und verlassen den Park an dieser Stelle. Draußen sind noch einmal Wiesen zu finden, dort darf sie freilaufen. Sie hat auch mit einem Hund gespielt. Den Rückweg beschließen wir andersherum zu fahren, mit der Straßenbahn von einer Haltestelle dort in der Nähe aus. Dort waren wir mit unserer Hündin noch nie. Anschließend zu Hause machte sie Pause, der Ausflug war schon Komplex mit vielen unterschiedlichen Eindrücken. Es ist schön, einen ausgelasteten und glücklichen Hund zu haben.
14.11.
Wir und unsere Hündin sind zusammengewachsen
Jetzt nach den vergangen Monaten mit Hund hat unser System das Gefühl, dass sie wirklich angekommen ist. Die grundlegenden Dinge funktionieren inzwischen. Auch ihre Angst vor der Stadt wird langsam weniger was wirklich gut ist. Faszinierend war, dass wir eine ganze Liste von Sachen mitbekommen haben die unsere Hündin eigentlich können sollen müsste. De facto war das nicht der Fall. Wir haben wirklich von Anfang an angefangen. Die aller grundlegendsten Sachen. Und wir haben immer noch Baustellen an dem wir natürlich arbeiten. Und doch ist inzwischen so ein Level erreicht, dass man ein gutes Gefühl hat. Auch die Leinenschwierigkeit insbesondere am Rolli wird immer besser. Dass ist richtig toll. Egal ob wir einen ruhigen Spaziergang machen oder mal schnell durch die Gegend gemeinsam düsen und sie auf ihren Pfoten läuft, wir haben Freude zusammen.
An einem Mittag legen wir zwei Trainingseinheiten in der Wohnung ein. Nachmittags ist unser System mit ihr allein eine halbe Stunde draußen unterwegs. Erst in die Richtung einer großen Brücke, dann auf einem Platz an dem wir die Leinenschwierigkeit gut üben können. An diesem Tag ist sie nicht ein einziges Mal dem Versuch erlegen mich ein zu kreiseln oder vor den Rolli zu hüpfen. Das ist super. Doch dann ereignet sich eine schwierige Situation: Unsere Hündin muss mal und springt über einen kleinen Zaun. Anstatt auf der gleichen Seite wieder rauszukommen wickelt sie sich mit der Leine um den Zaun herum. Mehrfach war sie verwickelt. Wir überlegten bereits, ob wir Hilfe in Form von einem anderen Menschen anfordern sollen. Haben wir aber dann doch nicht gebraucht da wir uns gemeinsam mit unserer Hündin aus der misslichen Lage befreien konnten. Das war richtig toll. Und es sind immer mehr Hindernisse und Schwierigkeiten die auftreten und von uns und unserer Hündin gemeinsam gelöst werden können. Das fühlt sich super an.
13.11.
Von der Wohnungstüre inklusive ganzem Spaziergang am Rolli: Beitrag vom Juli den wir vergessen hatten online zu stellen.
Wow, Sonntag den 24. Juli hat das zum aller ersten Mal geklappt. Es rührt uns zu Tränen, wie toll sich das anfühlt, unfassbar. In der Situation selbst sind wir total fokussiert, konzentriert auf sie. Anschließend sind wir echt überwältigt. Manche Persönlichkeiten von uns im System sind schon emotional.
Doch am nächsten Tag, beflügelt von dem Ergebnis am Tag zuvor klappt es nicht so gut. Unsere Hündin versucht uns zu stoppen, indem sie vor den Rolli läuft. Darüber müssen wir noch mal mit der Hundetrainerin sprechen wie wir diese Situation am besten handhaben sollen. In der Wohnung haben wir wieder neue Dinge zu trainieren. Nächstes Trainingsziel, Signal „sitz“ auf Distanz. Denn dies brauchen wir, wenn wir anfangen, dass sie auch auf Wegen freilaufen kann.
Inzwischen ist es November und das ist nicht mehr etwas außergewöhnliches für uns alleine mit ihr unterwegs zu sein. Aber es beindruckt uns nach wie vor und wir sind glücklich mit unserer Hündin.
12.11.
Ausflugstag
An einem Montag haben wir das erste Mal einen Halbtagesausflug gemacht und der war richtig toll. Mit dem Regionalzug sind wir so eine Dreiviertelstunde raus aufs Land gefahren. Das Bahnfahren war kein Problem, sie hat wundervoll mitgemacht. In der Bahn selbst haben wir die Leine in den Karabiner eingehängt den wir an unserem Hundegürtel haben. So brauchten wir die Leine nicht die ganze Zeit zu halten. Wir wanderten zum ersten Mal mit ihr. Das war richtig schön. Auch bevor unsere Hündin bei uns eingezogen ist haben wir sowas immer gerne gemacht. Und es ist schön zu merken, dass das was ist, was wir jetzt auch mit ihr zusammen machen können. Klar verändert sich das ein bisschen durch sie aber das ist ja nicht schlimm. Das erste Mal waren wir an diesem Tag mit ihr in einem Biergarten. Zuerst war sie kurz unruhig, anschließend hat es aber richtig gut geklappt. Warten ist bisher noch nicht so ihre Stärke aber man merkt, dass es immer besser wird. Zum Glück!
Das Bellen, wenn es klingelt wird trotz intensivem Training mit der Hundetrainerin leider nicht besser. Da müssen wir glaube ich noch mal die Strategie verändern. Werden wir beim nächsten Training ansprechen.
Die ländliche Umgebung hat ihr sichtlich gutgetan. Leider wurde es irgendwann relativ heiß an dem Tag. Wir sind so froh, etwas mit ihr unternehmen zu können und zu merken wie viel Freude auch Sie daran hat. Dies werden wir in Zukunft sicher öfter machen.
10.11.
Musikinstrument
Unser System hat in der Kindheit und Jugend ein Instrument spielen lernen dürfen. Das hat uns viel bedeutet und war ein wichtiger Teil in unserem oft schwierigen Alltag. Für uns war die Musik eine Zuflucht, ein Zuhause und etwas was uns Kraft gab. Schon lange ist es uns nicht mehr möglich, ein Instrument zu spielen, da unser Körper dazu nicht in der Lage ist. Lange haben wir hin und her überlegt und plötzlich hatten wir eine Idee dazu. Wir haben uns ein Holz Xylophon gekauft. Nicht so eins, dass Kindergarten Kinder oder in der musikalischen Früherziehung eingesetzt wird, sondern ein größeres aus Holz. Für uns ist es total toll, darauf ein paar Töne erklingen zu lassen. Die Schmetterlinge haben für uns ein Liederheft besorgt und wir sind gespannt, inwiefern wir das musikalisch umsetzen können. Noten lesen etc. wird für uns überhaupt kein Problem werden. Die Schmetterlinge sind überhaupt nicht musikalisch und mochten den Musikunterricht in der Schulzeit nicht. Für uns war Musik toll, wir waren richtig gut darin und hatten immer Bestnoten im Musikunterricht. Dieses Xylophon ist nun eine Möglichkeit für uns, wieder Musik zu machen. Selbst Musik zu machen! Wir sind sehr gespannt wie uns das gelingen wird und freuen uns darauf, wieder zu musizieren. Klar wird das alles nur in einem geringen Rahmen umsetzbar sein, da unsere rechte Hand nicht sehr belastbar ist. Darauf müssen wir immer achten. Aber das bekommen wir sicher hin, mal schauen, welche Persönlichkeiten im System vor allem Musik machen möchten. Ich habe da schon so eine Ahnung …
8.11.
Neuigkeiten aus unserem Leben mit Hund
Zwei Systeme, ein Hund und zwei Zwerg Kaninchen. Wir sind schon ganz schön beschäftigt. Aber es ist auch toll, wir genießen das viele draußen sein. Freuen uns über die Fortschritte die unsere Hündin macht und sehen aber durchaus auch noch so Baustellen. Dafür haben wir uns Menschen zur Unterstützung gesucht die uns weiterhelfen. Trotzdem sind die Dinge nicht so schnell und einfach zu lösen wie man es vielleicht gerne hätte. Einen Vormittag waren wir länger draußen und haben etwas Neues ausprobiert. Da die Wiesen wo wir unterwegs sind endlich gemäht wurden, haben wir die Möglichkeit genutzt, dass wir einen Spaziergang über die Wiese machen. D. h., beide Systeme haben sich über die Wiese bewegt, nicht auf den Wegen. Sie ist total toll über die Wiese gelaufen und das frei hinter uns her. Hat richtig gut geklappt und wenn die Distanz zu groß war, ist sie von sich aus wieder zu uns gekommen. Für uns mit Rolli ist das Fahren durch die Wiese zwar nicht so ideal, aber wenn unsere Hündin dabei Spaß und Freude hat ist es das auf jeden Fall wert. Sie ist lange freigelaufen. Das haben wir bei anderen Hundebesitzern schon öfter beobachtet und wollten es deshalb auch selber mal probieren. Für uns ergibt sich aus dieser Idee noch eine Frage, ob wir irgendwie einen Spiegel an unserem Rolli anbringen könnten. So hätten wir unsere Hündin hinter uns besser im Blick. Bis jetzt trauen wir uns das nur zusammen mit den Schmetterlingen zu da wir, wenn wir voran fahren unsere Hündin ja nicht mehr sehen können. Gerne möchten wir das in Zukunft auch mit Freunden oder Assistentin machen. Wenn die Wiese allerdings wieder so hoch ist, war es das erst mal.
Es kreisten Hubschrauber, war total laut. Unsere Hündin hatte richtig viel Stress, es war einfach viel zu laut. Auch beim zweiten Versuch des kurz raus gehen gelang der Toiletten gang nicht….
6.11.
So etwas finde ich gemein!
Gestern waren wir mit den Sonnenblumen und unserer Hündin an einem See sparzieren. Die Sonnenblumen sind mit der Hündin an der Leine etwas vorausgefahren. Sie hörten, wie jemand sagte, dass die arme Hund an der Leine am Rollstuhl laufen muss. Obwohl diese Menschen die Sonnenblumen überhaupt nicht kannten, urteilten sie über diese. Das finde ich nicht in Ordnung! Der Hündin geht es bei den beiden Systemen echt gut und Sie läuft gerne und gut am E Rolli und ist keinesfalls deswegen zu bedauern. Sie liebt es auch schnell am Rolli zu laufen, viel schneller als ich mit ihr laufen kann. Und was macht das schon für einen Unterscheid ob der Hund neben einem laufenden Menschen oder einem Fahrrad Fahrer neben her läuft?
2.11.
Waldspaziergang (September)
Abends waren wir in einem Wald hier in unserer Stadt, am Stadtrand gelegen. Unglaublich, dass es hier in der Großstadt so viele Grünflächen und Wald gibt. Dass ist schön. Wir bieten unserer Hündin Schnüffelspiele an, sie springt durch Bretterhaufen. Zum ersten Mal haben wir an diesem Tag auch ihre Kegel zum Aufbauen von Slalom mit in den Wald genommen. Entweder sie kann darüber springen über mehrere Hürden hintereinander, und durchkriechen oder wenn man die Kegel aufstellt im Slalom darum herumlaufen. Das macht sie gerne. Begonnen haben wir damit in unserem Flur, jetzt ist das auch draußen möglich
An einem anderen Tag machen wir gemeinsam mit einer Assistentin und unserer Hündin eine Wanderung. Die Wanderung an sich lief gut, außer kurz an der Straße wo es für unsere Hündin kurz stressig wurde. Insgesamt war sie fast die komplette Wanderung bei mir am Rolli. Auch das Mittagessen in einem Lokal hat sie gut gemeistert. Der schöne Wanderweg war klasse, leider machte der Rolli auf dem Weg Probleme. Dadurch sind wir nicht am Ziel angekommen und wollen dies gerne noch einmal wiederholen, wenn mit unserem Rolli alles o. k. ist.
30.10.
Ende des Urlaubstagebuchs
Und ja, es ist schon der letzte Urlaubstag.
Unglaublich, wie schnell diese zehn Tage vergangen sind. Am Vormittag wollen wir den Ausflug auf dem Berg nachholen, der vor zwei Tagen nicht stattfinden konnte. Hoffentlich hält das Wetter, Regen ist angesagt. Mit der Bergbahn geht es auf den Berg hinauf. Zusammen gehen wir zu einer Aussichtsplattform. Beide Systeme sind dort oben total gerne. Insbesondere eine Jugendliche der Schmetterlinge fühlt sich dort richtig wohl und für sie ist dieses Ausflugsziel besonders wichtig. Wir machen ein paar schöne Fotos. Ein Passant fragt, ob wir von ihm und seiner Frau Fotos machen können. Wir baten drum, dass er ebenfalls Fotos von den Schmetterlingen, uns, unsere Hündin und unsere Freundin gemeinsam macht. Dabei sind echt tolle Fotos entstanden. Über dieser wundervollen Stadt. Zum ersten Mal ist unsere Hündin mit dabei auf diesen Berg. Die Sonnenblumen machen sich gemeinsam mit unserer Hündin und ihrer Freundin auf den Weg noch etwas spazieren zu gehen. Sie gehen immer weiter und weiter. Die Schmetterlinge bleiben auf dem Aussichtssrondel. Plötzlich fängt es sehr stark an zu regnen. Die Schmetterlinge haben es zum Glück nicht weit bis zur Bergbahn und werden deshalb kaum nass. Anders sieht das bei den Sonnenblumen, der Hündin und der Freundin aus. Sie sind komplett nass, alle drei. Mit der Bahn fahren wir zurück zur Unterkunft. Wir duschen uns alle warm ab und ziehen trockene Sachen an, auch unsere Hündin wird kurz abgeduscht. Sie ist total dreckig geworden. Duschen mag sie gar nicht gerne. Abends muss noch gepackt werden.
Heimreise
der Urlaub ist leider schon zu Ende! Morgens bringen die Sonnenblumen mit der Freundin noch das Paket zur Post. Damit wir nicht alles mit nach Hause schleppen müssen. Das wäre so mit Hund gar nicht möglich. Die Frau aus der Post will das Paket zuerst nicht annehmen, wir überlegen schon was wir nun machen. Glücklicherweise ist es dann doch noch möglich das Paket bei ihr aufzugeben. Gegen Mittag machen wir uns alle auf den Weg zum Hauptbahnhof. Die Freundin fährt mit dem gleichen Zug, ein Stück des Weges mit uns mit. Dahin, wo sie in der Nähe wohnt. Das ist echt schön. Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt müssen wir an einem großen Bahnhof umsteigen. Da ein vorher gefahrener Zug in unsere Richtung lange Verspätung hat können wir zum Glück diesen noch nehmen. Der Umstieg ist zwar ziemlich stressig, aber wir sparen uns einen langen Aufenthalt in der Stadt aufgrund der nachfolgenden Verspätung von unserem Zug. Im Zug herrscht jetzt schon Routine. Die Hündin weiß genau, wo sie sich ablegen soll. Daneben parken die Sonnenblumen. Gegenüber sitzen die Schmetterlinge. Tatsächlich kommen wir dieses Mal früher zu Hause an als es geplant war! So etwas haben wir bei der Deutschen Bahn noch nie erlebt.
Danke liebe Sonnenblumen und liebe Hündin für den wunderschönen Urlaub.
29.10.
Schifffahrt
Für unsere Hündin ist es momentan draußen hier um das Haus herum ziemlich stressig. Sie versucht sich wieder der Situation „Geschirr anziehen“ zu entziehen.
Nachmittags sind wir mit unserer Hündin und einer Assistentin zu einem See in die Nähe gefahren. Zum ersten Mal mit dieser Assistentin. Leider ist richtig viel los am See. Wir wissen auch nicht genau warum. Unsere kleine Bucht ist an diesem Tag nicht ruhig wie gewöhnlich, viele Leute sind im Wasser. Nach dem Abendessen im Biergarten geht es auf das Schiff. Inzwischen waren wir einige Male schon mit ihr auf dem Schiff. Auf diesem Schiff gibt es einen Aufzug was für uns richtig toll ist. Doch unsere Hündin findet ihn etwas unheimlich. Deshalb schicken wir sie mit der Assistentin die Treppe hoch. Auf dem Schiff selbst ist unsere Hündin super entspannt, liegt an meinen Füßen. Im System wollen verschiedene Persönlichkeiten gucken. L. Zum Beispiel macht Fotos vom Sonnenuntergang. Auch die Assistentin macht ein paar Fotos für uns, auf den wir dann drauf sind.
27.10.
Ein anderer Stadtpark
Vormittags haben wir das Alleinsein geübt. Das hat gut geklappt. Über die „Babyphone App“ können wir sie sehen und hören, für uns Menschen ist das ein gutes Gefühl kurz nachschauen zu können was sie macht. Theoretisch könnte man auch mit ihr darüber sprechen, haben wir allerdings noch nicht ausprobiert.
Am Abend fahren wir mit dem Rolli Taxi in einen Stadtpark. Am Anfang war es eher stressig, viele Hunde, viele Radfahrer, viele Joker und Kinder. Die Schmetterlinge sind über eine Wiese gegangen und wir wollten den Weg mit unserer Hündin weiterfahren und außen rum zu gehen. Das hat leider nicht geklappt. Wir mussten die Schmetterlinge um Hilfe bitten. Die Schmetterlinge waren mit ihr kurz im Wasser. Der Stadtpark selber war so ähnlich wie eine Parkuhr vor uns, wir mussten sie viel lenken, an Leuten vorbei, anhalten und stehen bleiben und schauen wo der holprige Weg weitergeht. Ein Übungsfeld für uns alle. Insgesamt würde ich sagen, ein erfolgreicher Spaziergang.
Im Rollitaxi hat sie sich auf der Hinfahrt total zwischen mich und den Sitz gedrückt. Es war kaum möglich, sie da wieder raus zu bekommen. Wir konnten aber nicht wegfahren, da sie ja ganz nah an uns dran lag.
Als neue Premiere waren wir abends das erste Mal alleine mit der Hündin draußen. Das ist das, was wir uns vorgestellt hatten bevor sie zu uns kam. Ein Plan, den wir aufgestellt haben und der solange nicht umgesetzt werden konnte. Nun hat sich das geändert, selbstverständlich gehen wir gerne gemeinsam mit den Schmetterlingen, den Assistenten oder Freunden mit ihr raus. Aber die Möglichkeit zu haben es auch alleine zu tun fühlt sich unglaublich an. Wir freuen uns innerlich so darüber!
26.10.
Die Schmetterlinge sind mit ihr unterwegs. Sie bellt merklich weniger:
Das Signal „sitz“ auf Distanz bauen wir weiter aus und üben wir. Inzwischen klappt es auf ca. 3 m Entfernung ganz gut. Diese Distanz müssen wir nach und nach kleinschrittig weiter erhöhen. Draußen klappen die Übungen noch nicht wirklich gut, die Ablenkung ist natürlich auch größer als in der reizarmen Umgebung zu Hause.
Das Warten vor dem Futternapf abends klappt inzwischen deutlich besser.
Die Schmetterlinge machen einen Ausflug mit ihr. Sie konnte sich gut entspannen. Auf einer Decke findet sie einen sicheren Rückzugsort in ihr nicht so gut bekannter Umgebung. Wenn zum Beispiel ein lautes Auto vorbeifährt, läuft sie da alleine hin. Will heißen, unser Decken Training zahlt sich aus. Egal wo wir die Decke inzwischen hinlegen geht sie da drauf und macht Pause. Das ist richtig super.
Abends sind wir wieder gemeinsam mit Assistentin unterwegs. Die Schmetterlinge bringen uns unsere Hündin dorthin. Bei dieser Assistentin ist unsere Herausforderung, dass sie extrem langsam geht. Das ist sowohl für unsere Hündin also für uns eine Herausforderung. Auf der Liegewiese lassen wir sie freilaufen. Doch dann entwickelt sich eine Situation die nicht optimal ist. Da haben wir sie lieber wieder an die Leine genommen. Den kompletten Spaziergang ist sie bei uns gelaufen. So langsam sind wir tatsächlich mit ihr noch nie gefahren. Als sie gemerkt hat, dass wir den Weg zur Straßenbahn gehen wird es kurz schwierig mit ihr. Sie möchte nicht weiter gehen, versucht uns einzukreisen. Den Weg von der Bahn Haltestelle nach Hause ist unsere Hündin wieder bei uns am Rolli dran. Läuft mit uns diesen Weg. Sie macht das wirklich toll.
25.10.
Waldspaziergang (ein Sommertag)
Der Sommer lässt grüßen und wir beschließen einen Waldspaziergang zu unternehmen. Beim Morgenspaziergang üben die Schmetterlinge mit ihr „Nein und nimm“. Dabei nimmt man ein Futterstückchen in die Hand und hält ihr die ausgestreckte Hand mit Futter hin. Zu Beginn als wir damit angefangen haben, haben wir die Hand noch geschlossen. Dies ist inzwischen nicht mehr nötig. In der Wohnung üben wir vormittags weiter „sitz“ auf Distanz und das in die „Box gehen“ sowie das einparken am Rolli.
Am frühen Abend gehts los in den Wald. Durch die Hitze verlieren die Bäume viel Laub. Das macht unserer Hündin richtig viel Spaß. Wir verstecken Futter darunter, sie sucht mit Begeisterung. War ein wirklich schöner Spaziergang mit den Schmetterlingen, unsere Hündin und uns. Nur wir drei, ohne Assistenz. Ist auch mal ganz schön.
24.10.
Neuigkeiten aus unserem Leben mit Hund
Zwei Systeme und ein Hund. Immer mehr wachsen wir zusammen. Es spielt sich ein Alltag ein, der immer und immer wieder kehrt. Die Schmetterlinge und wir sind nun „Hunde Eltern“. Es gibt Zeiten, da läuft es leichter und einfacher und Momente, in denen schwierige Entscheidungen zu treffen sind. Auch die Kleinen aus beiden Systemen wachsen in das Leben mit Hund hinein. Ein jeder und jede auf seine oder ihre Weise. Etwas größere Kinder finden es toll, mit ihr spazieren zu gehen. Die Verantwortung zu übernehmen für unseren Hund. Einige kindliche Persönlichkeiten lieben es mit ihr zu spielen. Wieder andere sind eher zurückhaltend. Angst hat zum Glück niemand aus beiden Systemen.
Immer mal wieder hören wir, dass manche Kleinen im System weniger Zeit haben für sich als in der Zeit, in der wir noch keinen Hund hatten. Das geht uns Großen aber auch nicht anders. Wir versuchen die Bedürfnisse von uns fünften, also den beiden Kaninchen, der Hündin und beiden Systemen gut unter einen Hut zu bekommen. Mal klappt das besser, mal schlechter.
Wir machen einen Spaziergang mit einer Assistentin und unserer Hündin. Kommen nicht weit, nicht weil der Hund nicht weiterlaufen will, sondern weil die Assistentin sich beschwert, dass der Weg zu weit ist. Das ist schon frustrierend und blöd. Da wir momentan noch nicht alleine einfach weiterfahren können mit unserer Hündin sind wir darauf angewiesen, dass eine Begleitperson uns den kompletten Spaziergang mit Hund über begleitet. Das Stück Weg, was wir gemeinsam gegangen sind lief unsere Hündin relativ gut. Aber es gibt auch Assistentinnen, die einen besseren Draht zu ihr haben und das merkt man schon. Wir gehen noch etwas auf die Wiese, lassen sie freilaufen.
22.10.
Besuch im Urlaub
Nach dem Urlaubswochenende kommt eine Freundin von uns, die wir noch von früher aus der Stadt kennen zu uns in unserer Unterkunft. Sie selbst lebt auch nicht mehr in dieser Stadt. Das haben wir letztes Jahr schon einmal so gemacht und das war wirklich toll. Den Schmetterlingen geht es körperlich leider noch nicht besser. Sie fühlen sich krank, nicht gut. Sie bleiben mit unserer Hündin in der Unterkunft, wir und die Freundin von uns fahren hinein in die Stadt. Am Abend wollen wir alle gemeinsam auf einen wunderschönen Berg. Doch leider fährt die Bergbahn heute nicht mehr. Wir sind noch etwas in einem Stadtpark wo schöne Fotos zum Beispiel mit Sonnenuntergang entstehen. Doch unsere Hündin war da leider eher angespannt und hatte Angst. Ringsum waren viele Autos und es war laut. Zurück in der Unterkunft entspannt unsere Hündin zum Glück schnell wieder.
Fotoshooting
ein ganz besonderer Tag für uns drei! Es fand das Outdoor Fotoshooting, dass wir Sonnenblumen organisiert haben für uns zusammen statt. Wir fahren gemeinsam an einen kleinen See an den Stadtrand. Es ist richtig schwül an dem Tag. Kinder, aus dem System der Schmetterlinge würden so gerne baden gehen. Doch leider haben wir keine Badesachen dabei. Das Fotoshooting war echt schön, die Fotografin hat viele tolle Ideen. Auch unsere Hündin macht gut mit. Das ist echt eine super Überraschung von den lieben Sonnenblumen. Wir alle sind jetzt schon auf das Ergebnis gespannt. Abends sind wir erschöpft aber glücklich! Das war ein schöner Tag.
21.10.
Wir werden immer selbstständiger mit unserer Hündin
Unsere Hündin läuft inzwischen richtig gut am Rolli, dass ist Klasse! Wir können auch alleine mit ihr unterwegs sein, zumindest ein Stück. An einem Abend fahren wir mit den Schmetterlingen gemeinsam an einen Ort, wo wir nicht so häufig mit ihr sind. Zuerst gibt es ein bisschen Schnüffelarbeit auf der Wiese, ein paar schöne Fotos werden gemacht. Dann ist der Plan, dass wir Sonnenblumen mit ihr alleine etwa eine halbe Stunde zu einem anderen Ort fahren. Die Schmetterlinge kommen mit dem Auto an diesen Ort, um unsere Hündin dann wieder abzuholen. All das klappt tatsächlich ohne Probleme. Wir schaffen es, den kompletten Weg mit ihr zu fahren. Das fühlt sich richtig toll an. Nun sind wir beide auf uns gestellt, nur auf uns beide. Und dass ist ein interessantes und neues Gefühl. Die Gewissheit, im Zweifel jemand Fremden um Hilfe bitten zu müssen ist für uns nicht ganz einfach. Aber dafür, dass wir die Freiheit gewinnen ist es uns dieses Risikos wert. Wir sind an allen Hindernissen gut vorbeigekommen, auch am Bahnübergang. Es waren viele Menschen unterwegs, teilweise war es ein Hindernislauf und trotzdem sind wir gut zurechtgekommen. Das fühlt sich wundervoll an.
Auch hier zu Hause um den Block herum können wir inzwischen mit ihr alleine fahren. Das ist super. Wir fahren an einer Grundschule vorbei, da wird gerade der Kanal gereinigt. Das hat sie schon etwas gestört. Doch auch diese Situation meistern wir zusammen. Immer wieder fahren wir neue Wege, was wirklich gut funktioniert.
20.10.
Neuigkeiten aus dem Leben mit Hund
Wir hatten Besuch. Mit dem Rolli Taxi und unserer Hündin fuhren wir zu unserem Besuch, da dieser außerhalb der Stadt nach einer Unterkunft gesucht hatte. Am ersten Tag war unsere Hündin noch zurückhaltend und schüchtern. An Tag zwei ist das schon weniger, man merkt, dass sie jetzt schon weiß wo‘s hingeht. Schnell lernt sie die Wege kennen, weiß wie man von dort wieder zurückkommt. Wir machen einen schönen Waldspaziergang und unsere Hündin macht heute mit, kommt zur Ruhe verrichtet ihr Geschäft und bleibt brav auf der Decke liegen, wenn wir etwas essen. Man merkt, dass sie es genießt außerhalb der Stadt zu sein. Wir machen viele wundervolle Spaziergänge und sie hat so viel Spaß. Auf einem Feld hüpft sie durch die Gegend. Sie ist so glücklich und lacht. Einfach ein klasse Hund.
19.10.
Hallo von den Schmetterlingen. (Vor dem Urlaub im September entstanden)
heute fahren wir endlich in Urlaub. In drei Stunden fährt unser Zug. Voll cool, weil ich Zugfahren mag. Die Sonnenblumen haben eine Überraschung für uns. Wir haben schon lange versucht es zu erraten. Aber das ist zu schwer zum Erraten. Bestimmt ist es was Schönes. Im Zug sagen sie es uns. Was es wohl sein wird? Das Wichtigste ist, dass wir wissen, dass Überraschungen heute schön sind. Nicht so wie früher: Da hat ein alter Mann mal gesagt, er hat eine Überraschung für mich und dann hat er mich eklig angelangt.
17.10.
Hundetagebuch. Es geht weiter.
Unser Leben macht einige Dinge besonders, ungewöhnlich und auch manchmal einzigartig. Immer wieder ist es schwer, durch viele Raster zu fallen und an einigen Orten nicht dazuzugehören. Nicht den Alltag zu haben, den ein durchschnittlicher Erwachsener in unserem Alter hätte.
Unsere Hündin hat unseren Alltag völlig umgekrempelt, wir sind jetzt richtig viel unterwegs mit ihr. Zwei multiple Systeme, beide mit diversen anderen Erkrankungen und Behinderungen und ein Hund. So sind wir zusammengewachsen und lieben es, gemeinsam mit unseren Zwergkaninchen heute zu fünft zu sein. So bekommen alle drei Tiere viel von uns, sie werden einfach von ganz vielen Persönlichkeiten liebgehabt. Doch manchmal ist es auch kompliziert, dass da so unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Meinungen zusammentreffen.
Abends ist es jetzt dunkel. Es gab Zeiten in unserem Leben, da sich unser System nicht nach draußen getraut hat, wenn‘s dunkel war. Das hat sich in den letzten Jahren bereits verändert und jetzt mit unserer Hündin noch einmal. Im Herbst bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als im Dunklem nach draußen zu gehen. Wir sind mit einer Kopf Stirnlampe ausgestattet, damit man uns sieht. Die Hündin trägt ein Leuchthalsband, unser Rolli ist ebenfalls mit Licht ausgestattet und Reflexionsstreifen. Dass ist jetzt abends unterwegs wirklich wichtig.
In dem Park in dem wir häufig sind wird es jetzt ganz schnell dunkel. Durch die vielen Bäume bedingt noch schneller, als außerhalb.
16.10.
Wir teilen uns einen Schlafanzug
Wir Kinder von den Schmetterlingen und den Sonnenblumen teilen sich gerne Sachen. Normal sowas wie eine Fanta, Gummibärchen oder manchmal die Kuscheltiere. Ab jetzt teilen wir uns auch einen Schlafanzug: Wie wir das machen? Ein System bekommt die Hose und das andere System das Oberteil. Der Schlafanzug ist pink und hat Blumen drauf. Aber es hat auch einen Grund warum wir uns den Schlafanzug teilen: Dem einen System passt das Oberteil besser und dem anderen System die Hose. Kinder haben einfach tolle Ideen.
15.10.
Hält der Effekt des Treffens mit dem anderen Hund an?
Wir hatten ja hündischen Besuch. Man sah bei unserer Hündin direkt einen positiven Effekt davon. Ob dies auch anhält, je länger der Besuch zurückliegt? Leider war der Besuch absolut nicht in unserer Nähe so das spontane Treffen definitiv unmöglich sind. Leider! Eine Weile noch haben wir den Eindruck, dass sie von der Begegnung profitiert. Doch inzwischen ist das leider nicht mehr so.
Mal hat unsere Hündin Durchfall, dann wieder Verstopfung. Woran das wohl liegt? Mit der Hundetrainerin besprechen wir die Futter Situation. Abends machen wir uns auf den Weg über die große Straße hinüber. Rechts an einem großen Amt vorbei. Auf dem Weg zur Straße möchte unsere Hündin kurz den Weg gehen wie immer. Lässt sich aber gut dazu motivieren doch den anderen Weg zu nehmen. Eine Straßenbahn fährt an uns vorbei und unsere Hündin läuft zur Bahn. Unglaublich aber wahr, sie möchte zur Bahn! Ob sie da wohl mitfahren wollte? Das ist nicht die Haltestelle zu der wir regelmäßig mit ihr gehen. Auf der anderen Seite ist ein kleiner Park. Dort gibt es einen See, keinen großen. Die Schmetterlinge stellen sich oben an einer Treppe mit der Schleppleine. Am Treppensteigen hat sie sichtbar Spaß. Das kann sie mit unserem System nicht. Das ist etwas, was die Schmetterlinge mit ihr machen müssen.
14.10.
Urlaubsbericht Teil 3
am Vormittag waren wir spontan zum Fluss unterwegs, und dort dann in einem Restaurant. An dem Fluss war es wunderschön. Es sind viele tolle Fotos entstanden. Zum Mittagessen beschließen wir, am Fluss zu bleiben. Da dort doch eine Menge los ist, zeigt unsere Hündin leichte Stressanzeichen. Am Nachmittag fahren wir zu einem kleinen See. Dazwischen liegt eine tolle Mittagspause in der zwei kleine aus den Systemen Mittagspause machen durften. Sie haben sich sehr gefreut, 2 Stunden mittags schlafen zu können. An dem See schauen wir uns die Location für unser geplantes professionelles Fotoshooting an. Wir befinden den Ort als gut für uns und unsere Hündin.
Am nächsten Vormittag wollen wir gerne in die Nähe zu unserer letzten Wohnung in dieser Stadt. Auch da geht es zum Fluss. Wir müssen zweimal umsteigen um dort hinzukommen. Auch das schafft unsere Hündin prima, toll. Man merkt schon das die Busse und Bahnen anders sind wie die, die sie gewohnt ist. Aber sie genießt die Ruhe der kleineren Stadt, die weniger Menschen und das alles nicht so gestresst ist wie in unserer Stadt in der wir leben. Für mehrere Persönlichkeiten ist dieser Platz besonders wichtig. Wir wechselten. Die Schmetterlinge saßen auf einer Bank, wir im Rolli daneben. Und unsere Hündin lag zu unseren beiden Füßen. Abwarten schafft sie inzwischen gut. Es wurde wild im System hin und her gewechselt. Ganz schön viele wollten an dieser Stelle sein, den Fluss angucken und auch den wunderschönen Himmel über der Stadt. Mal mit vielen Worten, mal ohne Worte. Es fühlt sich gut an dort zu sitzen, an „unserem Fluss“. Dann rollen wir noch kurz zum Einkaufszentrum. Für eine zehnjährige von den Schmetterlingen ist in diesem Einkaufszentrum etwas total wichtig: Der Aufzug. Gemeinsam mit ihrer „großen Schwester“ aus unserem System fährt sie Aufzug. Hoch und runter. Unsere Hündin natürlich dabei. Vielleicht mag sie ja selber mal erzählen, warum ihr das Aufzugfahren so wichtig ist.
Unsere Hündin findet die Krümel unter den Frühstückstischen spannend. Daran müssen wir dringend arbeiten, dass sie diese nicht frisst.
Kein Bellen während dem Urlaub.
Kein einziges Mal hat unsere Hündin im Urlaub gebellt. Auch nicht, wenn Freunde oder das Zimmermädchen das Zimmer betreten haben. Das sieht zu Hause leider wieder anders aus. Das Klingeln an der Türe ist nach wie vor Thema, bisher haben wir das leider nicht komplett in den Griff bekommen. Wir werden das noch mal mit der Hundetrainerin besprechen und schauen, ob wir die Situation so verändern können, dass es für unsere Hündin nicht so viel Stress bedeutet. Wir hoffen, da eine Lösung zu finden die für Mensch und Tier gut ist.
An dem Wochenende im Urlaub ist unser System verabredet. Den Schmetterlingen geht es leider körperlich nicht so gut.
Nachmittags werden die Schmetterlinge als sie mit unserer Hündin draußen sind blöd angeredet. Das tut uns echt leid und sowas finden wir gar nicht gut. Leider waren wir nicht dabei. Sonst hätten wir dazu sicher etwas gesagt.
Abends rollen wir mit unserer Hündin wieder ein Stück durch die Gegend. Hat gut geklappt. Unser System freut sich über die Selbstständigkeit mit ihr und es fühlt sich gut an. Fressen, Ausscheidungen und schlafen, alles klappt.
12.10.
Ein halbes Jahr bei uns (30.7.22)
Genau vor einem halben Jahr haben wir unsere liebe Hündin abgeholt. Für uns war das ein super emotionaler Tag, den wir wohl nicht mehr vergessen werden und es ist so unglaublich wie schnell die Zeit mit der Hündin vergangen ist. Seitdem hat sich das Leben von beiden Systemen verändert. Es ist abwechslungsreicher, bunter, leuchtender und vielfältiger geworden. Vielen Persönlichkeiten in beiden Systemen ist sie ans Herz gewachsen. Unsere Hündin hat eben nicht nur zwei Frauchen, sondern zwei Systeme an ihrer Seite. Wie sie das wohl findet?
Abends sind wir gemeinsam rausgegangen. In den Aufzug rein klappt richtig gut. Doch unten stand jemand vor dem Aufzug. Die Schmetterlinge mussten eingreifen und uns helfen. Beim nächsten Hundetraining wollen wir die Hundetrainerin fragen, wie wir diese Situation lösen können.
Draußen knallt das. Es klingt ein bisschen wie Feuerwerk. Das erschreckt unsere Hündin. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Sachen die knallen sind für unsere Hündin ein Problem.
11.10.
Urlaubsbericht Teil 2
Nachmittags waren wir beim Eisessen. Abends gab‘s in der Unterkunft Feueralarm. Die Schmetterlinge setzten unsere Hündin auf unseren Schoß denn wir hatten bei dem Alarm keine Zeit, ihr noch das Geschirr anzuziehen. Sie hat es total gut mitgemacht und wir können unfassbar stolz auf sie sein.
Der nächste Morgen. Gemeinsam ging es zum Frühstücksbuffet. Unsere Hündin war etwas unruhig bis die Schmetterlinge sich auch an den Tisch gesetzt hatten und alles vom Buffet zum Tisch gebracht hatten. Als die Schmetterlinge auch saßen legte sie sich ruhig ab. Vormittags fuhren wir in einen Stadtteil, in dessen Nähe wir eine Weile gewohnt haben. Unser System wartet einige Zeit mit ihr draußen, während die Schmetterlinge in einem Schreibwarenladen waren. Unsere Hündin wartet wirklich richtig gut inzwischen. Da können wir stolz sein. Danach machten wir einen Spaziergang und fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in einen anderen Stadtteil. Nach dem Eis essen geht es zurück ins Hotel. Wir warten an einer Haltestelle in der Innenstadt. Auch das schafft unsere Hündin richtig gut. Auch im Urlaub ist es möglich, dass unser System alleine mit ihr draußen ist und das ist ein tolles Gefühl.
8.10.
Urlaubsbericht- vom September
an einem Montagnachmittag ging es los. Vormittags waren wir noch mit einer Assistentin an einer Stelle hier in unserer Stadt, wo wir häufig mit unserer Hündin unterwegs sind um sie etwas auszupowern bevor wir uns auf die Zugfahrt begeben.
Am Hauptbahnhof war es schon stressig für sie. Das war ja zu erwarten. Aber wir konnten diese Zeit zum Glück so kurz wie möglich halten. Die Dame von der Mobilitätszentrale für unsere Einstieg Hilfe hat uns leider immer wieder hin und her auf dem Gleis geschickt das war für unsere Hündin nicht so toll. Endlich waren wir im Zug. Es stiegen viele Leute ein und aus und während dieser Phasen hat unsere Hündin schon mehr geguckt. Den Rest der Zeit lag sie neben unserem Rolli und hat die lange Fahrt sehr gut mitgemacht. Mit dem Rollstuhltaxi fuhren wir von unserem Ankunftsbahnhof in unserer Unterkunft. Dort sprang unsere Hündin mehrfach aufs Bett. Schmetterlinge sagten ihr deutlich, dass sie da nicht hochdarf. Nach ein paar Versuchen gab sie auf. Ihre Decke und Kuscheltiere hatten wir mitgebracht. Dort legte sie sich ab. In eine Ecke neben das Bett. Dort lag sie am liebsten.
Rolli defekt
am ersten Morgen in der Unterkunft standen wir auf und schnell war klar, dass unser Rollstuhl ein gravierendes Problem hat. Glücklicherweise haben wir da einen Draht zum Sanitätshaus, die uns umfassend helfen konnten. Sie meinten, dass der Rolli echt in einem schlechten Zustand sei. Das ist irgendwie traurig zu hören aber für die Verhältnisse hier in der Stadt in der wir jetzt leben ist unser Rollstuhl schon richtig gut. Unser Sanitätshaus leider nicht.
6.10.
Für unsere Hündin
Liebe P., mit dir habe ich ein Stück Freiheit gewonnen und ich liebe dich dafür, dass du mir das schenkst. Mit dir fühlen wir uns frei und leicht, ja manchmal sogar selbstständig. Ja, ist schon klar, im Rahmen unserer Möglichkeiten, das weiß ich ja. Es fühlt sich grandios an, großartig und wundervoll das Leben mit dir. Selbstverständlich beinhaltet das auch immer wieder neue Herausforderungen. Du bist so wie du bist gut und richtig, ich liebe es mit dir zu wachsen und mit dir zu leben. Danke für deine Unterstützung die du leistest. Ist einfach unbezahlbar und deine Liebe dafür zu bekommen ist wundervoll.
4.10.
Fassungslos. Unser Rolli ist defekt und wir müssen eine Woche auf die Reparatur warten.
Heute wenden wir uns mit einem Anliegen nach da draußen, in dem wir einen Sachverhalt veröffentlichen wollen, der uns gerade passiert. Unser Elektrorollstuhl macht schon seit längerem immer wieder Probleme, zuletzt auch im Urlaub. Gestern sind wir nun in die Situation gekommen, dass der Rolli sich immer und immer wieder plötzlich von selber ausschaltet. Auch mitten während der Fahrt. Das haut uns mit dem Oberkörper ganz schön nach vorne. Zu unseren sonst sowieso schon nicht besonders tollen Schmerzen haben wir jetzt zusätzliche Schmerzen vom Rolli. Wir sind also nachdem wir das Sanitätshaus telefonisch nicht erreichen konnten mit einer Assistentin dorthin gefahren. Es war ein Wunder, dass wir das Sanitätshaus überhaupt noch mit diesem Rolli erreicht haben. Als wir endlich dort waren, waren wir zunächst total erleichtert und dachten, uns wird jetzt geholfen. Unser Sachbearbeiter war nicht da. Sein Kollege guckte kurz die Kabel an und meinte, daran liege es nicht. Er könne da nichts machen. Und dann passierte das, was uns fassungslos macht. Er meinte, dass es vor kommendem Donnerstag (d. h. genau eine Woche später) niemand Zeit hätte sich den Rolli anzuschauen und uns weiterzuhelfen. Sowohl wir als auch die Assistentinnen bemühten sich darum auf die Dringlichkeit der Situation hinzuweisen. Wir wurden nicht ernst genommen. Obwohl der Sanitätshaus Mitarbeiter immer wieder gesehen hat das unser Rolli aus ging. Die aktuelle Strategie, die Magnetbremse dann ausschalten zu lassen von einer Begleitperson ist keine Dauerlösung und funktioniert vor allem nicht jedes Mal. Wir wollen eine Rampe hochfahren, der Rolli versagt. Die Bahn wartet auf uns, wir können nicht mitfahren. Wollen nicht alle Leute noch weiter aufhalten. Es klappt einfach nicht. Mir schießen die Tränen in die Augen. Eigentlich bin ich niemand der viel weint, aber das ist zu viel für uns. Eine Assistentin ist dabei und ich glaube, wären die Schmetterlinge dabei gewesen, wäre es zu viel mehr Tränen gekommen. Doch so müssen wir irgendwie die Professionalität bewahren auch in dieser schrecklichen Situation. Das tut uns weh. Es ist schwer auszuhalten. Wir sind einfach nur überglücklich, dass unsere Hündin gerade nicht dabei ist und diese furchtbare Situation miterleben muss.
Alle paar Meter wieder geht der Rollstuhl aus. Versagt, haut uns heftig nach vorne. Einmal stehen wir mitten auf der Straße und können nicht weiterfahren. Ein Mann läuft fast in uns rein, weil wir so abrupt stehen bleiben. Die Situation ist nicht nur für uns gefährlich, sondern auch für unsere Mitmenschen. Wir entschuldigen uns, er sagt schon gut… Doch für uns ist alles andere als gut. Wir verlassen also das Sanitätshaus wieder und versuchen irgendwie nach Hause zu kommen. Doch das gelingt uns nicht. Alle drei bis fünf Meter versagt unser Rollstuhl. Immer und immer wieder. Die Assistentin versucht uns am Rücken ein bisschen zu stabilisieren damit es uns nicht so nach vorne reißt. Ein wenig hilft das, aber doch nicht so viel, dass es wirklich was bringen würde. Nach ein paar Metern ist uns klar, dass wir keinesfalls mit der Bahn zurück nach Hause fahren können. Ich rufe ziemlich fertig unser Rollitaxiunternehmen an und bitte, dass sie uns genau da abholen wo wir stehen. Wir können keinen Meter mehr weiterfahren. Ob wir ins Taxi reinkommen ist zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Die einzige Möglichkeit, wenn gar nichts mehr geht, ist es die Magnetbremse aufzumachen, damit kann man den Rolli zumindest ein paar Meter schieben. Allerdings ist dann auch keine Bremsung mehr möglich. Dann springt der Rolli doch noch mal an. Nach vielen Versuchen leuchtet die Anzeige wieder auf. Wir schöpfen kurz Hoffnung doch nach ein paar Metern ist wieder Ende. Die Assistentin macht die Magnetbremse wieder raus und rein. Wieder fahren wir ein paar Meter bis auf die Hebebühne vom Taxi. Wir kommen zum Glück ins Auto rein ohne dass wir geschoben werden müssen. Das ist bei einem Menschen wie wir, der übergewichtig ist plus einem 150 Kilo schweren Elektrorolli nicht so einfach. Doch nun haben wir das nächste Problem. Der Rolli lässt sich nicht mehr ausschalten. Der Taxifahrer muss uns irgendwie anschnallen, das ist gefährlich ohne den Rolli ausmachen zu können. Doch keine Chance, der Rolli geht nicht aus. Wir können machen was wir wollen, er lässt sich nicht abstellen. Wir versuchen die Steuerung mit unserer rechten Hand abzuschotten und sagen dem Taxifahrer das er da auf keinen Fall rankommen darf. Kurz bevor wir endlich zu Hause angekommen sind, geht der Rolli wieder aus. Wir denken, für das Abschnallen an den Kraftknoten an allen vier Seiten des E Rolli wäre das ja nicht schlecht. Doch nun ging der Rolli auch nicht mehr an. Die Assistentin war schon ausgestiegen, wir rufen nach ihr. Gleiches Spiel mit der Magnetbremse. Doch keine Chance, klappt erst mal nicht. Irgendwann lässt der Rolli sich einschalten und wir sind einfach nur froh, dass wir das Taxi verlassen können. Doch kaum wollen wir von der Hebebühne runter fahren beginnt das Spiel von vorne. Zuhause angekommen begrüßen wir unsere Hündin die über viereinhalb Stunden alleine war. Das hat sich alles so hingezogen. Die Hündin freut sich, dass wir da sind. Das ist schön zu sehen und zu fühlen. Wir fühlen uns einfach völlig erledigt und fertig.
Und nun eine Woche quasi Hausarrest?
Zwischendurch telefonieren wir kurz mit den Schmetterlingen um sie über die Lage zu informieren. Leider ist der Tag damit auch für die Schmetterlinge gelaufen, weil sie sich Gedanken gemacht haben. Das tut uns leid, aber wir haben eure moralische Unterstützung in dieser Situation einfach dringend gebraucht. Danke dass ihr immer für uns da seid und wir haben euch sehr lieb!
2.10.
Abends kommen wir in die Dunkelheit
zur Abendrunde benötigen wir nun wieder ihr Leuchthalsband. Das war über den Sommer jetzt natürlich nicht nötig. In der Wohnung ist es nach wie vor ziemlich warm. Nachmittags kann der Paketbote, da hat sie kurz gebellt aber direkt wieder Ruhe gegeben. Am Erdgeschoss raus hat am Abend überhaupt nicht funktioniert. Da haben wir wieder die Hilfe von jemand anderem gebraucht. Wenn jemand vor dem Aufzug steht haben wir wirklich Probleme mit ihr rauszukommen. Das ist schade. Es war noch relativ viel los draußen, Leute mit Koffern gingen an uns vorbei. Mehrere jugendliche Menschen standen im Weg, wir mussten außen rumfahren. Das war für einen kurzen Moment schwierig für unsere Hündin. Ein neues Problem zum Thema Rolli und Hund ist aufgetreten. Unsere Hündin läuft an unserer rechten Seite, egal in welcher Situation wir können sie nicht nach links nehmen. Dass es halt einfach so bei uns. Die Leine an der sie läuft ist nur so lang, dass sie quasi um das Fußbrett rum einmal auf unserer linken Seite laufen kann. Wir müssen schauen, wie wir diese Situation vermeiden können. Es ist für uns beide eine schwierige Situation und es strengt einfach an. Mal gucken, was die Hundetrainerin da für eine Idee zu hat. Unsere Vormittagsrunde war angenehm. Die Schmetterlinge saßen auf einer Bank. Am Anfang war es etwas holprig mit ihr, man hatte das Gefühl, dass sie im wortwörtlichen Sinne auf die Bremse tritt. So nach dem Motto, ich will nicht, dass mein Rudel sich trennt. Kurze Zeit später hat es besser funktioniert. Die Schmetterlinge sagen, dass sie total stolz auf uns sind das wir immer selbstständiger mit unserer Hündin werden.
1.10.
Mehr Selbstständigkeit mit unserer Hündin
Unser System ist an einem Freitag Anfang August das erste Mal von der Wohnung aus alleine losgefahren, mit unserer Hündin. Allein in den Aufzug, raus aus dem Aufzug und von dort dann los. Es hat sich richtig toll für uns angefühlt, wir waren zwar nur kurz mit ihr alleine draußen, aber es war mit vielen Glücksgefühlen verbunden. Endlich, endlich haben wir es geschafft und erlangen mehr Selbstständigkeit mit unserer lieben Hündin. An diesem Tag haben wir noch eine Bereitschaft gebraucht für unser Gefühl.
Dann war es soweit. Einen Tag später haben wir es gewagt. Mittagsspaziergang. Den Zeitpunkt haben wir ausgesucht, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sie Kot absetzt am Mittag am geringsten ist. Denn dafür habe noch nicht wirklich eine praktikable Lösung gefunden, wenn wir alleine mit ihr sind. Aber es wird sich sicher eine finden. Wir sind mit ihr rausgefahren, sie hat Urin abgesetzt. Anschließend sind wir an der kleinen Bäckerei rum zurück. Wir beide waren nur ein paar Minuten unterwegs aber es fühlt sich für uns absolut großartig und neu an. An diesem Tag war die Bereitschaft nur noch in der Wohnung. Klar hätten wir jederzeit anrufen können und um Hilfe bitten. Doch das war nicht notwendig!
29.9.
Hundetraining
mittags hatten wir Hundetraining. Das war für Mensch und Hund lehrreich und anstrengend, erfahrungsreich und neu. Nun haben wir die Strategie geändert, um unten aus dem Aufzug rauszukommen, wenn wir als System alleine mit unserer Hündin im Aufzug sind. Wir haben das neue Signal „Go“ eingeführt. Dies sollten wir zunächst in Partnerarbeit an einer Tür hier in der Wohnung üben. Außerdem verlegen wir den anderen Platz vorne an der Wohnungstüre nach rechts. Da wo sie aktuell immer angeleint wurde, also auf der linken Seite haben wir keine Chance mit ihr durch die Wohnungstür zu kommen. Das klappt inzwischen ziemlich gut. Aus dem Haus raus üben wir kleinschrittig, arbeiten uns langsam vor. Über das Signal „such“ funktioniert es Dinge zu verstecken und wiederzufinden inzwischen prima.
27.9.
Ausflug zum See
Der Morgenspaziergang gestaltete sich eher schwierig.
Später fuhren wir mit einer Regionalbahn und einer Assistentin an einen See, der so eine Dreiviertelstunde von unserem Wohnort entfernt liegt. In der Bahn selbst läuft es richtig gut mit unserer Hündin. Der Bahnsteig ist schon noch mit Anspannung verbunden. Aber sie macht prima mit. Man merkt inzwischen, dass sie die Wege in dem Ort wo wir hinfahren bereits kennt.
Wieder machen wir uns auf dem Weg in die kleine wundervolle Bucht. Haben ganz tolle Bilder gemacht. Selbst an der Seepromenade ist sie teilweise bei uns am Rolli gelaufen. Unfassbar, an der Seepromenade! Wir waren auf uns beide wirklich stolz. Im Eiscafé lag sie entspannt am Rolli. Dann ging‘s aufs Schiff. Da war leider eine Feier mit Akkordeon. Trotzdem hat unsere Hündin das richtig toll mitgemacht. Auch dabei sind wundervolle Fotos entstanden. Für die Rückfahrt haben wir uns ein Rollitaxi bestellt. Im Taxi bleibt sie inzwischen meistens gut auf ihrer Decke liegen.
25.9.
Ausflug in den Wald
Die Schmetterlinge üben auf dem Spaziergang „Nein und nimm“ mit unserer Hündin. Eine Übung, die der Verbesserung der Impulskontrolle dient. Das kann sie inzwischen richtig gut. Sie wartet brav ab, bis man das Futter freigibt. Das ist auch bei der täglichen Fütterung unsere Gewohnheit mit ihr. Durch den Hochsommer und die starke Hitze ist der Wald ein Ort der ein bisschen Abkühlung verspricht und Ruhe. Am tollsten im Wald findet unsere Hündin momentan das viele Laub. Uns erschreckt es, wie viel Laub jetzt schon von den Bäumen abfällt aufgrund der Trockenheit. Doch für unsere Hündin ist das wundervoll. Wir verstecken Futter unter dem Laub, sie sucht mit Begeisterung. Auch den Futterbeutel haben wir versteckt, das klappt noch nicht so gut. Insgesamt lief der Waldspaziergang richtig gut und war wundervoll.
Wir und die Schmetterlinge. Und unsere Hündin. Und unsere beiden Kaninchen. So sind wir komplett!
24.9.
Einkaufsliste (geschrieben von einem Schulkind im System)
Karotn, Kartoffn, Apfels, Jogurts bund, Käse mit Löchern, Bio Eiers, viel Gummibärchens
22.9.
Meilensteine
Am Sonntag den 24. Juli war unsere Hündin das erste Mal von der Wohnungstür bis draußen nur bei mir am Rolli an der Leine. Am 5. August war unser System zum ersten Mal überhaupt alleine mit unserer Hündin im direkten Wohnumfeld eine kurze Runde unterwegs. Das ist noch schwierig.
Nur unsere Hündin und wir. Gemeinsam draußen unterwegs. Mit „Bereitschaft“ im Hintergrund.
Wir fühlen uns großartig. Sind unfassbar glücklich und stolz auf das was wir in den letzten Wochen erreicht haben. Es fühlt sich gut an, richtig außerordentlich und als etwas sehr Wertvolles in unserem Herzen. Wir fühlen dieses Glück, viele im System fühlen Glück. Ein Gefühl, dass manchmal zu kurz kommt. Unsere Hündin eröffnet uns neue Horizonte, stellt uns vor neue Herausforderungen und Probleme und bereichert unser ganzes Leben unglaublich.
Mit Geschwindigkeit am Rolli zu laufen, gefällt unsere Hündin. Manchmal hilft die Geschwindigkeit auch über schwierige Stellen hinweg. So war das zu Beginn auch wenn wir zum Beispiel mit unserer Hündin und einer Assistentin von den Schmetterlingen im Park weggegangen sind. Diese Trennungssituation mag sie aufgrund der Tatsache, dass sie ein Hütehund ist besonders ungern. Sie findet es nicht schön, wenn das Rudel sich trennt. Diese Geschwindigkeit punktuell einzusetzen ist prima. Die Langsamkeit wird natürlich genauso geübt. Aktuell üben wir den sogenannten „Orientierungslauf“ am Rolli im freien Gelände. Beispielsweise auf einer Wiese. Mit schnalzen kündigen wir an, dass wir die Richtung wechseln. Das klappt inzwischen richtig gut. Manchmal merkt man zu Beginn einer solchen Übung, dass unsere Hündin in menschlicher Sprache ausgedrückt zu diskutieren anfängt. Auch diese Herausforderung stellen wir uns. Auch an der großen Straße läuft sie inzwischen am Rolli. Dazu haben wir echt lange gebraucht bis das möglich wurde. Es gibt noch Situationen in dem wir sie trotzdem an eine dritte Person abgeben. Zum Beispiel an eine unserer Assistentinnen. Alles zu seiner Zeit und in einer entsprechenden Dosierung.
Sie hat ein neues Apportier Spielzeug bekommen. Die Schmetterlinge dachten zunächst, dass sie dieses bestimmt nicht zurückbringt. Tut sie aber.
20.9.
Schwierig draußen, schön innen
Hallo, hier ist J.. Heute war ich größtenteils mit der Hündin zu Hause. Die Sonnenblumen waren nicht da. Vormittags war ich in Ergo und da war die Hündin allein zu Hause. Über die Überwachung habe ich gesehen, dass sie fast die ganze Zeit geschlafen hat. Als ich dann kam, wollte sie unbedingt spielen. Wir haben ein bisschen gespielt und dann noch ein bisschen geübt hat alles gut geklappt. Dann musste ich kurz raus mit ihr aufs Klo. Dann noch zu einem Termin und einkaufen. Als ich dann wieder da war musste ich erst mal unter die Dusche. Danach hatten die Hündin und ich Mittagspause. Am Abend haben wir noch ein bisschen gekuschelt. Dann wieder rausgehen. Leider hat sie an dem Abend sehr gezogen und wollte nicht wirklich weiterlaufen.
18.9.
Abendspaziergang
Ein abwechslungsreicher Hunde Tag liegt hinter uns. Es war ein ruhiger Vormittag. Wir üben weiter an unseren Dingen, die im Moment auf dem Trainingsplan stehen. Wiederholen alte Dinge, damit sie gefestigt werden und wieder in Erinnerung gerufen werden. Kombinieren dieses alte und neue und haben gemeinsam mit unserer Hündin Spaß. Das macht Freude.
Abends sind wir dort unterwegs, wo wir so oft sind. Eine unserer Lieblingsstrecken. Wir fahren mit einer Assistentin und unserer Hündin dorthin. Unsere Hündin läuft frei auf der Wiese, hüpft freudig durch das Gras. Sie sieht glücklich aus, sagt ein paar Hunden „Hallo“. Wir üben das Apportieren im Freilauf. Klappt ein paar Mal, öfter nicht. Wir spielen ein Suchspiel, daran hat sie mehr Interesse. Wir haben einen absoluten Schnüffel Hund, der sich über alles was man mit der Nase machen kann riesig freut. Plötzlich rast ein großer Hund auf unsere Hündin zu. Wir nehmen Sie zu uns, wollen nicht, dass er ihr zu nahekommt. Unsere Hündin sucht Schutz. Ist mit der Situation überfordert. Fast den kompletten Weg an diesem Abend läuft sie bei uns am Rolli. Da eine Assistentin uns begleitet die sowieso nicht schneller laufen kann, bietet sich das Langsam laufen an. Es klappt relativ gut. Als unsere Hündin merkte, dass wir uns auf den Rückweg zur Straßenbahn machen war es kurz schwierig mit ihr. Sie hört natürlich die Straße und das bereitet ihr nach wie vor Schwierigkeiten. Nicht mehr so stark wie am Anfang. Aber die Straße insbesondere, wenn sie mehrspurig ist, versucht sie zu vermeiden. Wir gehen aus dem Park hinaus, über die Straße und rein in die Bahn. Die Bahnfahrt macht sie prima mit. Da ist sie inzwischen ein echter Profi geworden. Von der Bahn Haltestelle nach Hause nehmen wir unsere Hündin wieder zu uns an der Leine. Zum aller ersten Mal fahren wir mit ihr diese Strecke von der Haltestelle nach Hause, wenn sie nur bei uns ohne doppelte Leine dran ist. Sie hat das total gut gemacht, wir sind unfassbar stolz auf sie.
16.9.
Weiter gehts im Hundetagebuch
Ein Tag Auszeit vom Hundealltag. Wir sind mit zwei Freunden verabredet, sind lange unterwegs. Haben einen wundervollen Tag. Die Schmetterlinge sind bei unserer Hündin. Wir können etwas abschalten. Das tut gut. Mal was anderes sehen, rauskommen, ja das haben wir lange nicht gemacht. Das letzte Mal wohl vor Corona in dieser Form. Es fühlt sich ganz ungewohnt an, fast neu.
Der nächste Vormittag: An unserer Stammrunde, etwas außerhalb. Damit ist nicht unsere Hausrunde gemeint, die wir natürlich auch haben für die nötigen Dinge. Der Weg ist wunderschön. Es ist ein Park, teilweise kommt es einem aber mehr vor wie ein Wald. Je nachdem wo man sich auf diesem wunderschönen Gelände befindet hat man unterschiedliche Möglichkeiten mit Hund. Wie schon öfter setzen die Schmetterlinge sich auf eine Parkbank, wir fahren mit unserer Hündin weiter. Eine große Runde, etwa 30 Minuten sind wir mit unserer Hündin alleine unterwegs. Das fühlt sich großartig an. Insbesondere, wenn es so gut klappt wie heute. Plötzlich springt ein Reh an uns vorbei, in 3 Meter Entfernung etwa. Reaktion? Keine! Jagdtrieb hat unsere Hündin definitiv nicht.
15.9.
Wir waren im Urlaub. Deshalb haben wir nix von uns hören lassen...
Es geht in den Urlaub
Lange herbeigewünscht und nun steht der Urlaub unmittelbar vor der Tür. Wir werden für zehn Tage in den Urlaub fahren, die Schmetterlinge und wir Sonnenblumen gemeinsam mit unserer Hündin. Was für zwei Systeme eh schon eine logistische Meisterleistung ist, ist mit noch einem Lebewesen für das man verantwortlich ist noch ein wenig komplexer geworden.
Unser System hat heute eine grobe Übersicht über die Urlaubstage erstellt. Zum einen, damit die verschiedenen Persönlichkeiten in den Systemen auch zu den Dingen, die ihnen wichtig ist sind „vor“ können. Unser System hat eine große Überraschung für die Schmetterlinge geplant von der sie noch nichts wissen. Um was es genau geht können wir dir daher noch nicht schreiben. Wenn wir im Zug sitzen, werden wir den Schmetterlingen davon erzählen denn da haben wir mehrere Stunden Zeit.
Der Tag der Abfahrt ist streng durchgeplant. Vormittags müssen wir noch die letzten Sachen packen, die davor noch nicht möglich waren. Dazu gehört zum Beispiel das Handy Ladekabel aber auch das Ladekabel für unseren Elektrorolli. Auch die Kuscheltiere dürfen verständlicherweise noch nicht vorher eingepackt werden. Die beiden Kuscheltiere, die uns begleiten werden auf unserer Urlaubsreise stets so verpackt, dass diese noch ausreichend Luft bekommen. Deshalb muss im Rucksack ein Stück des Reißverschlusses offenstehen. Darum kümmern sich insbesondere zwei vierjährige Mädchen besonders. Für sie hat das wichtig. Morgen werden wir die letzten Dinge zusammensuchen, und übermorgen geht es dann los. Vorab haben wir schon einen Teil unseres Gepäcks in unsere Unterkunft geschickt, weil es einfach zu viel wäre um alles so mitzunehmen.
Die Assistentin die an dem Tag eingeplant ist, an dem wir fahren kommt um zehn Uhr. Vorher müssen beide Systeme noch duschen inklusive Frühstück usw. Wir Sonnenblumen fahren dann mit der Assistentin mit unserer Hündin wohin, wo sie noch gut ausgepowert werden kann. Anschließend fahren wir mit der Bahn nach Hause, dann sind die allerletzten Dinge dran und wir müssen noch mal ins Bett um unseren Rücken zu entlasten, denn an diesem Tag werden wir noch lange sitzen. Eine Dreiviertelstunde bevor unser Zug fährt werden wir unsere Wohnung verlassen, und mit der Hündin noch mal kurz auf die Wiese gehen. Da kann sie sich erleichtern. Ich habe ein bisschen Angst davor, ob es passieren könnte, dass sie in den Zug „macht“. Eigentlich denke ich nicht, aber es ist natürlich eine lange Fahrt. So im Alltag ist das kein Problem. Wahrscheinlich mache ich mir darüber zu viele Gedanken. Dann steigen wir in die Stadtbahn, die Assistentin begleitet uns noch zum Hauptbahnhof. Dort wird sie die Anmeldung für uns übernehmen damit wir mit unserer Hündin und den Schmetterling gleich zum entsprechenden Gleis rollen können. So muss unsere Hündin nicht noch quer mit zur Information der Deutschen Bahn. Dass ist uns lieber so. Bevor es dann wirklich losgeht, wenn wir noch einmal checken ob der Zug Verspätung hat oder ob irgendwelche anderen Dinge bekannt sind. Irgendwann am Abend kommen wir dann in unserer Zielstadt ebenfalls am Hauptbahnhof an. Dort werden wir uns von einem Rollstuhltaxiunternehmen abholen lassen was uns in unsere Unterkunft bringt. An dem Tag haben wir keine Lust auch noch mit der Stadtbahn zu fahren und umzusteigen. Wir müssen unsere Kräfte gut einteilen und dieser Tag wird bestimmt anstrengend. Am nächsten Morgen werden wir sicher ein bisschen länger schlafen und dann in Ruhe am Vormittag ankommen. Wir hoffen sehr, dass mit der Bahn alles klappt und unsere Hündin gut mit der langen Fahrt zurechtkommt. Wir werden berichten.
4.9.
Eisdiele
Wer im System entscheidet in der Eisdiele, welches Eis gegessen wird? Das wechseln wir ab, so dass unterschiedliche Persönlichkeiten zu ihrem Lieblingseis kommen. Aber einer im System isst selten ein ganzes Eis. Da gibt viel zu viele innen, die auch etwas abhaben möchten. Manche Sachen erfordern bestimmte Vorbereitungen, weshalb Abmachungen diesbezüglich getroffen werden. Zum Beispiel lieben zwei kleine Mädchen Erdbeeren über alles. Es kann aber nicht immer einen Erdbeereisbecher geben. Erstens ist der teuer, zweitens gibt´ s öfter auch nur eine Kugel für auf die Hand und drittens sind da noch viele andere Eiswünsche im System.
Ich, eine Jugendliche, mag am liebsten Eis mit Kaffee/Cappuccino Geschmack. Leider gibt es diese Eis Sorte nur selten. Wenn es sie dann mal wohl gibt, versuche ich meinen Wunsch natürlich durchzusetzen. Ist doch logisch, oder?
3.9.
Mittagspause
Zwei Kleine wollen es zur Mittagspause ganz dunkel im Schlafzimmer haben. Eine Jugendliche der Schmetterlinge hat jedoch Angst in dunkeln Zimmern. Außerdem sagt sie, sie habe „Darmwinde“ und deshalb müsse das zweite Fenster offenbleiben, damit es nicht stinke. Der Rollladen direkt am Bett wird geschlossen. Ein anderes Mädchen sagt hierzu, das ginge nicht, da die Kakteen die dort auf der Fensterbank stehen Licht benötigen.
Manchmal kommen wir uns echt vor wie in einer Großfamilie. So viele Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen müssen irgendwie unter einen Hut gebracht werden. Das ist nicht immer einfach. An dieser kurzen Szene sieht man, welche Herausforderungen unser Alltag so mit sich bringt.
1.9.
Wünsche für den Urlaub
Ich habe vorgeschlagen, dass wir eine Liste anfertigen auf der wir die Wünsche an den Urlaub zusammentragen. Dies wird bestimmt eine spannende Liste mit vielen unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen. Manche Dinge die wir dort erleben können sind auch für mehrere in beiden Systemen schön. Mal schauen, welche Aktivitäten die meisten Stimmen in den Systemen finden werden. Da gibt es einige Kleine, die besondere Wünsche haben. Jugendliche, die nicht immer mit den Wünschen der Kleinen so gut zurechtkommen. Die sich ausprobieren wollen und etwas erleben möchten und nicht kindisch erscheinen wollen, wenn Kleine außen agieren. Da gibt es Persönlichkeiten, die viel außen sind und andere, die weniger im außen sind. Das alles versuchen wir unter einen Hut zu bekommen. Und die Bedürfnisse unserer Hündin müssen natürlich auch berücksichtigt werden und sollen das auch auf jeden Fall. Wir möchten ihr den Fluss zeigen, vielleicht geht sie ja mit den Schmetterlingen zusammen hinein. Dann wollen wir an eine Endhaltestelle der Straßenbahn fahren, in die Nähe dahin wo wir früher gelebt haben. Dort gibt es eine schöne Grünfläche, und auch da fließt der Fluss entlang. Für mehrere Persönlichkeiten die ziemlich weit innen im System wohnen ist dieser Fluss etwas ganz Besonderes. Ein Mädchen sagte mal, „das ist unser Fluss“. Und hier in der Stadt in der wir leben ist in einer Nachbargemeinde „unser See“. Das hat sich einfach so ergeben und sich so eingespielt. Beides sind Orte, an denen wir gerne sind. Doch an den See können wir jetzt über die Sommermonate mit unserer Hündin leider nicht da es verboten ist mit Hunden sich dort aufzuhalten aufgrund der Badesaison. Im Herbst werden wir sicher mit ihr wieder dorthin fahren, einfach weil wir Menschen dort auch sehr gerne sind und dieser See für uns eine Bedeutung hat.
Auf die Schmetterlinge wartet noch eine Überraschung. Genaueres können wir dazu noch nicht schreiben, denn sie sollen es ja noch nicht wissen. Wir hoffen, damit genau ins Schwarze zu treffen und dass sie sich freuen werden. Wenn sie davon wissen, werden wir berichten.
Eine Jugendliche der Schmetterlinge wird hoch auf einem Berg fahren, sie liebt diesen Berg unglaublich. Für sie ist dieser Berg eine wichtige Station in unserem Urlaub. Und auch andere im System freuen sich, mal wieder über diese wundervolle Stadt blicken zu können. Das haben wir geplant, an einem Abend, wenn eine Freundin bei uns ist. So können auch Bilder von unserer Hündin, den Schmetterling und uns oberhalb der Stadt entstehen (im Idealfall beim Sonnenuntergang). Eine erwachsene Persönlichkeit von uns liebt Sonnenuntergänge über alles. Wir haben unglaublich viele Sonnenuntergänge fotografiert und doch ist jeder einzigartig, sagt sie. Fotos werden sicher einige entstehen. Wir freuen uns auf den Urlaub und hoffen, dass möglichst viel klappt wie es geplant ist.
29.8.
Hunde News
Hitze!
Seit Tagen ist es richtig heiß. Das ist für Mensch und Tier ziemlich anstrengend. Die erste Gassi Runde morgens, wird auf ganz frühmorgens verlegt. Das klappt gut. Wir Menschen machen danach noch mal Pause. Die Hündin auch.
Die Fahrt mit der Stadtbahn funktioniert inzwischen richtig gut. Auch an der großen Straße sieht man deutliche Fortschritte. Wir kommen inzwischen gut über die große Ampel, ihr Stress hält sich jetzt in Grenzen. Das ist wunderschön zu sehen. Wir merken, es tut sich was und das ist wundervoll. Seit ein paar Tagen fällt auf, dass sie, wenn sie angeleint wird nicht zum Spaziergang will. Es ist schwer sie zu motivieren mitzukommen.
Mit einer Assistentin im Park hat es an diesem Tag ganz gut geklappt. Irgendwann kam eine Baumaschine auf uns zu, unsere Hündin war neugierig und doch ängstlich. Sie hat die Situation an unserer Seite gut gemeistert.
27.8.
Urlaubsvorbereitungen Teil 2
Der Urlaub steht kurz vor der Tür. Die Zugtickets sind gebucht, die Anmeldung über die Mobilitätszentrale hat nach einer schieren Ewigkeit nun doch geklappt. Mussten wieder ewig warten und währenddessen wurden die Tickets leider immer teurer. Sowas ist wirklich ärgerlich und wir finden, dass es eine Benachteiligung darstellt, wenn man auf einen entsprechenden Service der Mobilitätszentrale der Deutschen Bahn angewiesen ist.
Die Packliste ist geschrieben. Unsere Hündin hat eine eigene, für beide Systeme gibt es eine gemeinsame. Wir haben beschlossen, Gepäck vorab in die Unterkunft zu schicken, damit wir nicht alles mitnehmen müssen. Bisher hatten die Schmetterlinge immer unseren großen Rollkoffer dabei. Dies machen wir dieses Mal nicht, da sie dann nicht mehr die Hände für unsere Hündin frei haben. Deshalb haben wir einen großen Reiserucksack besorgt der uns auf dieser Reise begleiten wird.
Planung ist bei uns großgeschrieben. Anders funktioniert es einfach für uns nicht. Zwei Kleine aus den Systemen klären, welche Kuscheltiere mit verreisen müssen. Alle können wir leider nicht mitnehmen. So hat nun jedes System ein Kuscheltier dabei und unsere Hündin ihres. Das wäre schon mal geklärt. Neben den üblichen Dingen wie Unterlagen der Unterkunft, Portmonee, Fahrkarte und Hygienesachen, Kleidung, Medikamente, Papiere und Unterlagen sowie Schuhe, technische Ausrüstung sowie coronabedingte Ausrüstung. Kommt bei uns noch die behinderungsbedingte Ausstattung hinzu und alles, was unsere Hündin eben braucht für den Urlaub. Sie hat eine eigene Packliste. Darauf stehen Dinge wie Wasser- und Futternapf, Trinkflasche für unterwegs, ausreichend Futter, Leckerlies, die Umhängetasche der Schmetterlinge und unser Hundegürtel, ihre Decke, Kotbeutel, Bürste, erste Hilfeausrüstung, das Ladekabel für ihren Tracker, ihren Heimtierausweis die Schleppleine, Hundehandtücher sowie eine Fusselrolle und den Leuchtring für abends, wenn es dunkel ist.
Behinderungsbedingte Dinge die wir mitnehmen müssen sind zum Beispiel Medikamente, Katheter, unser E- Rolliladekabel. Aber auch kleine Hilfsmittel wie zum Beispiel Kabelbinder und einmal Handschuhe gehören zu den Dingen die täglich gebraucht werden. Außerdem brauchen wir für die Schmetterlinge Brot, was sie essen dürfen. Denn auch das gibt es nicht überall. Morgens zum Frühstücksbuffet wird sie ihr eigenes Brot mitnehmen da sie normales Brot nicht essen dürfen. Wir brauchen da noch unsere Kompressionsstrümpfe, und noch ein paar Sachen für verschiedene Menschen, die wir dort treffen werden. Darauf freuen wir uns schon.
Wenn wir treffen werden? Wir Sonnenblumen haben bevor wir in die Schmetterlingsstadt gezogen sind in dieser Stadt einige Jahre gelebt. Von daher haben wir dort tolle Menschen kennengelernt. Montagabend werden wir im Hotel ankommen, vom Hauptbahnhof fahren wir mit unserem alten Rolli Taxi in unserer Unterkunft. Der Chef des Rollitaxis freute sich, von uns zu lesen. Und wir sind erstaunt, wie billig Rolli Taxifahren in dieser Stadt doch ist. Im Gegensatz zu unserer Stadt kostet es ungefähr die Hälfte. Schon ein enormer Unterschied. Natürlich wäre deshalb in dieser Stadt der Betrag auch geringer, den man für Taxifahrten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unter bestimmten Voraussetzungen bekommt. Am nächsten Tag werden wir eine ältere Frau treffen, die wir aus der Zeit dort kennen. Sie ist damals ehrenamtlich zu uns gekommen und wir haben gemeinsam Ausflüge unternommen. Für uns ist es bis heute ein Mensch, der uns beeindruckt. Die immer wieder den Kontakt zu uns sucht und wissen möchte wie es uns geht. Manchmal bekommen wir von ihr tolle Pakete geschickt und insbesondere die Kleinen beider System freuen sich darüber unglaublich. Sie hat so schöne Ideen was den Schmetterlingen und uns Freude machen könnte. Das ist wirklich ein wertvoller Kontakt für uns und wir möchten ihr auf diesem Wege ganz deutlich danke sagen für alles! Dann kommt das Wochenende und wir sind an beiden Tagen verplant. Wir dürfen zwei tollen Menschen diese wundervolle Stadt zeigen, auch darauf freuen wir uns. Nach dem Wochenende kommt eine Freundin die wir damals in einer Klinik kennengelernt haben für drei Tage zu uns in die gleiche Unterkunft. Sie hat ihr eigenes Zimmer, aber die Tage werden wir gemeinsam verbringen. Diese Freundin kennen wir schon länger, als die Schmetterlinge. Sie hat unsere Hündin bisher nur in einem Kurzurlaub hier bei uns in unserer Stadt kennengelernt. Wir sind gespannt, was sie zu den großen Fortschritten sagen wird. Da gibt es noch zwei Menschen, die wir gerne sehen würden. Aber wir müssen gucken, ob das nicht zu viel wird. Mal schauen. Die eine hat mit uns mal in dem gleichen Haus gelebt, wir waren also Nachbarn. Auch sie hat einen Hund. Mal schauen.
24.8.
Urlaubsvorbereitungen
In etwa zwei Wochen geht es los, wir fahren in den Urlaub. Wir, das sind in diesem Fall die Sonnenblumen, die Schmetterlinge und unsere wundervolle Hündin. Gespannt sind wir, wie Urlaub mit ihr wohl werden wird. Vieles ist neu und anders, aufregend und manches auch ungewiss wie´s werden wird. Unser System mit Leuten aus dem Alltagsteam finden ihre Stärke und Kreativität in den Planungen. Diese sind komplex, zwei multiple Menschen und viele Dinge, die man unter einen Hut bekommen muss. Die unterschiedlichsten Wünsche und Ideen, Herausforderungen und Überraschungen werden uns erwarten.
Die erste Schwierigkeit war schon, eine geeignete rollstuhlgerechte Unterkunft zu finden, in der auch Hunde erlaubt sind. Der Vorteil dieses Urlaubs ist, dass wir uns dort gut auskennen. Das hilft bestimmt weiter, und macht manches einfacher und unkomplizierter. Wir werden berichten. In dieser Unterkunft waren wir schon einmal, im letzten Jahr. Leider ist vor der Unterkunft gerade immer noch eine große Baustelle. Wir hatten sehr gehofft, dass diese nun endlich fertiggestellt sei doch das ist leider nicht der Fall. Außerdem wartet Schienenersatzverkehr auf uns und damit nicht nur Stadtbahn fahren in einer fremden Stadt mit unserer Hündin, sondern auch in den Bus hinein zu müssen. Unsere Horrorvorstellung ist es, dass ein Bus pro Straßenbahn eingesetzt wird. Somit wird es vermutlich ziemlich eng. Dass ist schon mit Rolli kompliziert, mit Rolli und Hund wird das nicht einfacher werden. Deshalb haben wir mit unserer Hündin jetzt das Busfahren geübt. Das ist was, was wir bei uns in der Stadt eigentlich kaum machen. Es gibt ja die Schnellbahn, damit kommt man gut von A nach B.
Wie andere Menschen ein Hotelzimmer online zu buchen ist für uns bisher unmöglich. Nicht weil wir das Know-how dazu nicht haben, sondern weil wir unbedingt auf ein barrierefreies und rollstuhlgerechtes Zimmer angewiesen sind. Es ist wirklich schade, dass es bisher keine Möglichkeit gibt dies online zu buchen. D. h. unsere Buchungen laufen immer direkt über die Unterkunft, also zum Beispiel über die Ferienwohnung oder das Hotel. Manchmal hat das Vorteile, manchmal aber auch finanzielle Nachteile. Doch die Sicherheit, dass wir wirklich ein rollstuhlgerechtes Zimmer kriegen geht auf jeden Fall vor. Denn alles andere macht für uns überhaupt gar keinen Sinn. Außerdem haben wir abgeklärt, dass unsere Hündin mit in den Frühstücksraum darf. Da gibt es auch eine Terrasse, wenn das Wetter okay ist werden wir sicher da draußen sitzen. Wir werden mit unserer Hündin am Sitzplatz bleiben, während die Schmetterlinge sich das Buffet angucken und die entsprechenden Dinge zu unserem Tisch transportieren. Das ist etwas, wo wir den Schmetterling sowieso nicht helfen können. Leider! Teller transportieren und E- Rolli fahren geht für uns nicht, ist nicht möglich. Die Leine der Hündin werden wir wie, wenn wir jetzt zum Essen gehen, auf einer Veranstaltung sind oder auch in öffentlichen Verkehrsmitteln in unseren Hundegürtel in ein Karabinerhaken befestigen. Dieser hat einen Drehverschluss und ist eigentlich für den Kletterbedarf. Wir wollten den einfach so sicher haben wie irgendwie möglich. Am liebsten liegt sie dann in einer Ecke, was der Rolli ihr zum Glück anbieten kann.
20.8.
Ein Freitag Ende Juni
Vormittags hatten wir Hundetraining, an einer ruhigen Stelle wo wir häufig mit unserer Hündin unterwegs sind. Dort sind wir inzwischen sicher vier bis fünfmal in der Woche. Dort ist es schön, ein Wald bietet Schatten. Aber es gibt auch große Wiesen wo man sie freilaufen lassen kann. Das ist für uns besonders wichtig. Wenn sie freilaufen kann, hat man auch das Gefühl sie lacht. An diesem Vormittag haben unsere Hündin und wir beiden Menschen wirklich viel gelernt. Wir arbeiten jetzt stellenweise mit dem Kommando „such“ unterwegs. Sie ist uns gegenüber so viel aufmerksamer geworden. Auch durch diese Übung. Sie schaut uns an, fragt was sie machen soll zumindest kommt es so bei uns an. Das Laufen an lockerer Leine klappt immer besser und unser Hund wird entspannter. Wir sind wahnsinnig stolz auf sie.
Man merkt im Moment richtig, dass sich was positiv verändert. Unsere Hündin mehr bei uns ankommt, sich mehr an uns orientiert und wir haben den Eindruck, dass sie ganz glücklich ist. Also wagen wir mal wieder ein Experiment. In der Stadt ist sie ja jetzt schon oft Stadtbahn gefahren, nun wollen wir es wagen ein neues Verkehrsmittel hinzuzufügen: Den Regionalverkehr. Wir gehen mit ihr zu einer Haltestelle, und sind erstaunt wie gut das alles funktioniert. Auf dem Bahnsteig läuft unsere Hündin an der Leine der Assistentin die genau hinter uns, also hinter dem Rolli. So kommt sie gut über den Bahnsteig. Wow, sie hat uns an diesem Tag wirklich beeindruckt. In der Bahn selbst ist sie ruhig, legt sich an unsere Füße. Inzwischen war die Bahn durchaus auch schon ziemlich voll, als wir mit ihr gefahren sind. Sie meistert das gut.
19.8.
An einem Tag kam eine Freundin von uns, die kannte unsere Hündin noch nicht so gut. Klar, die beiden hatten sich schon mal gesehen aber wir hatten mit ihr noch nicht die Situation, dass sie auch was von ihr wollte wie zum Beispiel Geschirr anziehen. Unsere Hündin ist total auf sie zugegangen, das war richtig toll. Beim letzten Abendspaziergang an dem Tag wollte sie nicht so recht mit raus.
16.8.
Warum ist das so?
Ich bin ein Innenkind der Schmetterlinge. Vor Kurzem habe ich die Großis im System was gefragt. Aber auch die wussten es nicht! Ich wollte gerne wissen, woran die Haare, die Erwachsene Körper an den Beinen haben, wissen wann sie aufhören müssen zu wachsen? Würden die nicht aufhören zu wachsen, wären die ja so lang wie die Haare auf dem Kopf.
10.8.
Krach
wir hatten eine wirklich schöne Stelle zum Spazierengehen gefunden. Weite Feldwege, das letzte Mal ist sie hier wirklich gut gelaufen. Doch nun war es unter der Woche, und eine Riesenbaustelle tönte in der Entfernung vor sich hin. Das ging für unsere Hündin überhaupt nicht. Sie war total angespannt, der Krach machte sie nervös. Wir machten uns wieder auf den Rückweg. da das einfach keinen Sinn machte.
Wir fanden dann eine andere schöne Stelle, an der wir an dem Abend noch unterwegs waren.
An einem anderen Tag kreist ein Hubschrauber über uns. Das störte unsere Hündin sichtlich. Da sie sich so leicht irritieren ließ, beschlossen wir sie an diesem Abend nicht frei laufen zu lassen. Die Gefahr erschien uns einfach zu groß, dass sie sich erschreckt. Geschwindigkeit ist etwas über das man unsere Hündin gut bekommen kann. Geschwindigkeit im Laufen einzubringen, fordert sie natürlich. Dies ist eine Strategie die uns manchmal weiterhilft.
8.8.
Spaziergang
Die neue Leine ist da. Man merkt, dass unsere Hündin in der City relativ entspannt ist, auch an der Straße. Das freut uns riesig. Mit einer Assistentin machen wir eine Gassi Runde, läuft alles prima. Die neue Leine macht einen guten Eindruck. Auch wir haben eine neue Leine um sie am Rolli laufen zu lassen. Ohne Federung, so wie bisher. Und das funktioniert richtig gut. Es war genau die richtige Entscheidung diese Leine zu kaufen.
Die ersten Fahrten mit der Stadtbahn haben wir immer mit den Schmetterlingen und uns gemeinsam mit unserer Hündin gemacht. Davon sind wir inzwischen weggekommen. Wir können auch mit ihr und Assistenz mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Wieder einen Meilenstein erreicht!
Einfach losfahren, die Geschwindigkeit genießen. So ein Glücksgefühl, nur unsere Hündin und wir. Unglaublich! Die Schmetterlinge kamen nicht mehr hinterher und wir sind einfach schnell weiter mit unserer Hündin gefahren. Das hat phänomenal gut geklappt. Die neue Leine scheint ein Glücksgriff zu sein.
Als wir abends ins Bett gegangen sind fing unsere Hündin an zu weinen. Warum nur? Wir haben es nicht rausfinden können. Aufs Klo musste sie jedenfalls nicht mehr. Die Nacht war dadurch recht durchwachsen, weil sie unruhig war. Wir hoffen, sie wird nicht krank!
6.8.
Waldspaziergang
Wir hatten einen richtig tollen Abendspaziergang mit unserer Hündin und einer Assistentin in einem Wald bei uns in der Stadt. Unterwegs waren wir an diesem Abend mit der neuen Assistentin. Diese hat an diesem Tag das erste Mal alle Schritte selbst mitgemacht wo wir Hilfe mit unserer Hündin brauchen. Vom Geschirr anziehen, Aufzug fahren, den Weg an der Straße bis zum Taxi, die Fahrt mit unserem Rollitaxi und den Spaziergang an sich und alles wieder auf dem Rückweg inklusive Geschirr ausziehen. Hat alles prima funktioniert. Die Assistentin unterstützt uns bei den Dingen, die wir nicht selber können. Zum Beispiel die Hündin im Taxi anschnallen oder die Leine übernehmen auf dem Weg und im Aufzug…
Dieser wundervolle Spaziergang hat auch unserem System total gutgetan. Waren zwei Stunden unterwegs, mit Freilauf, Hundebegegnungen, Hundesportübungen über einen Baumstamm und richtig toll laufen am Rolli. Wir sind so unfassbar stolz auf unseren kleinen lieben Hund und sind so froh sie bei uns zu haben. An diesem Abend ist ein neues Lieblingsbild von ihr für uns entstanden. Das hat die Assistentin gemacht.
4.8.
Urlaub geplant
Im Herbst fahren wir in eine wundervolle Stadt in Badem Württemberg um 10 Tage Urlaub zu machen. Endlich ist die Bestätigung der Mobilitätszentrale der Bahn da, welchen Zug wir nehmen können und dass noch ein Rolli Platz frei ist.
Wir beginnen zu planen: Fahren in eine Unterkunft, die wir bereits kennen. Das erleichtert es uns enorm. Doch mit Hund wird Urlaub machen jetzt bestimmt anders, er wird eine neue Färbung bekommen. Dort treffen wir Menschen, die uns wichtig sind. Darauf freuen wir uns jetzt schon.
Werden den Koffer vorschicken, denn die Schmetterlinge brauchen zwei freie Hände für unsere Hündin unterwegs. Für sie haben wir schon ne Liste geschrieben, was sie braucht. Das ist echt ne Menge. Wir sind gespannt wie das klappen wird. Viele Grüße…
2.8.
Vieles im Kopf
Momentan schreiben wir viel über unseren Hund. Weil uns das leicht fällt und das schön für uns ist. Aber wir wollen den Fokus auch mal wieder auf anderes legen. Bitte nehmt uns das Thema Hund nicht übel, es füllt in unserem Leben einfach einen enormen Stellenwert aus.
Jemand ruft uns an. Eine Frau, vor knapp einem Jahr hatten wir sie kennengelernt. Über eine Selbsthilfegruppe, zu der wir Kontakt suchten. Diese Gruppe kam damals leider nicht zustande. Wir hatten endlich das Gefühl, wow, wir sind nicht allein. Und dann brach sie den Kontakt ab. Das war für uns bitter. Aber gut, mussten wir akzeptieren. Genau diese Frau rief uns nun knapp ein Jahr später wieder an. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Sie hat ein Anliegen an uns, ob wir zu einer anderen betroffenen Frau Kontakt aufnehmen würden. Ihr sei dies zu viel… passe nicht. Seltsam, das auf uns abzuwälzen. Wir entscheiden uns nachdem wir drüber geschlafen haben doch Kontakt zu der anderen Betroffenen aufzunehmen. Mit der Frau mit der wir da in Kontakt standen wollen wir keinen Kontakt mehr, das ist für uns ganz klar. Mal sehen, ob das uns guttut?! Wenn ja, wäre das toll. Wenn nein, lassen wir das lieber. Mal sehen…
30.7.
Besuchshund
Ende Mai hatten wir Besuch. An einem Donnerstag fuhren wir mit unserer Hündin mit dem Rolli Taxi dahin, wo unser Besuch übernachtete. Ein Tagesausflug für uns beide. Die Schmetterlinge haben die Hündin und uns zum Rollitaxi gebracht. Das erste Mal fuhren wir mit Hund ohne Begleitperson. Am Ziel angekommen, konnte unser Besuch unserer Hündin aus dem Taxi helfen. Dort angekommen, fraß sie erst mal das ganze Futter des anderen Hundes auf. Zum Glück ist die andere Hündin nicht Futter neidisch. In der neuen Situation und den unbekannten Menschen und Räumen war sie eher zurückhaltend und ein bisschen ängstlich. Beim Mittagessen lag sie neben mir auf ihrer Decke, die sie kennt. Das hat gut funktioniert.
Am nächsten Tag sind wir gemeinsam mit den beiden Hunden unterwegs. Unsere orientiert sich stark an der Besuchshündin. Auch bei uns in der Wohnung hat das mit den beiden Hunden gut geklappt. Doch leider kam kein richtiges Spiel zustande. Unsere Hündin hat immer wieder Schutz am Rolli gesucht. Warten kann sie inzwischen richtig gut. Der Abendspaziergang klappte super. Der Besuchshund konnte ihr Sicherheit geben, und manche Sachen kann sie sogar besser als der Besuchshund, weil er sie nicht kennt.
Am letzten Tag des Urlaubs unseres Besuches machte ich mich noch mal mit unserer Hündin auf den Weg zu deren Unterkunft. Zwei Tage zuvor hatte sie ja dort alles kennengelernt. Das Futter stellte unser Besuch vorsorglich weg, damit unsere Hündin nicht wieder das ganze Futter auffrisst. Mit dem anderen Hund kann ich sie freilaufen lassen. Sage dem Besuch noch, dass sie sich erschreckt, wenn es laut knallt und im Fall der Fälle jemand umgehend zu unserem Hund muss.
28.7.
Alternative Gassi Runde für den Sommer
Da wo unsere kurze Gassi Runde für einmal Toilettengang und ein wenig spazieren gehen ist, sind immer mehr Menschen die auf der Wiese liegen. Also können wir da nicht mehr mit der Hündin hin. Deshalb haben wir angefangen Alternativen zu suchen. Sollte nicht zu weit weg sein, zu Fuß gut erreichbar und wenn möglich nicht zu voll. Auf der anderen Straßenseite, wenn man über die Bahngleise der Stadtbahn geht kommt man zu einem größeren Gebäude. Geht man dort den Weg weiter links um die Kurve, so erstreckt sich ein kleiner Park vor einem. Da waren wir jetzt schon öfter. Klar, man muss über die große Straße drüber. Aber das schafft sie immer besser. Das finden wir super.
Eine Wiese auf der wir öfter sind, wurde gemäht. Es regnete stark. Wir waren mit einer Assistentin und unserer Hündin auf einer kleinen Wiese. Dort konnte sie an der Schleppleine laufen, Freilauf ist an der Stelle nicht möglich, weil die Straße zu nah ist. Es schüttete ohne Ende. Unglaublich viel Wasser kam runter. Geschirr anziehen von der Assistentin klappt immer besser. Inzwischen bekommen das alle hin aus dem Team. Da bin ich erleichtert, weil uns das einfach auch unabhängiger macht. Wir fuhren trotz Regen und frisch gemähter Wiese kurz auf die Wiese, doch das war ein großer Fehler: Unsere Hündin hatte grüne Pfoten, sonst sind sie weiß. Die Schleppleine war total verdreckt, voller Gras und der Rolli so dreckig wie noch nie. Zurück zu Hause haben wir den erst mal unter die Dusche stellen lassen, um den groben Dreck ab zu duschen. Da kam ein Treck runter, vor allem auch ganz wie Gras und Erde.
24.7.
Weiter gehts mit unserem Hundetagebuch
Unsere Hündin war das erste Mal mit den Schmetterlingen wo, wo sie noch nicht war. Sie hat sich wohl alles sehr genau angeguckt und nach einem bequemen Liegeplatz gesucht. Allein lassen würden wir sie in so einer fremden Umgebung jedenfalls nicht, erst wenn Sie die Umgebung besser kennt. Dieser Ort hier ist sicher einer, an dem sie öfter sein wird. Wo sie auch sein darf.
Abends war unser System mit einer Assistentin mit der Hündin draußen. Das hat wirklich gut geklappt. Das Bewegen über die Wiese klappt auch mit einer Assistentin. Wenn die Schleppleine dran ist, muss man immer aufpassen, dass die Hündin sich nicht um den Rolli wickelt. Das ist schon einige Male passiert. Da muss dann unsere Begleitperson uns erst mal entwirren.
Wir haben eine andere Hundebesitzerin mit einem Australian Shepherd Rüden kennengelernt. Gemeinsam waren wir in einem großen Gebiet, in dem Hunde freilaufen dürfen. Ein Park, wo es sozusagen einen Hundeteil gibt. Unsere Hündin hat der gemeinsame Spaziergang mit dem Hund total gutgetan. Sie hat sich an ihm orientiert, geschaut was er so macht. Wir sind gemeinsam richtig weit gekommen. Das war wirklich toll. Auf nicht zu vollen Wegen darf unsere Hündin inzwischen an der Schleppleine laufen. Mal gucken, wie lange es noch dauert bis man sie tatsächlich auch frei auf Wegen laufen lassen kann. Momentan ist das absolut nicht absehbar und bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Unsere Hündin hatte keine Lust auf Schwimmen. Der andere Hund suchte sich überall Wasser und sprang freudig hinein. Wir werden ihn und seine Besitzerin auf jeden Fall wieder treffen und gemeinsam mit den beiden Hunden unterwegs sein. Auch menschlich hat das relativ gut gepasst.
22.7.
Freilauf
Ja, inzwischen lassen wir unsere Hündin auf den Wiesen die wir kennen und einschätzen können freilaufen. Dabei merken wir, dass der Rückruf gut funktioniert, es allerdings mit starker Ablenkung schwierig wird. Insbesondere vorbeirennende Hunde sind für sie ein starker Bewegungsimpuls den sie gerne folgen würde. Und deshalb meiden wir Hunde die sehr schnell laufen. Auch mit der neuen Assistentin kann ich unsere Hündin nun freilaufen lassen. Das wollte ich nicht sofort machen, sondern erst die Personen bisschen kennen lernen.
Ich habe das Gefühl, dass sowohl die Schmetterlinge als auch wir eine gute Beziehung zu unserer Hündin haben. Wobei die Beziehungen innerhalb der Systeme schon ähnlich sind, aber nicht gleich. Was uns beim Freilauf wichtig ist, ist der GPS-Tracker, den wir an ihrem Geschirr befestigt haben. Bleibt zu hoffen, dass er funktioniert, wenn man ihn tatsächlich mal braucht. Bei einem Übungstest hat es bestens funktioniert. Dieses Hilfsmittel gibt mir irgendwie ein bisschen Sicherheit beim Freilaufen lassen. Denn ein Hund kann sich immer mal erschrecken oder es kann eine unerwartete Situation eintreten. Selbstverständlich hoffe ich, dass uns das nicht passiert. Aber eine Garantie gibt es dafür logischerweise nicht.
Es ist schön sie durchs Gras hopsen zu sehen, manchmal springt sie wie ein kleines Känguru durch das hohe Gras. Das sieht wirklich lustig aus.
20.7.
Klingeln an der Türe
Was bisher kein Problem war wird plötzlich zum Problem. Zur Herausforderung, in der wir uns erst neu organisieren und ordnen müssen. Wir sprechen mit der Hundetrainerin. Sie meinte, dass das eine Phase des Ankommens ist. Eine Mischung aus ängstlichem Verhalten und territorialen Verhalten. Eine Assistentin kommt, sie wird angebellt. Das ist wirklich nicht schön. Am Abend üben wir noch mal die Klingel Situation. Die Schmetterlinge sagen ihr deutlich, dass sie auf ihrer Decke zu bleiben hat. Funktioniert hat das leider nicht wir werden noch mal mit der Hundetrainerin sprechen wie wir die Situation umgestalten können.
Auf der Hundewiese hatte sie richtig Spaß. Sie hat gespielt, trainiert und sich ein bisschen zu meinem Rolli gelegt. Wir sind richtig stolz auf sie. Hat sie toll gemacht.
17.7.
Apportieren
Wie schon berichtet kann sie inzwischen auch apportieren. Das freut unser System ganz besonders weil das etwas ist was wir uns gewünscht haben, etwas was wir gemeinsam machen. In der Wohnung ist das zurückbringen von Gegenständen wie Spielzeug, also zum Beispiel ihrem Tau gar kein Problem mehr. Doch draußen es ist derzeit schwierig mit dem Apportieren. Womit das zusammenhängt werden wir mal die Hundetrainerin fragen. Natürlich ist draußen mehr Ablenkung als zu Hause. Aber das hatte schon besser geklappt.
14.7.
Ergotherapie mit Hund
An einem Mittwochmorgen nahmen die Schmetterlinge unsere Hündin das erste Mal mit in ihre Ergotherapie. Da der Termin diesen Morgen vorverlegt wurde war es möglich, dass wir die Schmetterlinge und unsere Hündin dahin begleiten. Zu dem späteren Zeitpunkt, wenn die Schmetterlinge regulär Ergotherapie haben, haben wir immer Physiotherapie und können deshalb nicht mit. Die Hündin hat sich in der fremden Umgebung relativ schnell entspannen können. Dass ist wirklich super. Den Weg hingehen, nachdem wir über die große Straße drüber waren, ging relativ gut. Doch der Weg an der Grundschule vorbei war eher mühsam. Es war laut und es waren viele Kinder zu hören. Es ist schön zu erleben, dass sie in fremder Umgebung gut klarkommt, solange wir da sind.
12.7.
Neuigkeiten aus unserem Leben mit Hund
Es kehrt bei uns etwas Ruhe ein. Das genießen wir Menschen und auch der Hund. An einem Vormittag waren die Schmetterlinge mit unserer Hündin länger unterwegs. Das hat gut geklappt. Doch der Abendspaziergang war wirklich schwierig. An diesem Tag hatte sie keinen guten Tag. Wenn sie dann hinter dem Rolli laufen darf, wird sie etwas ruhiger. Orientiert sich an uns die wir vorfahren. So schaffen wir es doch noch bis zu der Stelle, wo wir gerne hinwollten.
An einem anderen Tag kam ein großes Paket für unsere Hündin an. In dem Karton war das von uns bestellte Hütchenspiel. Das sind so Hütchen, in die man Stangen stecken kann entweder waagerecht oder senkrecht. Aktuell haben wir angefangen damit in der Wohnung mit ihr zu spielen. Drüber hüpfen, unten drunter durchkriechen und inzwischen auch apportieren über die Hindernisse hinweg. Daran haben Mensch und Hund viel Spaß. Es ist schön, gemeinsam schöne Dinge zu tun die beiden Seiten Freude bringen. Liebe Hündin, du bringst so viel Freude und Abwechslung in unser Leben und wir sind glücklich, dass du bei uns bist!
9.7.
Noch mehr aus dem Leben mit Hund
Die Schmetterlinge sind krank, fühlen sich nicht gut. Schlafen viel und brauchen Pause. Einen Vormittag klingelt es an der Türe, die Haushaltshilfe ist da. Sie kommt zweimal im Monat und macht den Grundputz für uns. Sie wird erst mal angebellt. Das Wetter ist wirklich heiß, zu heiß für Mensch und Tier. Unsere Hündin legt sich gerne an die Außenwände und den Teppich in ihrer Lieblingsecke hat sie zur Seite geschoben, damit sie auf dem Boden liegen kann. Scheinbar ist die Wand wohl kühler als der Rest vom Raum. Toll, dass sie das von sich aussucht. Außerdem hat sie eine Kühlmatte bekommen, die liegt jetzt da wo sie meistens liegt. Bringt hoffentlich etwas Erleichterung.
Fleißig üben wir an der Klingelsituation, haben in Absprache mit der Hundetrainerin die Situation verändert. Zunächst hatten wir den Eindruck, dass die Veränderung hilft und das Bellen weniger wird. Doch gerade wird es eher wieder mehr. Beim nächsten Hundetraining wollen wir die Hundetrainerin noch mal darauf gucken lassen und mit ihr arbeiten, wie es für unsere Hündin einfacher und entspannter werden kann, wenn es an der Tür klingelt und jemand in unsere Wohnung reinkommt. Beim Reinkommen mit dem Schlüssel in die Wohnung ist sie meistens ruhig. Ab und zu bellt sie dann aber auch.
Mit einer Assistentin machten wir den ersten richtig großen Ausflug ohne die Schmetterlinge. Hin fuhren wir mit dem Rollitaxi, zurück mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das hat alles relativ gut geklappt, raus aus dem Taxi wollte sie zunächst nicht. Dann bin ich als erstes ausgestiegen nachdem ich abgeschnallt wurde von den Kraftknoten und dem Gurt und bin zeitlich an das Auto ran gefahren um die Hündin zu motivieren, dass sie rauskommt. Das hat dann gut geklappt.
6.7.
Extremsituation
Die lieben Schmetterlinge waren im Krankenhaus, mussten operiert werden. Das hat ganz schön für Chaos gesorgt. Gemeinsam haben wir das alles irgendwie gemeistert. Die Schmetterlinge den Krankenhausaufenthalt und die OP, die Schmerzen danach und die Hoffnung, dass es ihnen danach besser geht. So schaut es jetzt aus. Wir hoffen, dass die OP anhaltenden Erfolg bringt.
Unsere Organisation für unsere Unterstützung und die unserer Hündin ist wirklich sehr gut. Doch wenn in diesem notwendigen Kartenhaus eine Person ausfällt, wird es echt schwierig. Wenn die Schmetterlinge zu Hause sind springen sie öfter in solchen Situationen ein. Doch das geht natürlich nicht, wenn sie im Krankenhaus sind.
So eine Situation wie Freitagabend haben wir in all den Jahren im Leben mit Assistenz noch nie erlebt. Eine Assistentin die sich bereit erklärt den Freitag zu übernehmen hat uns abends einfach im Stich gelassen. Hatte wohl Schmerzen am Fuß und konnte deshalb nicht weiterarbeiten. Aber anstatt, dass sie nach einer Lösung für das Problem mit mir gemeinsam gesucht hätte, sagte sie einfach, dass sie jetzt geht. Unglaublich diese Frau! Das bestätigt wieder alles, was wir über sie schon wissen. Einfach unzuverlässig und man kann sich auf sie nicht verlassen. So jemanden können wir in unserem Assistenzteam keinesfalls gebrauchen. Als sie uns vom Besuch im Krankenhaus abholte (nachdem wir die Schmetterlinge besucht hatten) war sie plötzlich einfach weg. Wiedergefunden haben wir sie dann vor unserer Haustür. Einfach unglaublich!
Als sie gegangen ist, war es früher Abend. Wir hatten noch nichts Warmes gegessen, die Hündin muss ja spätabends noch mal raus. Und auch wir brauchen Unterstützung zum Toilettengang, zum fertig machen abends usw. Da waren wir dann plötzlich auf uns allein gestellt. Uns liefen die Tränen übers Gesicht, vor Wut und Verzweiflung und Unsicherheit was wir jetzt machen sollen. Und am schlimmsten war für uns, dass unsere Hündin da ja auch mit drinhängt. Ihre Versorgung ist für uns natürlich wichtig. Stand jetzt ist es uns nicht möglich alleine mit ihr raus zu gehen. Das wollen wir unbedingt ändern damit wir in Zukunft zumindest eine kurze Runde mit dir drehen können damit sie zur Toilette gehen kann. Wie wir das dann allerdings mit dem Kot aufheben machen, wissen wir auch noch nicht. Vor allem die Aufzugssituation macht dieses Vorhaben für uns schwierig mit ihr, aber auch das Stück an der belebten Straße laufen lernen. Am Wochenende haben wir Hundetraining, da werden wir das ansprechen und hoffentlich gemeinsam eine Lösung erarbeiten wie wir das machen können. Wir schrieben einer anderen Assistenz die Situation, sie rief uns zurück. Innerhalb von einer knappen Stunde war sie zum Glück bei uns. Wir waren ziemlich aufgelöst und fertig. Das war ein heftiger Abend für uns.
5.7.
Neuer Lieblingsplatz
Auf dem für uns orthopädischen angepassten Sitzsack gefällt es unserer Hündin sehr gut. Dort liegt sie gerne.
Abends waren wir in einem großen Park. Leider war ein Amateurfußballspiel in der Nähe. Das hat unsere Hündin gestresst, unser Vorhaben konnten wir so nicht in die Tat umsetzen.
Wir waren mit deiner Assistentin und unserer Hündin auf der eingezäunten Hundewiese. Auf dem Weg war viel Stau. So hatten wir dort leider nicht mehr so viel Zeit. Das fahren mit dem Rollstuhltaxi klappt prima, auch das Fahren ohne die Schmetterlinge mit unseren Assistenten. Nicht bei allen gleich gut, aber wir haben das Gefühl es wird! Bis auf eine Assistentin machen unsere Leute das wirklich gut mit unserer Hündin. Und unsere Hündin ist jetzt auch diejenige, die sich die Leute mit anschaut. Denn jemand, den sie „nicht riechen“ kann können wir nicht mehr beschäftigen. Wollen wir auch nicht mehr beschäftigen, weil es für uns einfach keinen Sinn macht. Diese Leute müssen ran an unseren Hund, anders geht es mit uns einfach leider nicht. Für uns ist es wichtig, dass wir die Dinge und seien es nur Teilschritte die wir Selbermachen können auch selber machen. Und bei anderen Dingen eben gezielt Unterstützung bekommen. Nun könnte man denken, naja so was wie Hundekacke aufheben muss ich nicht machen. Stimmt. Aber wir fahren den Kot samt Inhalt häufig zur Mülltonne. Und könnten wir den Kot aufheben, so würde es uns nichts ausmachen.
3.7.
Rolli- Hundetraining
Zu unserer Unterstützung haben wir uns an eine Hundetrainerin gewandt, die ebenfalls Rollstuhlfahrerin ist. Auch als online Training haben wir das schon wahrgenommen. Beim Hundetraining wird klar, dass sie das auf die Decke schicken noch nicht wirklich verstanden hat. Wir sollen weiter sehr kleinschrittig mit ihr arbeiten. Das zeigt wirklich tolle Erfolge. Und dennoch gibt es Tage, wo man denkt es gibt wieder Rückschritte. Sie ist natürlich ein wundervolles Lebewesen und hat wie jeder andere auch bessere und schlechteren Tage. Wir kommen voran. Das ist wundervoll zu sehen und zu fühlen. Uns hat ein Gewitter total überrascht, das hat unserer Hündin Angst gemacht. Gewitter in der Wohnung an sich ist für sie kein Problem.
Die Einarbeitung einer neuen Assistentin steht an. Ihr zurückhaltender Umgang und dass sie unserer Hündin zunächst wenig Beachtung schenkte hat sich ausgezahlt. Diese Strategie hat bestens funktioniert. Besser als wir selber es dachten. Unsere Hündin hat zu der Person ihr O. K. gegeben, dass ist für uns sehr wichtig und sehr viel wert.
30.6.
Neuigkeiten an der Hundefront
Zwei Systeme und ein Hund. Zusätzlich noch zwei alte Kaninchen. Es funktioniert gut mit unseren drei Tieren. Wir sind stolz auf alle drei. An einem Sonntagabend versuchten kleine aus dem System mit einem neuen Spielzeug mit unserer Hündin zu spielen. Dabei handelt es sich um ein Intelligenzspielzeug. Noch schafft sie es nicht, das Spiel selbstständig zu lösen. Freude hat sie daran dennoch. Das ist schön zu sehen. Sie freut sich über jeden Erfolg, über jedes Futterstückchen was sie ergattern kann.
An einem anderen Tag war der Weg zur Bahn Haltestelle schon ziemlich schwierig. Viele Menschen, viele Autos und laute vorbeifahrende LKWs und Bahnen machten unserer Hündin den Gang zur Bahn Haltestelle echt schwer. Es war nicht schön, sie so leiden zu sehen. In der Bahn drinnen war es dann aber in Ordnung. Sie hat sich an den Rolli gelegt, die Länge der Bahnfahrt interessiert Sie definitiv nicht. Ja, länger mit ihr Bahn zu fahren wird sicher in Zukunft möglich sein. Am Ziel angekommen, wollte sie nicht wirklich laufen. Es gibt Tage, an denen wir sie nicht freilaufen lassen können. Bisher ist dies weiterhin nicht auf Wegen möglich, sondern nur auf großer freier Fläche. Insgesamt ist sie ziemlich geräuschempfindlich. Dass ist ein Thema, was wir auf jeden Fall mit der Hundetrainerin noch mal besprechen müssen.
28.6.
Weiter gehts mit unserem Hundetagebuch
Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell mit ihr, unserer liebevollen, bezaubernden und ängstlichen Hündin. Ein Kind bei uns im System hat gesagt, Angst kennt sie auch. Und dass sie sie lieb hat, auch wenn sie Angst hat und obwohl es schwierig ist. Genauso wie sie ist. Und das ist auch eine wundervolle Erklärung dieses Mädchens von uns an unsere Hündin.
Mit einer Freundin machen wir uns auf den Weg mit unserer Hündin. Machen einen Spaziergang da, wo wir mehrfach die Woche sind. Der Spaziergang hat an diesem Tag gut geklappt, am Ende des Spaziergangs haben wir sie noch etwas an der Schleppleine laufen lassen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir es noch nicht geschafft oder zugetraut, unsere Hündin ohne die Anwesenheit der Schmetterlinge frei laufen zu lassen. Dies hat sich inzwischen geändert.
26.6.
Manche Menschen stehen uns Nahe
Eine WhatsApp Nachricht der Mutter einer Freundin lässt uns aufschrecken. Wir machen uns Sorgen, plötzlich schießen Tränen ins Gesicht. Wir haben uns verdammt lange nicht gesehen und bei dieser Nachricht tut uns das unendlich leid. Die Mutter informiert über die gesundheitliche Situation. Sie liegt auf Intensiv. So verdammt weit weg von uns. Wir können also nicht mal eben hingehen. Mal abgesehen davon, dass das in Krankenhäusern derzeit mit Corona richtig schwierig ist. Leider immer noch. Haben also nicht die Möglichkeit, uns ein eigenes Bild zu machen. Ihre Mutter hält uns auf dem Laufenden. Einige Tage später bekommen wir die Info, dass wir unsere Freundin anrufen können, wenn wir wollen. Das machen wir sofort. Es fühlt sich verdammt vertraut an. So als sei nicht so viel Zeit vergangen.
Es gibt einfach Menschen im Leben, die einem wichtig sind auch wenn sie am aktiven Leben nicht mehr so viel beitragen. Sie weit weg leben, man sich vielleicht schon länger nicht gesehen hat. Für uns ist reisen nicht mehr so einfach. Jetzt mit unserer Hündin noch weniger. Kurze Fahrten sind durchaus machbar, fremde Umgebungen sind aber immer eine Herausforderung. Es tut uns leid, dass wir uns lange nicht gesehen haben und ich weiß auch, dass wir daran gerade nichts ändern können. Wir quatschen lange, man merkt wie erschöpft sie ist. Hoffentlich bleibt ihr noch etwas Lebenszeit. Sie will einfach ein bisschen was aus meinem Leben wissen, was ich gerade mache und wie es im Assistenz Team läuft. Auch sie hat eine Behinderung und kennt die Tücken und Lebenswirklichkeiten, in denen man auf andere Menschen angewiesen ist.
Vielleicht rüttelt das auf, auch andere Kontakte nicht „einschlafen“ zu lassen. Insbesondere bei einer Freundin möchten wir das jetzt auf jeden Fall in Angriff nehmen. Vor Corona haben wir uns das letzte Mal gesehen, sie lebt mehrere 100 km von uns entfernt. Wir schreiben eine Nachricht, hoffen auf Antwort.
25.6.
Das erste Foto von uns zu fünft!
Wir haben es gewagt. Die beiden Kaninchen saßen auf unserem Schoß, die Schmetterlinge hielten die Hündin an der Leine. Nun gibt es endlich Bilder von uns allen, komplett so wie wir jetzt sind. Das ist für uns wirklich sehr schön. Wir hatten schon überlegt wie wir ein Foto so zusammen Postern, dass alle Tiere zusammen drauf sind. Doch das ist nun nicht mehr nötig, weil alle drei Tiere das gemeinsam gut hinbekommen. Wir sind stolz auf alle drei!
20.6.
Was ich alles an der Wohnung mag:
Ein eigenes Bett haben.
Die Sonnenblumen kommen mit ihrem Rolli überall hin.
Den Balkon mit vielen Pflanzen.
Genug Platz für Alle.
Die schönen Bilder von den Sonnenblumen anschauen zu können.
Selbstgekochtes Essen zu riechen und zu essen.
Die Kaninchen und die Hündin bei sich zu haben.
19.6.
Stadtbahn fahren mit Hund
Nach einigen Wochen des zusammenlebens, sind wir das erste Mal mit der Bahn etwa eine Viertelstunde mit ihr gefahren. Der Weg zur Haltestelle war ziemlich stressig. In der Bahn drinnen war es dann in Ordnung. Sie hat sich dicht an den Rolli gekuschelt. Die Länge der Bahnfahrt interessiert sie nicht. Wir denken, dass längere Fahrten problemlos möglich sind. Das eröffnet auch die Möglichkeit, irgendwann mit ihr mit der Deutschen Bahn unterwegs zu sein und in den Urlaub zu fahren. Unser Plan ist, dies im September zu tun. Wir werden auf jeden Fall üben und berichten.
Wir sind in ein Gewitter geraten. Das hat ihr schon Angst gemacht. Ein Gewitter während sie in der Wohnung ist, macht ihr zum Glück nichts aus.
16.6.
Wie geht man mit Traurigkeit um?
Oder besser gesagt, wie können wir den Sonnenblumen helfen, wenn sie etwas ganz traurig macht, sodass sie weinen müssen? Durch unsere Depression/Leeregefühl ist das gar nicht so einfach. Aber das heißt nicht, dass uns nicht bewusst ist, dass es dem anderen System gerade nicht gut geht. Wir haben Angst da was Falsches zu sagen. Oder dass wir sie in den Arm nehmen und Sie gerade lieber alleine sind. Ich glaube, dafür gibt es kein festes Konzept. Wir sollten fragen, was ihnen gerade guttut. Am Liebsten ist es uns natürlich, wenn es Ihnen gut geht, aber das ist leider nicht immer der Fall.
15.6.
Hund hatte Geburtstag
Vor einigen Tagen wurde unsere Hündin drei Jahre alt. Und wir haben Besuch von einer Freundin bekommen, die wir nicht so oft sehen, weil sie in einer anderen Stadt lebt. Sie hat unsere Hündin nun auch kennenlernen dürfen. Als Geburtstagsgeschenk hat unsere Hündin ein schwierigeres „Intelligenz Spielzeug“ bekommen. Daran tüftelt sie noch rum, aber das ist gut so. Ein anderes, einfacheres „Intelligenz Spielzeug“ fand sie nach fünf Minuten langweilig. Die Freundin war vier Tage bei uns. Hündin und Besuch kamen total gut miteinander klar. Die Hündin war ihr gegenüber sehr aufgeschlossen und hat sich sogar sofort auf den Rücken gelegt und am Bauch kraulen lassen. Der Spaziergang alleine mit der Freundin und unserer Hündin hat erstaunlich gut funktioniert. Obwohl die beiden sich noch gar nicht kannten. Für unseren Besuch war es ein bisschen beängstigend wie nah die Hündin am Rollstuhl läuft. Daran hat sie sich aber schnell gewöhnt.
Da die Schmetterlinge einen Termin hatten, waren wir mit unserer Besucherin und unsere Hündin draußen unterwegs. Eineinhalb Stunden Spaziergang, erst waren wir im Schlosspark unterwegs, dann war sie noch knapp eine halbe Stunde an der Schleppleine. Das Laufen hat richtig gut geklappt.
An einem Tag hatten wir keine Zeit einen größeren Ausflug mit unserer Hündin zu machen. Da haben wir sie natürlich erstens in der Wohnung mehr ausgepowert als sonst und zweitens hier in unserem kleinen Park auch. Doch da kann sie noch nicht freilaufen, zu nah sind die Straßen und es ist viel los.
14.6.
Neue Assistenz und unsere Hündin
Die erste neue Assistentin seit unsere Hündin bei uns lebt wurde vor ein paar Tagen eingearbeitet. Deren zurückhaltender Umgang mit unserer Hündin, indem sie ihr wenig Beachtung geschenkt hat, hat sich ausgezahlt. Es hat gut funktioniert, besser als wir dachten. Unsere Hündin hat auf jeden Fall ihr o. k. zu dieser Person gegeben und dass ist uns sehr viel wert. Denn jemand, den sie „nicht riechen kann“, kann nicht für uns arbeiten. Denn das macht für uns einfach keinen Sinn. Sie gehört jetzt zu unserem Leben dazu.
12.6.
Mehr aus unserem Hundealltag
An einem Tag Ende April auf der eingezäunten Hundewiese waren leider vor allem große und wilde Hunde dar, sodass unsere eher zurückhaltend war und alles beobachtet hat. Kurz hat sie auch gespielt. Danach sind wir da noch auf eine andere Wiese mit Schleppleine mit ihr. Auf der Wiese habe ich mit ihr geübt, den Beutel zu verstecken und sie durfte ihn suchen.
Taxifahren mit unserem Rollstuhltaxi klappt richtig gut mit ihr.
Wir hatten einen langen Tag. Abends hatten die Schmetterlinge noch eine online Veranstaltung. So sind wir mit einer Assistentin und unserer Hündin abends raus. Das hat richtig gut geklappt an diesem Tag. Wir waren so unfassbar stolz. Es war super, es hat alles prima funktioniert. Sie war auch noch eine Weile an der Schleppleine auch das ging gut.
Wie schaffen wir es, dass unsere Hündin es akzeptiert, dass eine Assistentin ihr ihr Geschirr anzieht? Wir haben uns jetzt ein System überlegt, mit dem sie zu uns aufs Fußbrett hochkommt. Somit können wir ihr das Geschirr über den Kopf ziehen und brauchen lediglich Hilfe, dass jemand die anderen Schnallen noch zumacht. Mal gucken, wie schnell sich unsere Hündin daran gewöhnt.
Bahnfahren. Das üben wir weiter. An der Haltestelle kann Sie sich jetzt manchmal schon etwas entspannen. Sie springt freiwillig in die Bahn, dass ist kein Problem. Wir sind so stolz auf sie, und üben regelmäßig.
7.6.
Hundetagebuch Fortsetzung
An einem sonnigen Apriltag haben wir einen Ausflug in eine benachbarte Stadt gemacht. Dieser Ausflug war leider eine richtige Katastrophe. Das Einzige was wirklich gut geklappt hat war auf der Parkbank sitzen. Es war wirklich sehr stressig für sie die große Straße hatte ihr zu schaffen gemacht. Nach dem Ausflug war sie sehr überdreht. Das war einfach noch zu viel. Es ist traurig, dass sie so viel Stress hatte. Da fühlt man sich total hilflos.
An einem Freitag im April sind wir mal wieder dahin gefahren, wo wir häufig unterwegs sind. Zunächst waren wir Sonnenblumen, die Schmetterlinge, eine Assistenz und unsere Hündin gemeinsam unterwegs. Der Freilauf hat auf der Wiese gut geklappt. Vormittags war die Haushaltshilfe da, die kommt zweimal im Monat und macht so einen groben Grundputz der Wohnung. Das spart definitiv Zeit mit unseren Assistenten. An diesem Tag klappte es in der Wohnung mit der Assistentin und unserer Hündin nicht so gut. Draußen aber war es viel besser. Auf dem Rückweg ist unser System mit der Assistentin und unserer Hündin durch den Park gejoggt, während die Schmetterlinge den kürzeren Weg wählten und sich schon auf einen anderen Weg machten.
Das Anleihen vom Rolli aus klappt inzwischen prima. Das macht sie wundervoll. Das Üben zahlt sich aus. Dann haben wir zum ersten Mal in der Wohnung einen Parkour für sie aufgebaut. Das hat echt gut geklappt das machen wir jetzt öfter. Abends um den Block rum hat es an diesem Abend gut mit ihr geklappt.
6.6.
Das Hundetagebuch geht weiter
Weiter geht es mit dem Futterbeutel Training. Neben dem Futterbeutel werfen und zurückbringen üben wir nun auch, unsere Hündin ins „bleib“ an eine Stelle zu setzen. Von dort wegzufahren, den Futterbeutel auslegen, zurück zu unserer Hündin zu fahren und sie dann aufzufordern den Beutel zu suchen. Innerhalb der Wohnung verstecken wir den Beutel auch in anderen Zimmern. Klappt prima.
Sie hat eine Hundefreundin kennengelernt. Einmal auf der Hundewiese gab es einen netten Kontakt mit einer anderen Hündin, einer eher ängstlichen Hündin. Die beiden haben sich super verstanden. Deshalb haben wir Sie die „Hundefreundin von der Hundewiese“ genannt.
Auch an Feiertagen steht selbstverständlich Hundeprogramm auf dem Tagesplan. Auch an für uns schwierigen Tagen. Zu Ostern hat sie ein halbes gekochtes Ei bekommen. Ihr Kuscheltier schleppt sie von einem Zimmer ins andere, am liebsten dahin wo sie gerade selber ist. Zum Pause machen liebt sie es ihr Kuscheltiere bei sich zu haben. Häufig legt sie ihren Kopf auf das Tier. Wenn wir irgendwann in den Urlaub fahren werden, wird das Kuscheltiere mitmüssen. An einem Abend sind wir spät auf die Hundewiese gefahren. Zunächst hat sie mit zwei Hunden gespielt. Später waren wir dann alleine mit ihr auf der Wiese. Und das System der Sonnenblumen war diesem Tag das erste Mal mit unserer Hündin alleine auf der eingezäunten Hundewiese. Das hat sich wirklich sehr gut angefühlt.
Immer mal wieder gibt es Situationen, in denen wir in unserem manuellen Rollstuhl sitzen. Nicht häufig, aber doch immer mal wieder. Wir möchten daran arbeiten, dass ich die Hündin an der Leine haben kann während mich jemand schiebt. Das wäre etwas, was sicher den Alltag noch etwas erleichtern wird.
2.6.
Kinderfilm
Gestern haben wir den Kinderfilmklassiker „Pünktchen und Anton“ am Laptop anschauen dürfen. Den Kindern der Sonnenblumen hat der Film gut gefallen. Das haben wir richtig „gespürt“. Für uns sind so Filme leider immer schwierig. Wir erschrecken, wenn jemand im Film schreit, werden unruhig, wenn gestritten wird und fangen an zu weinen, weil wir uns so klein und einsam fühlen. Zwischenmenschliche Konflikte können wir nur schlecht aushalten. Wenn im Film jemand eine Person anschreit, sagen wir oft: „Bitte nicht schreien, es tut mir leid“. Ich glaube, das kommt aus unserer Vergangenheit. Wir haben nie gelernt, wie man mit Konflikten richtig umgeht. Wir fühlen uns sofort schuldig, haben Angst und würden uns am liebsten „in Luft auflösen“.
28.5.
Thrombose
Krank, Notfallpraxis! Sie schickten uns gleich weiter in die Notaufnahme wo wir viele Stunden verbracht haben. Zum Glück durften die Schmetterlinge uns dabei begleiten. Aber Krankenhaus über Nacht hätten wir wegen der Hündin alleine schaffen müssen. Ob die es gestattet hätten, dass eine Assistenz die Nacht bei uns bleibt, wissen wir nicht. Uns machen solche Situationen ziemlich viel Angst. Die Hilflosigkeit, das ausgeliefert sein. Womöglich den eigenen Rolli nicht direkt bei uns zu haben ist für uns ein totaler Albtraum.
Nach vielen Stunden steht die Diagnose: Thrombose im Unterschenkel. Mist!!! Aber wir müssen zum Glück nicht in der Klinik bleiben.
Wir bekommen ein Medikament zur Blutverdünnung verschrieben. Außerdem brauchen wir Kompressionstrümpfe. Bis dahin soll das Bein gewickelt sein. Kompressionsstrümpfe, die wir für den Übergang bekommen haben sind einfach nur Mist. Schneiden ein, passen nicht wirklich.
26.5.
Neues aus dem Hundetagebuch
Mitte April war unsere Hündin dann das erste Mal an der Leine mit den Schmetterlingen im Wasser. Die Schmetterlinge noch mit Gummistiefeln, da es noch relativ kalt ist. Die Hündin fand das Wasser an den Pfoten recht angenehm und hat sich auf ein Spiel eingelassen. Richtig rein ins Wasser ist sie an diesem Tag noch nicht. Mal schauen, wann das möglich sein wird. Laut Vorbesitzerin schwimmt sie gerne.
Dann stand das Üben mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf unserem Trainingsplan. Zunächst begannen wir, an einer Endhaltestelle zu üben. Die stehende Bahn anzugucken, den Bahnsteig entlang zu gehen, stehen zu bleiben. Den Verkehr und die Menschen auszuhalten. Im nächsten Schritt sind wir dann in die Bahn rein, ohne Gefahren zu sein. Und dann, sind wir das erste Mal zusammen Bahn gefahren. Sie hat das richtig gut gemacht und macht es weiterhin toll! Der Weg zur Bahn ist für sie noch stressig, das Warten an der Haltestelle schon auch. Insbesondere die Tatsache, dass wir mit Rolli nicht in jede Bahn kommen macht diese Übungen schwieriger. Am liebsten liegt sie dann zwischen den Schmetterlingen und uns, sie hüpft freiwillig in die Bahn rein und raus. Das hätten wir zu Beginn nicht gedacht. Inzwischen fahren wir regelmäßig mit der Bahn mit ihr.
24.5.
Unsere Hündin war krank
Vor ein paar Tagen war unsere Hündin gegen 0:00 Uhr plötzlich total unruhig. Also fuhren wir mit unserem Rolli zu ihr um zu schauen was los ist. Der Raum stank, sie hatte starke Blähungen. Die Schmetterlinge gingen mit ihr raus. Ergebnis: Durchfall! In dieser Nacht haben wir so gut wie überhaupt nicht geschlafen, am Vormittag dann endlich mal eineinhalb Stunden. Es tut uns so leid, dass es ihr schlecht geht. Man sieht, dass sie Schmerzen hat. Sie hat Durchfall und erbricht sich. Also kontaktierten wir unsere Tierärztin. Der Kot wird nun untersucht, um herauszufinden, was los sein könnte. Ansonsten Schonkost und langsam machen. Das haben wir natürlich so gemacht und es ging ihr langsam besser. Darüber waren wir unglaublich erleichtert. Doch dann kam ein Rückschlag, es ging ihr wieder schlechter. Wieder viel Durchfall und Erbrechen, sie ist schlapp. Also Tierärztin kontaktiert. Hoffentlich ist das Ergebnis der Untersuchung schnell dar. Damit wir einfach wissen was ihr diese Probleme macht.
Daraufhin haben wir dann umstrukturiert und ungeplant. Dinge abgesagt, die einfach mit krankem Hund derzeit nicht gehen. An einem Tag waren wir Sonnenblumen mit einer Assistentin in der Therme. Dass fühlte sich seltsam an, da es unserer Hündin immer noch nicht richtig gut ging. Selbstverständlich ist sie bei den Schmetterlingen in sehr guten Händen gewesen und so konnten wir es trotz ihrer Erkrankung wagen, einen Tag Auszeit zu nehmen. Abends waren wir froh, wieder zu Hause zu sein. Als erstes gingen wir gemeinsam mit den Schmetterlingen mit unserer Hündin raus als wir nach Hause kamen. Nun heißt es also abwarten auf das Ergebnis. Wir hoffen sehr, dass nichts Schlimmes dahintersteckt. Die vergangenen Tage mit krankem Hund waren schon anstrengender, als normalerweise. Insbesondere auch das wenige schlafen steckt einem in den Knochen. Wir hoffen sehr, dass sich das alles schnell wieder gibt.
Letztendlich hatte sie zum Glück nur einen Magen-Darminfekt, der sie jedoch ganz schön schlauchte.
23.5.
Einblicke in unser Leben mit Hund
Nachdem die ersten Hundetraining Stunden immer zu Hause stattgefunden haben, sind wir nun auch mit der Hundetrainerin unterwegs. Wir haben ein gutes Gefühl mit ihr, und sind froh, Unterstützung und Begleitung auf unserem Weg mit unserer Hündin zu bekommen. Wir haben gelernt, mehr Ruhe in den Alltag zu zubringen. Das tut uns allen gut. Für viele Dinge haben wir Gewohnheiten entwickelt, beispielsweise wie sie in den Freilauf starten darf. Unsere Hündin hat gelernt abzuwarten, an der Frustrationstoleranz wurde auch geübt. Zur eingezäunten Hundewiese fahren wir nach wie vor. Nicht mehr so oft wie am Anfang, da sie jetzt ja auch auf anderen Wiesen freilaufen kann. Doch dort trifft man auf jeden Fall andere Hundebesitzer deren Interesse es ist, dass der eigene Hund Kontakt zu anderen Hunden hat. Dass ist unterwegs auf anderen Wiesen und in Parks nicht immer gegeben. Unsere Hündin reagiert unterschiedlich auf andere Hunde. Insbesondere Hunde ihrer eigenen Rasse findet sie super spannend. Das ist echt interessant. Woran sie wohl erkennt, dass der andere Hund auch ein Australien Shepherd ist? Manchmal ist sie zunächst zurückhaltend. Dann aber doch häufig interessiert.
An unserem Elektrorollstuhl üben wir im Moment das „Einparken“. Über ein Suchspiel lenken wir sie in die richtige Richtung sodass sie vorne bei uns an der Fußstütze auf unserer rechten Seite „zum Stehen“ kommt. Zunächst haben wir das geübt, ohne dass sie ihr Geschirr anhatte. Inzwischen üben wir es, damit es uns möglich ist sie vom Rolli aus bequem anleinen zu können. Das klappt immer besser.
19.5.
Weiter im Hundetagebuch
Am Sonntag, den 3. April hat unsere Hündin das erste Mal den Futterbeutel apportiert. Damals noch nicht in die Hand. Aber sie hat ihn zurückgebracht. Das war ein großes Highlight für unser System. Wir haben es sehr lange und intensiv mit ihr geübt. Und es hat Erfolg gezeigt. Jetzt ca. einen Monat später bringt sie das erste Mal den Ball zurück. Das ist noch sehr unsicher, sie kennt scheinbar solche Spielsachen aus ihrem vorherigen Leben nicht.
Dann haben wir das Alleinsein geübt. Das klappt wirklich gut. Für diesen Zweck haben wir eine Kamera aufgestellt, damit wir sehen können was sie gerade tut. Diese ist nun leider defekt, wir sind schon in Kontakt mit dem Verkäufer. Hoffentlich bekommen wir einen Ersatz oder aber zumindest ein Teil unseres Geldes zurück.
Auf großen Wiesen ohne Straßenverkehr in der Nähe können wir sie inzwischen „freilaufen“ lassen. Das ist auf Wegen bisher noch nicht möglich. Wir werden berichten, wenn wir auch diesen Meilenstein erreicht haben.
Die Stadt macht ihr weiterhin Angst. Wir üben daran jeden Tag. Aber wir merken, dass sich etwas tut und das ist wundervoll. Die Hundetrainerin meint, dass es noch eine lange Zeit dauern wird bis sie sich an die Stadt gewöhnt hat.
14.5.
Hundetagebuch
Die Zeit vergeht so unglaublich schnell. In unserem Gefühl rennt die Zeit, unsere Hündin ist jetzt schon mehr als drei Monate bei uns. Für uns hat mit ihr ein neues Leben begonnen, ein anderes, bunteres und für uns einzigartiges Leben mit Hund. Die Prioritäten verschieben sich, sie ist immer in der Planung mit dabei. Es geht ja auch nicht anders.
Auch an das Leben mit Assistenz hat sie sich immer mehr gewöhnt. Ist offener geworden, sowohl Besuchern als auch den Leuten gegenüber die wir benötigen um unser Leben am Laufen zu halten. Auch der Physiotherapeut ist inzwischen akzeptiert, mit dem hatte sie am Beginn etwas Probleme. Es ist schön zu sehen, dass sich was tut. Sich etwas Positives tut.
Unser Hundetraining hilft uns allen zusammen weiter. Inzwischen ist es auch möglich, dass Kinder aus den Systemen mit unserer Hündin draußen unterwegs sind beispielsweise an der Schleppleine. Das ist richtig toll. Insbesondere vier kleine Mädchen sind total stolz darauf. Ein anderes Mädchen liebt es sie zu bürsten, sagt es wäre als würde man ein Pferd striegeln. Und in der Tat, die Büste sieht etwas aus wie ein Striegel.
12.5.
Wir freuen uns auf den Urlaub, auf das Packen nicht so sehr – entstanden letztes Jahr, vorm Urlaub
Aktuell steht leider kein Urlaub an. Vielleicht ja im Herbst?
Wenn verschiedene Persönlichkeiten im System „umherhüpfen“ und jeder etwas sagen will, am besten alle gleichzeitig, ist Chaos vorprogrammiert. Wir Schmetterlinge tun uns beim strukturierten Planen sowieso schwer. Das andere System ist uns da eine große Stütze! Zusammen mit einer Assistenz wird der Koffer gepackt. Das klappt echt gut. Bei uns endet Kofferpacken in einem riesigem Chaos. Wir verlieren da voll den Überblick. Vor allem wenn dann auch noch platzsparend gepackt werden muss wird es kompliziert.
7.5.
Die Sonnenblumen haben mit einem Amt von dem sie abhängig sind, Probleme. Das Amt ist einfach doof. Davon haben Sonnenblumen schon oft berichtet. Für uns Schmetterlinge ist es schwer, dass wir da nicht wirklich helfen können. Wir versuchen für sie da zu sein und zuzuhören, aber an der Situation können wir leider nichts ändern. Sonst würden wir das sofort.
5.5.
Wieder Probleme mit dem Amt
Nach langen Wochen des Wartens und in der Luft Hängens haben wir wieder Post von der Behörde bekommen, die unsere Grundsicherung bei voller Erwerbsminderung bezahlt. Dort gab es einen Sachbearbeiter Wechsel. Mitgeteilt wurde uns das nicht. Wir haben es nur jetzt auf dem neuen Bescheid gesehen. Endlich haben wir das Geld für die Nebenkostenabrechnung erhalten. Wir sind erleichtert, das Geld nun zu haben. Dem Amt ist beim Überweisen ein Fehler unterlaufen. Deshalb mussten wir uns jetzt wieder an das Amt wenden, ich schätze bei dieser Angelegenheit werden sie nun schnell sein, da sie uns zu viel Geld überwiesen haben. Dass es ja anders als wenn wir was wollen und brauchen.
Es soll ein Kostensenkungsverfahren bezüglich der Wohnung eingeleitet werden. Wir würden so gerne einfach hier in unserer Wohnung bleiben können. Ob das letztendlich so sein wird wissen wir aktuell nicht. Der neue Bescheid über die Grundsicherung ist bis Juli befristet, die Frage stellt sich ob wir schon wieder einen Weiterbewilligungsantrag stellen müssen. Zumal der vorherige Bescheid der für das komplette Jahr 2022 vorgesehen war. Auch deshalb müssen wir uns mal wieder an diese Behörde wenden.
Jetzt will die Behörde jede Menge Zeug von uns. Auch Dinge, die sie längst hat. Bewohnen wir eine behindertengerechte Wohnung? Auch so irrsinnige Fragen wie wann der Einzug in die Wohnung erfolgte. Das liegt denen doch alles vor. Egal, wenn sie das wiederhaben möchten, suchen wir alles raus. Wir haben einen riesigen Papierstapel kopieren lassen. (von einer Assistentin). Den Wohnberechtigungsschein von damals, die Zustimmung der anderen Behörde für den Umzug. Die Wohnung wurde damals über das Wohnungsamt unserer Stadt vergeben. An die Personengruppe „Rollstuhlfahrer“. Das trifft auf uns zu. Dann haben sie noch gefragt, ob es Besonderheiten in der Wohnung gibt. Dass ist auf jeden Fall der Fall. Es wird ein ärztliches Attest gefordert. Weiter geht es mit der Frage, ob ein Umzug oder eine Untervermietung der Wohnung möglich ist! Für uns klingt das schon alles sehr danach, dass die Behörde die Kosten nicht weitertragen will. Das macht uns riesengroße Angst. Wir haben in unserem Leben schon viele große Baustellen die sehr belastend sind. Ein möglicher Umzug wäre dies allemal und käme zu allem anderen noch obendrauf dazu. Die andere Frage ist natürlich ob man eine billigere Wohnung finden kann, die für einen E- Rollifahrer wie uns geeignet wäre. Nur stufenfrei in die Wohnung reinkommen reicht da bei weitem nicht aus. Es verunsichert uns, beunruhigt uns und bereitet uns schlaflose Nächte. Welche Möglichkeiten haben wir? Eine Untervermietung der Wohnung kommt für uns nicht infrage. Wir haben so schon immer wieder fremde Leute und uns rum die in unserem Privatleben ihren Arbeitsplatz haben. Das reicht. Mit einer völlig fremden Person jetzt zusätzlich noch Küche und Bad zu teilen und Tür an Tür innerhalb einer Wohnung zu leben ist für uns eine absolute Horrorvorstellung. Als junge Erwachsene Frau haben wir mal eine Zeit in einer WG gelebt. Das war damals schon nichts für uns. Wir brauchen unseren Rückzugsraum, der unser eigen ist. Um uns wohlfühlen zu können und sicher! Nun haben wir hier ein soziales Umfeld gefunden, kommen in den nächsten Supermarkt, zur nächsten Bank etc. hinein was auch noch nicht immer unbedingt gegeben ist als Rollifahrer. Es gibt zumindest zeitweise öffentliche Verkehrsmittel die für uns nutzbar sind. Nun ja, und nun brauchen wir natürlich auch noch eine Wohnung, in der unsere Hündin erlaubt ist. Das macht die Chancen auf dem Wohnungsmarkt sicher nicht gerade größer. Wir fühlen und einfach schlecht mit diesem Wissen im Hintergrund.
Unserer Psychiaterin haben wir bereits ein Brief geschrieben, dass wir ein Attest von ihr benötigen, das werden wir jetzt unserer Hausärztin auch noch schreiben. Hoffentlich können deren Atteste uns weiterhelfen. Aber ob wir dann trotzdem raus müssen, wissen wir nicht. Wir sind wirklich niemand der oft heult, aber beim Schreiben dieser Zeilen laufen uns einfach nur die Tränen über das Gesicht. Wir werden berichten, wie‘s weitergeht.
2.5.
Worte, die du nicht einfach schnell zur Seite legt, weil man sie in einer Karte gefühlt einhundertmal an diesem Tag im Jahr bekommt. Nein, so soll diese Karte nicht sein.
1.5.
Leere…
Mal wieder kein Antrieb, Leere und das Gefühl ein Versager zu sein. Im Moment ist dieser Zustand wieder stärker da. Ich glaube, das hat auch mit den äußeren Umständen zu tun. Daran kann ich leider nichts ändern. Zum Glück haben wir jetzt zusätzlich „Peaches“. Die Hündin motiviert mich aus der Leere rauszukommen. Aber auch ein Hund ist leider kein Wundermittel gegen Depression.
Manchmal ist es für die Sonnenblumen schwer, dass wir so wenig „fühlen“. Das verstehen wir, aber wir können es leider nicht ändern. Wir lieben euch von ganzem Herzen (auch wenn wir es oft euch nicht so zeigen können)
28.4.
Mobilitätshilfe
Wir haben es ja schon befürchtet, nun haben wir es schriftlich. Unser Rolli Taxi Unternehmen erhöht die Preise deutlich. Für uns bedeutet das nun folgendes: Wir müssen uns an das Amt wenden, das im Rahmen der Sozialhilfe die Mobilitätshilfe für schwerbehinderte Menschen mit Mobilitätseinschränkungen regelt. Dass sich da schnell was tun wird, halten wir für ziemlich unwahrscheinlich und aussichtslos. Bei der letzten Preiserhöhung im Sommer 2020 hat es bis November gedauert, bis wir den neuen Betrag angepasst an die neuen Preise erhalten haben. Und dann auch nicht rückwirkend für die vergangenen Monate, sondern ab dem Monat November damals.
Nun haben wir das Taxiunternehmen gebeten, uns eine Liste zu erstellen mit unseren regelmäßigen Fahrten, und was diese mit dem alten Preis und dem neuen Preis kosten. Damit man eine Aufstellung hat. Dies wollte die Behörde das letzte Mal auch haben. Um dem vorzugreifen, haben wir das gleich beim Rolli Taxiunternehmen angefordert. Ein Brief weniger, der im Idealfall hin und her geht. Wir werden sehen…
Der Brief für die Behörde ist fertig, mit der Übersicht der neuen Preise, dem Schreiben der Preiserhöhung und unserem Anschreiben. Wir sind gespannt ob unser Budget tatsächlich an die neuen Preisen angepasst wird. Bei der letzten Preiserhöhung des Taxiunternehmens wollte die Behörde zunächst die Differenz nicht bezahlen. Es kein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man irgendwie auf Kulanz angewiesen ist. Aber unser Fahrbedarf ändert sich ja nicht mit den steigenden Preisen des Transportdienstes. Das ist unsere hauptsächliche Argumentation.
Für uns wird das bedeuten erst mal deutlich weniger Taxi fahren zu können. Bis das finanziell geregelt ist. Unser Taxiunternehmen zahlen wir immer am Ende des Monats mit einer Sammelrechnung. Von unserer Grundsicherung könnten wir das niemals bezahlen. Eine Assistentin meinte neulich, es wäre doch toll ein umgebautes rollstuhlgerechtes Auto zu haben. Ja klar aber klar wäre das super, doch das werden wir uns nie leisten können. Leider. Das würde den Alltag leichter machen aber so ist es eben nicht.
26.4.
Geld. Ist schon etwas her, dass wir das hier geschrieben haben.
Uns wurde eine hohe Summe Geld vom Amt nicht ausgezahlt. Warum, warum nicht? Keine Ahnung. Auf eine andere Summe Geld von der Nebenkosten Abrechnung warten wir ebenfalls. Warten, wir warten seit 3 Monaten. Hätten wir das Geld nicht schon gezahlt, wäre es möglich, dass wir nicht mehr in der Wohnung weiterhin wohnen könnten. Sowas macht Angst. Darauf würde sich die Wohnbaugesellschaft der unsere Mietwohnung gehört bestimmt nicht eingelassen. Es ist eine bekannte Wohnbaugesellschaft, die nicht unbedingt für ihre soziale Ader bekannt ist.
23.4.
Liste
Die Liste stapelt sich. Jemanden Anrufen, 2 Briefe an eine Behörde fertig machen. Einen an eine Versicherung. Außerdem die Assistenz Abrechnung, an die Planung für Mai schon mal denken und überlegen, ob es da was Besonderes gibt. Ist da eine Assistenz im Urlaub, wenn ja wer und wann. Zeiten überbrücken. Termine besprechen. Und weiter Assistenz suchen. Da es aktuell so mau im Team aussieht haben wir uns entscheiden eine Stelle nur für eine Haushaltshilfe auszuschreiben. Dafür gibt s ein Budget der Pflegekasse, was wir nutzen wollen. Jemand auf Minijob Basis. Für´s einkaufen, kochen und putzen. Abends haben wir heute einen schönen Termin. Liste Sonnenblumen, Liste Schmetterlinge und Liste Hund. Ordnung schaffen im Termin Chaos. Bloß nix vergessen und übersehen. Doch genau das ist vor ein paar Tagen passiert. Das tut uns leid.
21.4.
Hundetrainingstagebuch
Wir habe beschlossen eine Art Tagebuch anzulegen für unser Hundetraining mit unserer wundervollen Hündin. Ihre Angst ist unsere größte Baustelle. In dem Tagebuch notieren wir einfach wichtige Dinge, Meilensteine die wir erreicht haben. Aber auch Rückschritte, Dinge wo wir erarbeiten müssen. Außerdem notieren wir ein paar Dinge, die wir beim nächsten Hundetraining klären möchten. Unsere Trainingsaufgaben, also quasi die Hausaufgaben vom Hundetraining auch. Sie bringt uns viel Freude in unser Leben, zweieinhalb Monate ist sie nun hier. Unglaublich, wie diese Zeit vergangen ist. Für unser Gefühl hat sich in der Zeit wirklich viel getan. Wir haben eine tolle Bindung zu ihr aufgebaut, beide Systeme. Und auch Kleine aus den Systemen üben mit der Hündin, freuen sich, mit ihr zu spielen und zu kuscheln. Ich bin jemand, die gerne Listen schreibt, Dinge strukturiert, gliedert und am besten abhaken kann. Mir gibt sowas Sicherheit und es fühlt sich gut an. Und es macht unserem System Freude, das Tagebuch zu schreiben. Denn zu einem späteren Zeitpunkt kann man, wenn man möchte, es noch mal zur Hand nehmen und schauen, wie die Zeit vergangen ist. Was uns am Anfang bewegt und beschäftigt hat und immer noch tut. Wir werden sehen.
Gerade üben wir mit ihr, dass Signal „bleib“ zu verlängern. Das Signal „steh“ haben wir gestern eingeführt. „Platz“ klappt inzwischen ganz gut. Und das apportieren des Futterbeutels auch. Das ist ein total großer Erfolg für uns und wunderschön. Inzwischen klappt das auch unter Ablenkung auf einer Wiese. Sie läuft immer besser am Rolli was uns ganz doll freut. Vor uns liegt noch viel Arbeit, aber das ist gut und richtig so für uns. Der Alltag mit unserer Hündin hat sich einfach verändert, ist reicher geworden. Bunter und vielfältiger. Draußen sind wir jetzt auf jeden Fall mehr. Wir werden immer mal wieder das Trainingstagebuch zur Hand nehmen, zurückschauen und überlegen. Unser Eindruck ist, dass das eine sinnvolle Sache ist.
20.4.
Osterfeiertage
Wir sind einfach nur froh, wenn wir die aktuellen Feiertage hinter uns haben. Die Feiertage fühlen sich u.a. durch unsere Hündin schon ein bisschen anders wie früher an. Und doch machen sie Angst, verunsichern und die Schmetterlinge sind ziemlich schreckhaft. In unserem System hat ein kleines Mädchen ganz besondere Angst vor dem Osterfeuer. Davon hat sie heute Nacht geträumt. Kein schöner Traum! Sie sagt das es doof ist, dass sie nicht aufgewacht ist. Und so immer weiter geträumt hat. Das ist natürlich nicht gut. Aber auch leider nicht zu ändern.
Die Schmetterlinge meinen, dass wir das total gut hinkriegen. Für uns fühlt es sich irgendwie nicht so an. Und doch freuen wir uns irgendwie über das Lob und die Anerkennung, denn im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren haben wir da viel erreicht. Wir können auch an solchen Tagen funktionieren, agieren. Außenstehenden die uns nicht sehr gut kennen würden unsere Not an so einem Tag von außen wohl kaum erkennen können. Irgendwie ist das auch ein gutes Gefühl. Es ist einfach nicht so offensichtlich was nicht funktioniert. Noch vor einigen Jahren haben wir solche Tage komplett in unserer Wohnung verbracht, oft alles gegeben um die Zeit irgendwie zu überstehen. Das ist gemeinsam mit den Schmetterlingen viel besser geworden. Die Erinnerungen an gewisse Feiertage werden immer bleiben auch wenn wir besser gelernt haben damit zu leben.
18.4.
Ostern
Gestern Morgen kam der Osterhase zu uns. Leider waren die Schokohasen echt klein. Größere Kinder im System haben erklärt, dass das so ist, weil beide Systeme eher dick sind und man da nicht so viel Schokolade bekommt. Ob das der Osterhase weiß?
Ein Kind von den Schmetterlingen
16.4.
Vokabelliste für unsere Hündin
Wir haben uns entschieden, eine Liste zu erstellen mit allen Begriffen, die wir für unsere Hündin verwenden. Manche der Begriffe hat sie mitgebracht, andere haben wir hier neu aufgebaut. Und da kommen auch sicher im Laufe der Zeit noch mehr dazu. Insgesamt befinden sich noch einige Begriffe im Aufbau. Aber wir haben auch schon einige etablieren können. Momentan suchen wir nach einem passenden Begriff, den wir verwenden können, wenn die Hündin aus dem Weg gehen soll. In den Systemen gibt es dafür interessante Ideen. Ein kleiner Junge aus unserem System meint, „tut tut“ wäre doch sehr passend. 😉
Außerdem hat das Kuscheltier von ihr inzwischen einen Namen. Der Koalabär heißt jetzt Otto. Also wieder ein Begriff für unsere Hündin. Aus unserem System wollte Jemand die sehr weit innen im System wohnt das Tier unbedingt „Pinguin“ nennen. Weil Pinguin für sie ein sehr wichtiges Tier ist und das eine tiefere Bedeutung für diese Jugendliche hat. Die Schmetterlinge waren nicht so glücklich mit dem Namen. Also haben wir nach was anderem gesucht. Das ist bei zwei multiplen Systemen nicht ganz einfach. Letztendlich hat sich ein kleiner Junge durchgesetzt mit dem Namen Otto. Zum einen, weil es ein männlicher Name ist und der Hund ja weiblich ist. Zum anderen, weil der Name kurz und verständlich ist. Beide Systeme sind mit der Wahl des neuen Namens einverstanden.
Ein wichtiges Signal ist natürlich der Rückruf. Da die Hündin früher in einem Rudel von Hunden gelebt hat ist sie es gewöhnt, dass man zu dem Wort „hier“ auch ihren Rufnamen sagt. Das haben wir nicht so beibehalten. Der Rückruf klappt immer besser. Da hat sich schon einiges im Positiven getan. Zu den Hörzeichen, also dem Wort wie zum Beispiel „hier“ kommt ein Sicht Zeichen hinzu. Ähnlich einer Gebärde.
Grundvokabeln wie beispielsweise Sitz, bleib, und prima für ein Lob sind Bestandteile unseres Lebens geworden. Auch ein Wort um die Situation aufzulösen begleitet uns im Alltag. Da sind wir noch am üben, dass sie auch so lange beispielsweise im „Sitz“ bleibt. Ein weiteres für uns sehr wichtiges Wort ist Nein. Sie auf ihre Decke schicken klappt immer besser. Ist aber noch nicht perfekt. Dass sie innerhalb der Wohnung dorthin kommt, wo man sie hin ruft war am Anfang eher ein Glücksspiel. Das ist inzwischen gut etabliert und funktioniert zumindest meistens. Auch da üben wir natürlich weiter. Dann verändern wir auch die Umgebung, in der wir die Dinge üben. Draußen auf einer Wiese oder der eingezäunten Hundewiese ist die Situation natürlich noch mal eine andere. Aber auch da klappen unsere Trainingseinheiten immer besser und zeigen deutlichen Erfolg. Dann haben wir auch Vokabeln eingeführt, wo sie sich zum Beispiel im Aufzug hinsetzen soll wenn wir mit dem Aufzug das Wohnhaus verlassen. Da der Aufzug hier im Hause nicht ganz so groß ist, ist die richtige Aufteilung von Menschen und Hund hier wirklich wichtig. Selbstverständlich gibt es noch mehr Vokabeln in unserem Alltag mit ihr.
Was bis jetzt nicht wirklich klappt, ist die Position „Platz“. Da haben die Schmetterlinge angefangen mit ihr zu üben, da wir sie unten auf dem Boden nicht belohnen können. Von daher ist es eine Vokabel, die erst mal die Schmetterlinge etablieren sollen. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir da sicher auch einsteigen. Aber jetzt um damit zu beginnen ist das für uns nicht möglich. Da ist es gut, dass wir uns ergänzen können.
15.4.
„Pazipan“ (Marzipan Ei)
Ein kleines Mädchen aus dem System der Sonnenblumen fragt, ob sie „Pazipan“ haben darf. Die Schmetterlinge schauen ratlos. Überlegen, was das Mädchen meinen könnte. Fragen im Innen nach, ob wer ne Idee hat. Irgendwann sagt das Mädchen, ein „Pazipan Ei“. Da fällt der Groschen. Sie möchte ein Marzipan Ei.
10.4.
Müde, erschöpft und kraftlos
Manchmal sind schöne Sachen auch richtig anstrengend. Mal mehr und mal weniger.
Wir sind mit einer Assistentin mit dem Zug zu unserer Lieblingstherme gefahren. Mit umsteigen, ohne zu wissen ob das wirklich klappt und da jemand ist, der oder die uns die Rampe hinlegen. Die Fahrt zum Bahnhof war schon nervig. Es hat ziemlich doll geregnet, also entschlossen wir uns die Stadtbahn zu nehmen. In die erste kamen wir nicht rein, danach kam ne ganz neue Bahn und die ist für Rollifahrer leider schlechter als die älteren. Das finden wir echt ärgerlich! Der Winkel in die Bahn hinein ist viel steiler. Beim ersten Mal, in unserem dritten Gang vom Rolli und da hat er echt viel Power und kommt normalerweise locker in die Bahn. Doch dieses Mal nicht. Also noch Anlauf nehmen, und 4. Gang. Auch damit kamen wir nicht ganz hoch und baten die Assistenz uns einen Schubs von hinten zu geben. Endlich waren wir in der Stadtbahn. Am Ziel angekommen stiegen wir aus. Wieder war der Winkel total steil. Unsere Hinterräder verhakten sich und wir kamen kurz nicht mehr vor und auch nicht mehr zurück. Das ist kein angenehmes Gefühl!
Okay, endlich am Bahnhof angekommen hatten wir nun keine Zeit mehr zum Bäcker zu fahren und rollten direkt zu dem entsprechenden Gleis. Die Bahn mit der wir fuhren ist eine kleine Bahngesellschaft in unserem Bundesland. Also nicht die deutsche Bahn. Prinzipiell klappt s für uns da besser als mit der deutschen Bahn. Da sind Hebebühnen und Rampen im Zug mit dabei. Wir fuhren zum Zuganfang, der Lockführer schickte uns dann wieder ans Zugende um auf den Zugbegleiter zu warten. Dieser meinte, warum wir denn nicht vorne an der Türe warten… Naja. Endlich waren wir im Zug, 2 Minuten vor Abfahrt.
7.4.
Wia hapn füa Ostan Hasis aus Holz gemachd. Di sint vol col. Di sint aus holz. Wia Kintas hapn di anmalt. Unt klekert. Mit akrülfabn wia di anmalt habn. Wia ain bilt schickn dan ir schaun könt wi wude.
5.4.
Budget
Da uns die Behörde immer noch eine große Summe Geld nicht ausgezahlt hat, merken wir so langsam das unsere geringen Reserven schwinden. Das ist kein schönes Gefühl und erinnert uns an früher. In unserem Leben gab es immer wieder Phasen, in denen wir sehr wenig Geld hatten oder haben. Da wir von Grundsicherung leben was finanziell ähnlich ist wie Arbeitslosengeld zwei können wir keine großen Sprünge machen. Aber man kann davon leben, man gewöhnt sich daran mit wenig auszukommen. Nun kommt natürlich unsere Hündin dazu mit den Dingen die sie braucht. Das alles soll sie natürlich bekommen und es ist wichtig für uns, dass es unseren Tieren als auch unser Kaninchen da nichts fehlt. Logisch!
Die ganze Grundausstattung für die Hündin war natürlich auch nicht ganz preiswert. Für diesen Wunsch habe schon lange immer ein wenig Geld zur Seite gelegt. Und für unsere Kaninchen sowieso, zum Beispiel für die jährliche Impfung. Aber auch z.B. für Tierarztbesuch. Dann hat unsere Hündin noch eine Operationsversicherung die sie auf jeden Fall braucht man eine OP einen riesigen Berg an finanziellen Anforderungen mit sich bringen könnte. Dagegen wollen wir sie und auch uns absichern. Selbstverständlich bringt sie noch andere laufende Kosten mit sich, wie gesundes Hundefutter, Kauartikel, Spielzeug, erste Hilfeausstattung, eine Transportsicherung für Auto und Rollitaxi usw. Da kommt echt einiges zusammen. Am meisten Geld haben wir glaube ich für Geschirre ausgegeben. Die Hündin kam zu uns mit einem nicht passenden Brustgeschirr. Dieses wollten wir schnell auswechseln. Das war absolut die richtige Entscheidung. Dann bestellten wir ein Geschirr nach den Maßen, die wir beim Ausmessen von ihr ermittelt haben. Das Geschirr passte nicht wirklich, wurde also wieder zurückgeschickt. Ein weiteres wurde dann bestellt, dieses passte einigermaßen. Doch die Hündin akzeptierte das Geschirr echt schlecht. Bis zu dem Zeitpunkt war uns nicht klar, dass wir auf jeden Fall ein Sicherheitsgeschirr für unsere Hündin benötigen. Das hat sich erst einige Tage nach dem sie eingezogen ist herausgestellt. Also brauchen wir wieder ein anderes. Wir lasen Berichte im Internet, Festungen und auf was ist zu achten ist. Noch kurz zur Info, ein Sicherheitsgeschirr bei Kunden bedeutet, dass diesen dritten Riemen der Brust hat. Dadurch ist es Hunden kaum möglich, sich aus dem Geschirr herauszufinden. Denn genau diese Situation hatten wir. Dies ist ein viel zu großes Sicherheitsrisiko, weil unsere Hündin Angst hat und manchmal Panik bekommt. Sie kennt die Stadt nicht, alles ist hier neu in der Großstadt für sie. Das erste Sicherheitsgeschirr was wir gekauft haben hat die Hündin erst mal angeknabbert. Wir brauchen also noch mal was anderes. Da wir kein Geschirr in Konfektionsgrößen finden konnte das wirklich passt haben wir uns nun entschlossen, ein Geschirr anfertigen zu lassen nach ihren Maßen. Dieses ist noch nicht eingetroffen und wir hoffen wirklich, dass das jetzt endlich passt und richtig ist. Das ist bequem für sie ist, die notwendige Sicherheit bietet.
Was ich noch als Fehlkauf herausstellte war eine Hundepfeife. Diese empfahl die Hundetrainerin. Doch unsere Hündin hat davor total Angst, sodass das nichts ist was wir verwenden können. Plus, eine benutzte Pfeife natürlich nicht zurückschicken. Die war wirklich teuer.
Versteht uns nicht falsch, wir kriegen das alles hin. Gar keine Frage. Und trotzdem müssen wir uns ein bisschen umstrukturieren was ja völlig okay ist und es allemal wert ist auch unsere wundervolle Hündin bei uns zu haben.
2.4.
Die Zeit vergeht unglaublich schnell.
Unsere Hündin lebt jetzt seit zwei Monaten bei uns. Zwei Monate! Unglaublich, wie schnell diese Zeit vergangen ist. Der Alltag hat sich durch das Zusammenleben mit ihr geändert, wir sind vielmehr draußen als vorher. Das gute Wetter macht das Rausgehen einfacher. Wir freuen uns, dass der Frühling kommt. Endlich Frühling. Endlich die ersten Frühlingsblumen und die warme Sonne. Die Menschen, aus den Häusern gehen in die Parks. Dort ist alles plötzlich sehr voll. Wo diese Leute wohl den ganzen Winter über gewesen sind?
Trotzdem sollte es für den Naturschutz endlich mal regnen. Gestern ist unsere Hündin total staubig geworden, weil es so trocken ist. Sie lag hinter mir, machte es sich bequem. Gerne liegt sie hinterm Rolli. Wir fahren nicht mehr los, ohne uns um gekuckt zu haben wo der Hund gerade ist. Es wäre für uns der totale Horror, sie mit dem E Rolli zu erwischen. Das macht uns schon irgendwie Angst, dass das passieren könnte.
31.3.
Auf der eingezäunten Hundewiese
Leider war unser letzter Besuch auf der eingezäunten Hundewiese außerhalb unserer Stadt nicht besonders gut. Die ersten paar Minuten waren wir alleine, da war alles völlig in Ordnung für uns und unsere Hündin. Wieder sind wir mit dem Rollitaxi dorthin gefahren, weil der Ort echt schlecht erreichbar ist. Ist also kein ganz preiswerter Spaß für uns. Trotzdem finden wir es total wichtig das regelmäßig zu machen und ihr diese Möglichkeit anbieten zu können. Und bisher war es auch immer wirklich richtig super dort.
Nun war es also anders. Schade war das! Relativ zeitnah nachdem wir auf der Wiese eingetroffen waren, kam eine Frau mit einem großen Rüden an. Die beiden haben sich jetzt nicht super verstanden aber es war dennoch in Ordnung. Plötzlich kam ein weiterer Rüde dazu. Da kippte die Stimmung komplett. Der neu eingetroffene Hund mit seiner Besitzerin hat uns relativ schnell dazu veranlasst, die Wiese mit unserer Hündin zu verlassen. So ein Zusammentreffen mit diesen Hunden macht für uns keinen Sinn. Erscheint uns eher gefährlich, und wir möchten nicht das unsere kleine Hündin dort unter die Räder kommen. Gleichwohl wollen wir nicht, dass sie schlechte Erfahrungen macht. Natürlich ist das Spiel mit anderen Hunden wichtig und das soll sie auch haben. Aber bei diesen Hunden kann man nicht von einem Spiel reden, keiner Kommunikation. Der Hund der als letztes dazugekommen ist, hat die ganze Zeit geknurrt und laut geklafft. Die beiden Rüden sind sich auf üble Art und Weise hinterhergerannt. Dass es zu keinen Verletzungen kam erstaunte uns. Die beiden Besitzerinnen meinten, dass das doch schon sehr gut sei wie die Hunde miteinander klarkommen. Wenn das schon gut ist, will ich nicht wissen was schlecht ist! Natürlich liegt es nicht an den Hunden, sondern an den Menschen. Die beiden Menschen haben sich nicht sehr für ihre Hunde interessiert, haben nicht geschaut was sie machen. Das fiel uns auch noch auf, nachdem wir die Wiese verlassen hatten. Und zurück zum Taxi zu kommen, mussten wir in der Nähe der Wiese noch mal vorbei. Wir haben erfahren, dass die mit den Rüden sich immer unter der Woche um 14:00 Uhr dort treffen. Diese Zeit werden wir nun meiden. Es wurden noch weitere Hunde erwartet als wir gingen.
Wir gingen dann mit der Hündin noch ein bisschen spazieren. Auf einer Wiese konnte sie an die Schleppleine laufen. Dafür hat man natürlich auch als Möglichkeit ohne so weit rausfahren zu müssen. Nun ja, wir werden es trotzdem wieder machen um ihr das freie Laufen zu ermöglichen. In der Hoffnung, dass es das nächste Mal besser läuft.
29.3.
Sieben Wochen mit Hund
Unglaublich, wie unsere Zeit rennt seit unsere Hündin bei uns lebt. In ein paar Tagen ist sie schon zwei Monate bei uns. Verrückt, was für ein langer Zeitraum. Und doch kommt uns der Zeitraum eher kurz vor.
Seit sie bei uns lebt vergehen die Tage viel schneller, auch wenn der Tag weiterhin 24 Stunden hat so denken wir doch immer wieder, der Tag könnte noch ein paar Stunden mehr haben. Hat er aber nicht. Unser System wird auch für den nächsten Monat wieder eine Liste erstellen, wer von uns wann für die Hündin verantwortlich ist. Welches Multisystem von uns beiden wichtige Termine hat, bzw. wo‘s wichtig ist, dass die andere den Hund übernimmt. Eine weitere Spalte zeigt auf, welche „Termine“ und Ausflüge mit der Hündin geplant sind. Zeiten, wo wir uns hier in der Umgebung aufhalten und mal ein Stück weiter wegwollen, machen wir natürlich spontan.
Aber manche Termine und Ausflüge müssen wir planen. Müssen wir planen, weil wir dazu unter anderem auch auf unser Rollitaxi angewiesen sind. Wir sind unglaublich glücklich und dankbar, dass die Hündin dort mitfahren kann. Das haben wir jetzt auch schon mehrfach gemacht und klappt prima. Ein gutes Gefühl! So sind wir alle zusammen deutlich mobiler geworden. Manchmal springt sie sogar beim Aussteigen wieder ins Auto hinein.
Vor ein paar Tagen waren wir auf der Hundewiese. Auf der eingezäunten Wiese. Dort konnten wir sie wieder laufen lassen. Das war richtig schön. Unser Wunsch ist, dass wir das etwa einmal die Woche machen können, weil das sowohl dem Hund als auch uns Menschen guttut. Ist natürlich immer eine Überraschung, wer sich gerade auch auf dieser Wiese aufhält. Einmal haben wir tatsächlich gar kein Hund getroffen. Die anderen Male mehrere. Beides hat sein für und wider. Für uns als optimal herausgestellt hat sich, zeitweise die Zeit mit anderen Hunden auf der Wiese verbringen zu können und noch eine Trainingseinheit einzulegen, ohne dass andere Hunde und ihre Besitzer anwesend sind.
Das Alleinsein klappt immer besser. Dies bekommen wir mit, da wir eine Kamera installiert haben die wir laufen lassen, während sie alleine zu Hause ist. Gibt irgendwie ein bisschen Sicherheit zu wissen, was zu Hause los ist. Inzwischen sind wir da schon viel entspannter geworden. Die ersten Male sie allein zu lassen war schon spannend.
25.3.
Corona und das Assistenzteam
momentan gibt es wahnsinnig viele Coronainfektionen in unserem Assistenzteam bzw. „Drumherum“. Auch heute schrieb wieder eine Assistentin, dass sie die zwei Einsätze diese Woche nicht kommen kann, weil ihre Freundinnen einen positiven Covid Test hat. Das hatten wir in den letzten Wochen echt häufig. Eine Assistentin war auch selbst betroffen. Bei der anderen die Tochter, jetzt bei der die Partnerin. Das häuft sich schon massiv. Schwierig ist es die Einsätze zu überbrücken. Gerade wenn so viele Leute in einem Monat immer wieder ausfallen. Wir sind so glücklich, dass die Schmetterlinge in so einem Fall wie jetzt einfach einspringen. Unser Eindruck ist, dass Menschen die diese Möglichkeit nicht haben, dass eine Person privat einspringen kann, echt riesengroße Schwierigkeiten haben mit der Assistenz Planung und den Krankheitszeiten und jetzt in der Situation In der so viele Leute entweder Corona haben Kontaktperson sind.
Danke liebe Schmetterlinge, dass ihr uns so toll unterstützt!
Antwort Schmetterlinge: Das machen wir doch gerne, ihr seit auch immer für uns da, wenn wir euch brauchen.
24.3.
Besuch
Wir hatten einige Tage Besuch. Das war richtig schön. Auch hier ging die Zeit ganz schnell vorbei. Gemeinsam haben wir schöne Dinge gemeinsam erlebt, waren in der Therme und in einem Wildpark. An den beiden Tagen sind die Schmetterlinge dann bei unserer Hündin geblieben. Uns hat jeweils eine Assistentin begleitet. Dadurch wurden die Ausflüge mit unserem Besuch möglich. Bevor unsere Hündin bei uns gelebt hat haben wir das auch schon mal gemacht, dass die Schmetterlinge dabei waren. Aber das ist jetzt bei einem Tagesausflug nicht mehr möglich, weil wir der Hündin nicht zumuten wollen, solange allein zu sein.
20.3.
Können wir das? Machen wir das wirklich gut?
Diese Fragen treiben uns gerade um. Wir geben auf jeden Fall unser Bestes. Manchmal fühle ich zu viel. Zu intensiv, zu schmerzhaft und zu unsicher. Einatmen, Ausatmen, Durchatmen. Sinnvolle Entscheidungen zu treffen ist nicht das einfachste der Welt für uns. Dinge, hinter denen wir absolut stehen. Manchmal straucheln wir, geraten innerlich in Turbolenzen. Tränen, Tränen der Freude haben wir kennengelernt. Aber auch Tränen der Verzweiflung, der Selbstzweifel und unglaublicher Traurigkeit. Das sind unterschiedliche Tränen und doch ist es rein physiologisch kein Unterschied. In der Emotion hingegen ist es ein großer Unterschied für uns.
19.3.
Eingezäunte Hundewiese (schon vor etwa 2 Wochen entstanden)
Nun lebt unsere Hündin schon vier Wochen bei uns. Für uns ist diese Zeit wahnsinnig schnell vergangen. Es gab so vieles neues, interessantes und aufregendes in dieser Zeit. Aber auch manche Sorgen kamen auf.
Weil unsere Hündin noch nicht frei ohne Leine laufen kann, haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, um dies in einem geschützten Umfeld trainieren zu können. Dafür haben wir nach eingezäunten Hundewiesen gesucht. Wie leben wir hier in der Großstadt, aber in unserer Stadt gibt es keine einzige öffentliche Hundewiese, die komplett eingezäunt ist. Das hätten wir wirklich nicht gedacht. Gestern sind wir also raus aus der Stadt gefahren, Fahrzeit etwa eine halbe Stunde. Denn da hatten wir gelesen, dass es eine eingezäunten Hundewiese gibt. Gesagt, getan, wir machten uns auf den Weg dorthin.
Momentan fährt die Hündin noch nicht mit Rolli Taxi. Also sind die Schmetterlinge separat mit dem Auto mit ihr gefahren, und wir mit unserem Taxi. Unser Ziel ist es, in den nächsten zwei Wochen anzugehen, dass die Hündin mit uns Taxi fahren kann. Das Taxiunternehmen hat zum Glück nichts dagegen. Selbstverständlich wird die Hündin für die Fahrt entsprechend gesichert. Nun hatten wir noch etwas Zeit, waren zu früh zurück beim Taxi. Da haben wir die Schmetterlinge gebeten, dass sie sich mit der Hündin doch das Taxi mal angucken. Der Fahrer, der diese Fahrt übernommen hat fand das völlig in Ordnung. Ein paar Tage zuvor hatte sie schon mal geschaut, wie das mit der Hebebühne so aussieht. Mit der wir in das Taxi befördert werden. Als wir dann drin im Taxi saßen, lockten die Schmetterlinge sie mit Leckerlies in das Taxi hinein. Sie kam zu uns, hat sich neben uns gesetzt. Hat erstaunlich gut geklappt. Klar, wir sind jetzt noch nicht losgefahren oder so. Trotzdem denken wir, dass so eine schrittweise Annäherung an diese Dinge wichtig ist. Perspektivisch wäre es natürlich schon gut, wenn die Hündin problemlos auch mit dem Rolli Taxi mitfährt. Das erleichtert unseren Alltag und unsere organisatorischen Dinge. Selbstverständlich wollten wir sie damit nicht von Anfang an überfordern.
Wir Sonnenblumen waren zuerst am Ziel. Schauten uns den Weg zur Hundewiese an. Da fiel uns gleich ein sehr hoher Bordstein auf und ein nicht befestigter Weg. Dass ist für uns natürlich ein Problem. Wir fuhren also ein bisschen weiter und versuchten hinten an die Hundewiese ranzukommen. Das ist zum Glück problemlos gegangen. Keine Stufen, wir würden zwar durch das Tor nicht durchkommen, aber das müssen wir auch nicht. Haben uns da dann schon mal ein bisschen umgeschaut, bis die Schmetterlinge mit der Hündin ankamen. Zu dem Zeitpunkt war eine Gruppe mit mehreren Hundebesitzern auf der Wiese. Diese verließen die Wiese aber etwa 10 Minuten später. Unsere Hündin ist eine Mini Australian Shepherd Hündin. Auf der Wiese angekommen schaute sie sich zuerst einmal ein wenig um. Das erste Mal ohne Leine bei uns. Für Sie also das erste Mal seit vier Wochen außerhalb unserer vier Wände. Sie schaute sich genau um, lief die Wiese ab um sich einen Überblick zu verschaffen. Zwei relativ junge Hunde tobten über die Wiese. Unsere Hündin war schnell daran interessiert. Ließ sich auf ein Spiel ein. Spielte ausgelassen, hatte viel Freude. Dem Treiben der zu dem Zeitpunkt anwesenden Hunden inklusive unserer zuzuschauen war richtig toll. Auch das Beobachten der Körpersprache fanden wir interessant vor allem, da unsere Hündin ja das erste Mal freilaufen konnte und sich so den entsprechenden Raum schaffen konnte. Irgendwann ging dann einer der Hunde, danach war noch ein junger Australian Shepherd Rüde mit uns auf der Wiese. Die beiden Hunde hatten richtig viel Spaß zusammen, spielten ausgelassen miteinander. Diese beiden Hunde haben sich gut miteinander verstanden. Irgendwann verließ auch der Besitzer mit diesem Hund die Wiese. Nebenbei kamen kurze Gespräche mit den anderen Hundehaltern zustande. Leute, mit denen wir nicht in Kontakt kommen würden hätten wir keinen Hund. Dass es also recht neu für uns. Hat sich aber gut angefügt.
Nun hatten wir die ganze Wiese für uns. Zugegeben, das Areal ist deutlich kleiner als wir erwartet hätten. Aber egal, wir hatten ja genug Raum mit unserer Hündin. Nun stellten sich die Schmetterlinge ziemlich weit entfernt von uns hin. Wir übten den Rückruf. Wir riefen sie zu uns was total gut geklappt hat. Sie tobt über die Wiese, rannte zwischen den Schmetterlingen und uns hin und her und hatte sichtlich Freude an der Freiheit in der Bewegung. So schnell rennen habe sie noch nicht gesehen. Wie auch, es ist an der Leine oder Schleppleine in dem Maße auch gar nicht möglich. Beiden Systemen tat diese Spielen auf der Hundewiese total gut. Auch stärkt es irgendwie die Beziehung zum eigenen Hund. Das werden wir auf jeden Fall bald wiederholen. Wir hoffen, dass wir auch dann wieder Hunde antreffen werden mit denen es gut passt. Was man selbstverständlich in Voraus nicht wissen kann. Doch auch die Umgebung dort ist ganz schön. Von daher wäre es auch unproblematisch, wenn es für uns gerade auf der Wiese nicht passt dort etwas spazieren zu gehen. Die Wiese ist etwa 15 km von unserem Wohnort entfernt.
Sehr schade ist es, dass wir nicht näher, eine geeignete eingezäunten Wiese haben. Zwar findet man online noch eine Wiese in privater Hand. Doch das ist alles geschlossen aufgrund der Pandemiesituation. Zudem auch kostenpflichtig. Wir werden weiter Ausschau halten, ob es jetzt oder in Zukunft noch weitere Möglichkeiten geben wird. Perspektivisch ist natürlich das Ziel, das nicht mehr zu brauchen. Wir nutzen diese Wiese damit sie Kontakt zu anderen Hunden hat und um zu trainieren.
16.3.
Zeit für die Kleinen.
Momentan sind unsere Tage richtig voll, vollgestopft mit notwendigen und zusätzlich dem, was unsere Hündin braucht. Da wir nächste Woche Besuch bekommen werden, versuchen wir jetzt alles was noch notwendig ist in die Tage davor zu packen. Deshalb ist der Terminplan entsprechend voll. Das merken insbesondere manche Kleine aus dem System. Für sie ist gerade weniger Zeit wie normal. Das tut uns auch wirklich leid und wir versuchen das dringend zu ändern. Eine Geschichte am Abend, sich an jemand Großen aus dem anderen System ran kuscheln. All diese Sachen brauchen unsere Kleinen in den Systemen. Manche der Kleinen fordern das vehement ein. Andere hingegen nicht. Wir versuchen das immer im Auge zu behalten, eben auch denen genug Raum zu geben, die nicht so fordernd sind. Ein siebenjähriges Mädchen mit einer Bürste, die so ähnlich aussieht wie ein Striegel für Pferde. Nur kleiner eben. Da dieses Mädchen absolut Pferde begeistert ist, ist das eine Aufgabe für Sie, in der sie aufgeht. Sie findet es so toll das machen zu dürfen, wenn sich die Hündin an einen ran kuschelt. Größere von unseren Kleinen im System können auch schon manche Aufgaben übernehmen die unsere Hündin benötigt. Mit jemand Großen im Hintergrund sind zwei kleine Mädchen mit der Hündin spazieren gegangen. An einem Ort, wo außer Wiese und Feldern nichts ist. Keine Autos, keine Radfahrer und auch sonst nichts, was für den Hund und uns als Menschen gefährlich werden könnte. Da die Hündin auf diesem Weg total entspannt war, war das möglich. Die Kinder in den Systemen waren unglaublich stolz darauf. Langfristig gesehen denken wir, dass es auf jeden Fall noch besser werden wird. Auch wenn die Hündin entspannter wird. Und das wird sie zum Glück. Spielen, was vorlesen, Rätsel lösen oder in einem Heft für Kinder irgendwelche Aufgaben machen. Das sind Dinge, die unsere Kleinen lieben. Aber auch kuscheln, Nähe und Wärme sind für sie sehr wichtig. Oft ist das aus dem gegenüberliegenden System einfacher wie aus dem eigenen. Was natürlich nicht bedeutet, dass sie das im eigenen System nicht bekommen. Das Intelligenzspielzeug für die Hündin zu befüllen finden manche Kinder super. Ihr dabei zuzuschauen ist wirklich faszinierend.
14.3.
Hoher Krankenstand
im Assistenz Team und auch so um uns herum sind im Moment echt viel Glück Leute krank. Eine Freundin die wir aus der Stadt kennen, in der wir gelebt haben (bevor wir hier in die Schmetterlingsstadt gezogen sind) hat eine Coronainfektion. Wir hoffen sehr, dass sie die Infektion gut übersteht und es ihr bald besser gehen wird. Auch im Assistenzteam hat sich jemand mit dem Corona Virus angesteckt. Von einer anderen Assistentin hatte die Tochter eine entsprechende Infektion weshalb diese auch ausgefallen ist. Das bringt uns schon Probleme insbesondere, wenn es so viele Leute gleichzeitig betrifft wie das jetzt letzte Woche der Fall war. Doch ändern können wir es nicht. Wenn es keine andere Lösung gibt müssen leider die Schmetterlinge einspringen. Wir versuchen sehr, Ersatz zu finden. Doch das ist nicht immer möglich. Wir sind unglaublich glücklich und froh darüber, dass die Schmetterlinge einspringen können und das auch gerne für uns machen. Trotzdem ist der Sinn unserer Assistentin nicht, dass die Schmetterlinge übernehmen… Keine Ahnung wie das funktioniert bei Menschen, die niemanden privat kennen, die oder der bei Bedarf einspringen kann. In unserem aktuellen Team würde das nicht funktionieren. Keine schöne Feststellung, aber leider die Realität.
Mit zwei unsere aktuellen Assistenten kommen wir sehr gut klar. Es ist schön und einfach. Das tut uns gut. Die ganze Organisiererei die der Krankenstand so mit sich bringt, ist es nervig und ermüdend. Immer wieder würden wir uns ein wenig mehr Flexibilität von bestimmten Assistenten wünschen. Das beziehen wir nicht auf das komplette Team, sondern auf bestimmte Leute die für uns arbeiten. Wir hoffen, dass es nächste Woche besser wird und nicht mehr so viele Leute krank sind.
10.3.
Unsere Hündin tut uns gut
Seit über einem Monat ist unser Leben um ein wundervolles und liebenswertes Lebewesen reicher geworden. Unsere tolle Hündin. Wir schaffen das mit ihr gut. Es erfüllt beide Systeme mit Stolz. Da sind so viel Liebe und Zutrauen zu ihr. Selbstvertrauen, schwingt in ungeahnten Bahnen.
Gerade die erste Woche hatten wir manchmal das Gefühl, ist es wirklich das Richtige für unsere Hündin? So ein Leben bei und mit uns? Inzwischen sind wir darüber hinweg und glauben, alle Herausforderungen schaffen zu können und ein bunteres und reicheres Leben mit dem bunten Aussehen von ihr zu haben. Da zu sein für sie ist schön, aber sie ist auch auf ihre Weise für uns da. Sie ist so wundervoll und wir sind glücklich, gemeinsam das Wagnis Hund in Angriff genommen zu haben. Abends, wenn wir „Feierabend“ haben (d.h. bei uns, wenn die Assistenten Feierabend haben und wir dann nur noch „unter uns“ sind) legen wir eine Kuscheleinheit mit der Hündin ein. Sie genießt es so sehr, und wir auch. Für die Schmetterlinge ist das spontaner möglich, da sie sich jederzeit auf den Boden zu ihr setzen können was bei uns einfach unmöglich ist. Wir haben einen speziellen Sitzsack für Menschen mit einer Behinderung in dem wir einigermaßen gut sitzen können. Darauf kommen wir am nächsten an die Hündin ran. Sie hat aber auch gelernt, sich mit den Vorderpfoten auf unser Fußbrett vom Rolli zu stellen damit wir sie besser streicheln können.
Manche Dinge sind für uns (noch) nicht selbstständig mit ihr möglich, Das macht uns hin und wieder traurig. Wir erleben die Grenzen unserer Behinderung nochmal anders und intensiver…
5.3.
Neuer Fahrer beim Rolli Taxi
Zu unseren Arzt- und Therapieterminen sowie auch manchmal für Freizeitaktivitäten sind wir mit einem Rollstuhltaxi Unternehmen unserer Stadt unterwegs. Während das bei den Therapie- und Arztfahrten die Krankenkasse unter bestimmten Bedingungen bezahlt gibt es eine Art der Sozialhilfe in Form der Eingliederungshilfe, die sich Mobilitätshilfe nennt. Diese beziehen wir über den Sozialhilfeträger. Damit bekommt man entweder als Sachleistung eine gewisse Anzahl an Fahrten monatlich, oder einen Geldbetrag mit dem man sich die Leistung dann selbst einkaufen kann. Dies ist in unterschiedlichen Bundesländern, verschiedenen Städten und Gemeinden unterschiedlich. In unserer Stadt hat man die Wahl, ob man den Betrag ausgezahlt bekommen möchte oder die Behörde das direkt mit dem Taxiunternehmen abrechnet.
Mit diesem Rolli Taxiunternehmen sind wir regelmäßig unterwegs. Im Großen und Ganzen klappt das alles prima. Meistens keine Verspätungen, freundliche Fahrer und Fahrerinnen und mit manchen von ihnen entstehen auch mal Gespräche während der Fahrt.
Doch mit diesem Fahrer klappt es für uns gar nicht…
4.3.
Schmerzen in der rechten Hand
Zur „Abwechslung“ ;-( mal wieder macht unsere rechte Hand verstärkt Probleme. Die Überlastung ist deutlich wahrzunehmen. Die Gelenke beginnen wieder sich zu entzünden. Die Haut ist gerötet, gespannt. Manche Bewegungen tuen mehr weh als andere.
2.3.
Zwei Systeme und ein Hund. Und zwei Kaninchen. Jemand von außen hat gesagt, jetzt seid ihr zu fünft. Also die beiden Kaninchen, die Schmetterlinge, wir und die Hündin. Sie liegt gerade hinter mir, und träumt. Ihre Pfoten bewegen sich, scheint ein schöner Traum zu sein. Vielleicht läuft sie gerade über eine Wiese. Ein bisschen so sieht es jedenfalls aus. Der Alltag verändert sich durch unsere Hündin. Ist eng getaktet, nach den Bedürfnissen aller. Momentan gehen wir Sonnenblumen noch nicht mit einer Assistentin mit der Hündin raus. Das wollen wir am Sonntag in einer Woche mal probieren. Da ist eine hundeerfahrene Freundin zu Besuch. Mit ihr wollen wir das ausprobieren. Werden auf jeden Fall berichten, wie das geklappt hat. Aufzug fahren geht inzwischen auch ganz gut. Das kannte sie vorher nicht, da sie vom Land kommt. Inzwischen ist es auch kein Problem mehr, dass die Schmetterlinge, wir, und die Hündin gemeinsam in unserem kleinen Aufzug hier im Wohnhaus fahren. Das haben wir die ersten Tage nicht zusammen gemacht, um sie an die Situation mit dem Aufzug zu gewöhnen. Schön, dass sie das jetzt schon so gut schafft. Natürlich ist der neue Alltag auch anstrengend und herausfordernd. Man will alles so gut wie möglich machen. Doch natürlich werden auch Fehler gemacht. Denn niemand ist perfekt. Wir hoffen dies so gering wie irgendwie möglich zu halten und wissen doch, dass sie große Auswirkungen haben können. Große und Kleine in den Systemen sind neugierig auf die Hündin. Wollen mit dir spielen, herausfinden, was sie so mag. Heute haben wir ein Intelligenzspielzeug getestet. Hat sie sofort kapiert. Spaß hatte sie glaube ich trotzdem dabei doch es könnte noch schwieriger sein. Müssen wir mal überlegen, wie man das Spiel noch etwas verkomplizieren kann. Das mit dem Spiel haben wir Sonnenblumen mit ihr gemacht. Davon haben wir ein Video gedreht. Unsere Nächte sind kürzer als ohne Hund. Doch wir gewöhnen uns erstaunlich schnell daran. Manchmal sind wir klar etwas müde, aber dann kann man ja auch eine Pause einlegen. Die Hündin schläft ja auch über Tag einige Stunden. Und bekommt natürlich auch mache Ruhephasen. Unsere Hündin ist auf jeden Fall eine Hündin die gerne schnüffelt. Mit der Nase arbeitet.
27.2.
Manchmal schwer und manchmal leicht
In unserem Leben ist einiges schwierig, nervenaufreibend, anstrengend und zermürbend. Wichtig ist es für uns, irgendwie einen positiven Ausgleich neben all dem Negativen zu schaffen. Doch manchmal reicht die Kraft dazu leider nicht aus. Zeiten in denen äußerlich schwierige Dingen passieren, haben wir häufig erlebt und werden wir vermutlich ebenso häufig noch erleben. Die größte Belastung versuchen wir in den Hintergrund treten zu lassen, doch das ist gar nicht so einfach. Mal gibt es Tage wo das besser klappt und dann wiederrum welche, wo das einfach nicht gelingen will.
24.2.
Unsere Hündin- ist schon ne Weile her, dass wir das geschrieben haben.
Heute ist der fünfte Tag mit unserer Hündin. Fünf Tage, die wunderschön und auch anstrengend waren. Wir haben ein neues Familienmitglied! Sie wird bald drei Jahre alt. Bevor sie zu uns kam lebte sie bei einer Züchterin. Jetzt wird unsere Hündin erst mal hier ankommen. Wir finden uns gemeinsam ein. Gemeinsam ein, mit ihr und unserem neuen Leben. Jeden Tag wachsen wir ein Stück weiter zusammen.
Durch sie ändert sich unser Tagesablauf.
Dadurch, dass wir auf persönliche Assistenz angewiesen sind, sind immer wieder Menschen in unserer Wohnung die nicht zu ihrem Rudel gehören. Man merkt, dass sie sich anders verhält, wenn noch Personen von außen in der Wohnung sind. Es ist bei uns Menschen ja auch nicht anders.
Zwei multiple Systeme und eine Hündin. Da kommt viel zusammen. Manche von den Kleinen finden die Hündin total super. Ein Mädchen von uns, vier Jahre alt, beneidet die Hündin, dass sie immer so viel schlafen darf. Dieses Mädchen von uns ist ziemlich oft müde und möchte gerne außen sein bei der Mittagspause und manchmal auch beim Mittagsschlaf. Einen kleinen Jungen von den Schmetterlingen hat die Hündin gestern kurz getriggert. War zum Glück aber schnell wieder vorbei.
Wir haben uns professionelle Unterstützung gesucht die uns hilft, die Hündin auch an all unsere speziellen Bedingungen mit Rolli zu gewöhnen. Sie selbst ist nämlich auch Rollstuhlfahrerin. Mal schauen, wie das laufen wird. Auch habe ich gelesen, dass es in einer Hundeschule ein bisschen außerhalb unserer Stadt die Möglichkeit gibt, an einer Gruppe teilzunehmen wo auch andere Rollifahrer mit ihren Hunden sind. Das klingt für mich eigentlich ganz gut und interessant.
Die organisatorischen Dinge wie Anmeldung, Haftpflicht Kasse, Hundesteuer und Tasso sind erledigt. Wir halten euch auf dem Laufenden, wie unser Leben mit Hund so weiter geht.
22.2.
Gefühle fühlen ist manchmal schwer
In uns drin sind gerade so viele unterschiedliche Gefühle. Anstrengung, abwarten. Hoffen und bangen, schon wieder. Wie mag das wohl weiter gehen? Wann wissen wir endlich endgültig Bescheid? Und wie wird es sein, wenn wir es dann wissen werden? Wie kann dies unser weiteres Leben beeinflussen?
So verdammt viele Fragezeichen im Kopf. Anwendbar auf unterschiedliche Situationen in unserem leben. Leben, jeden Tag voller Leben genießen und nicht die Ohnmacht und Hilflosigkeit zu stark werden zu lassen. Unsere Hündin ist uns da eine willkommene Abwechslung. Eine neue wunderschöne Begegnung mit ihr die unser Leben bunter und schöner macht. Aber natürlich auch neue Herausforderungen mit sich bringt.
Doch das Schwere ist nicht weg. Leider. Die Anstrengung über die viele parallellaufenden Dinge macht sich schon bemerkbar. Und wieder warten wir wie s weiter geht. Wieder ist alles offen…
20.2.
Hundealltag Teil 2 - Mittwoch
Da die Hündin ja vor einigen Tagen kastriert wurde, mussten die Fäden bei ihr gezogen werden. Dazu hatten wir unsere Tierärztin gebeten bei uns zu Hause vorbeizukommen. Die Tierärztin die wir auch von unseren Kaninchen ja schon viele Jahre kennen (ich denke es sind inzwischen fast acht Jahre) haben wir gebeten zum einen die beiden Kaninchen zu impfen. Wie jedes Jahr, bekommen die beiden ihre Impfungen. Der komplette Impfpass der Kaninchen hat nur Stempel von dieser einen Tierärztin. Wir sind mit ihr total zufrieden und glücklich, dass wir sie haben. In den vielen Jahren haben wir ein angenehmes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Zu Zeiten, wo‘s den Kaninchen mal nicht gut ging hat sie uns prima unterstützt. Und sie hatte uns gefragt ob sie das Gehege von den beiden fotografieren darf um es anderen Kunden zu zeigen. Da haben wir gerne zugestimmt denn wir finden es wichtig, dass Kaninchen nicht in einem Käfig gehalten werden. Unsere haben ein tolles Gehege.
Nachdem die beiden Kaninchen geimpft waren ging es ans Fäden ziehen für die Hündin. Da sich die Hündin gerade im Schlafzimmer aufhielt, baten wir die Tierärztin in unser Schlafzimmer. Schon irgendwie lustig. Aber unser Schlafzimmer ist anders wie bei den meisten Menschen gar nicht so privat wie man jetzt denkt. Dadurch dass da immer die Assistentin und auch der Physiotherapeuten am Werken sind ist der Raum öffentlicher als bei Menschen ohne Assistenzbedarf. Die Hündin durfte gleich als sie Tierärztin in die Wohnung kam erst mal schnuppern. Dann hat die Tierärztin die Kaninchen geimpft. Anschließend ging es dann ans Fäden ziehen. Die Schmetterlinge nahmen die Hündin auf den Schoß. So hat es die Tierärztin vorgeschlagen. Sie war total ruhig, kuschelte mit den Schmetterlingen und ließ sich ohne Protest die Fäden ziehen. Unsere Tierärztin hat es hingekriegt, gleich einen guten Draht zu ihr aufzubauen. Das finden wir recht gut und wichtig. Wir sind so froh, nicht irgendwie raus in eine Tierarztpraxis zu müssen. Klar kann es Situationen geben, wo das trotzdem nötig sein wird. Aber für alles, was zu Hause machbar ist werden wir bei unserer Tierärztin bleiben. Es ist weniger Stress für das Tier bzw. die Tiere, aber es ist auch weniger Stress für uns Menschen. Und das alles insgesamt wirkt sich positiv auf das Tier aus.
Freitag war wieder eine andere Assistentin da, die die Hündin noch nicht kannte. Mit dieser Assistentin kommen wir als System sehr gut klar. Sie hat uns Sonnenblumen abends zur Selbsthilfegruppe gebracht. Das war dann der erste Abend, an dem wir viereinhalb Stunden von der Hündin getrennt waren. Die Schmetterlinge holten uns um kurz vor elf mit der Hündin beim Rolli Taxi ab. Da war sie ziemlich ängstlich.
15.2.
Hundealltag- letzte Woche entstanden
Heute lebt unsere Hündin seit acht Tagen bei uns. Gestern war es genau eine Woche. Schon lustig, wie schnell diese Zeit vergangen ist. Allmählich finden wir uns in einem gemeinsamen Alltag ein. Eine neue, interessante, spannende, aufregende und erfahrungsreiche Woche liegt hinter uns. Kurz bevor sie bei uns eingezogen ist, wurde sie noch kastriert.
Seit sie bei uns ist, schläft sie die Nächte im Wohnzimmer. Das war am Anfang nicht klar, ob das klappen wird. Bisher hat sie mit mehreren Hunden die Nächte verbracht. Die ersten beiden Abende hat sie sich ein paar Minuten schwergetan mit dem alleine sein. Ist dann aber total gut zur Ruhe gekommen. Seit dem dritten Tag an dem sich hier ist, ist es bis jetzt nicht mehr vorgekommen. Heute beim Spazierengehen fragte mich eine ältere Dame, ob der Hund nicht friere und einen Mantel brauche. Dies habe ich verneint. Es war zwar nur eine ganz kurze Begegnung mit dieser Frau, doch wir sind sicher, dass wir ohne Hund nicht ins Gespräch mit ihr gekommen wären. Es schon interessant, wie anders man wahrgenommen wird. Hundebesitzer grüßen uns, wir grüßen zurück. Perspektivisch suchen wir auf jeden Fall Hundebesitzer in unserer Nähe, mit denen wir manchmal gemeinsam rausgehen können. Zum einen das unsere Hündin kontinuierlichen Hundekontakt hat und zum anderen auch für uns, dass wir mit anderen Hundebesitzer in Kontakt treten. Online haben wir uns schon mal ein bisschen umgesehen, es gibt echt viele Foren und Blogs zum Thema Hund. Für uns besonders interessant sind jene, die mit diesen wundervollen Tieren und einer Behinderung in Verbindung stehen. Da fühlen wir uns irgendwie zugehörig. Vor ein paar Tagen haben wir eine andere Rollifahrerin mit Hund online angeschrieben. Mal gespannt, ob sie sich bei uns melden wird.
An dem Abend an dem wir mit der Hündin nach Hause kamen, waren beide Systeme samt Hund echt erschöpft. Nach der Fahrt war natürlich die erste Gassi Runde notwendig. Das war ganz schön aufregend. Das erste Mal mit unserem Hund hier im Park in der Nähe. Ein neues und aufregendes Gefühl. Und gleichzeitig das Gefühl der großen Verantwortung derer wir uns natürlich bewusst sind. Für den Montag haben wir es dann so geregelt, dass die Assistentin nur kürzer kam. Erstens waren wir einfach noch total erschöpft und wir wollten der Hündin die Gelegenheit geben, erst ein kleines bisschen anzukommen. Deshalb haben wir die Assistentin an dem Tag ein paar Dinge außerhalb der Wohnung erledigen lassen. Rückgabe von Sachen für die Stadtbibliothek, einkaufen ohne uns. Die pflegerischen Tätigkeiten liefen natürlich wie immer weiter. Trotzdem war es sowohl für die Schmetterlinge als auch uns gut, da noch etwas Abstand zu haben um erst mal die aller ersten zarten Pflanzen einer Bindung zueinander entstehen lassen zu können. Ohne Beobachtung. Ohne dass jemand Fremdes dabei ist.
Die erste gemeinsame Nacht war aufregend. Früh waren der Hund und wir auf. Die Schmetterlinge machten sich auf zur ersten Gassi Runde am Morgen. An diesem Dienstag war eine andere Assistenz da, als an dem Montag. Vor Einsatzbeginn haben wir alle Assistentinnen über ein paar Hunderegeln informiert. Dies ist für unser Zusammenleben unabdingbar. Und uns ist natürlich wichtig, dass unsere Hündin sich an uns als Menschen gewöhnt. Die anderen Leute die wir brauchen um uns zu helfen, kommen und gehen. Wir finden es wichtig das beide Systeme ein sicherer Hafen für die Hündin werden. Mit Sicherheit wird sich einiges an den Regeln noch ändern, ergänzen oder vielleicht auch irgendwann nicht mehr notwendig sein. Doch das wissen wir ja heute noch nicht. Die Assistentin war der Hündin gegenüber eher vorsichtig und zurückhaltend. Darum hatten wir sie und alle anderen Helferinnen auch gebeten. Man merkt, dass unsere Hündin sich ein wenig anders verhält, wenn noch andere Menschen mit anwesend sind. Dann ist sie ruhiger, zieht sich mehr zurück. Liegt ihr auf ihren vorgegebenen Liegeplätzen als irgendwo quer in der Wohnung rum.
14.2.
Freude
Wir freuen uns. Freuen uns auf eine Auszeit. Eine Auszeit aus dem Alltag. Ein bisschen wie Urlaub ist das. Wir bekommen Besuch. Auch für uns bedeutet das auch ein wenig Urlaub. Ein Ausbruch aus dem Alltäglichen. Es sind Ausflüge geplant. Wir werden einen Tag in die Therme fahren. Hoffentlich spielt das Wetter mit. In dieser Zeit haben wir weniger Assistenz als sonst. Auch das bedeutet irgendwie Urlaub für uns. Nicht dauernd diese Leute bei uns zu haben. Physiotherapie haben wir für die Woche auch schon abgesagt. Das brauchen wir natürlich regelmäßig, aber mal eine Woche Pause fühlt sich gut an.
Is fräum mis auf besur vil. Da kön wia schpiln. Wia cole sachn machen woln.
10.2.
Unser Rolli musste ins Sanitätshaus
Anfang Februar musste unser E Rolli für einen Tag ins Sanitätshaus. Es ist eine größere Sache zu machen weshalb es keinen Sinn macht, dort im Sanitätshaus direkt auf die Reparatur zu warten. Mit dem Mitarbeiter habe ich besprochen, dass dieser den Rolli etwa gegen 10:00 Uhr am Vormittag abholen wird. Zum Glück haben wir noch einen Ersatzrolli. Da sind wir echt erleichtert. Wäre dem nicht so, wäre das ein Tag den wir im Bett verbringen müssten. Das ist irgendwie keine angenehme Vorstellung. Der Rolli fühlt sich irgendwie fast an, als wäre er ein Körperteil von uns. Denn er ist immer da, wo wir gerade sind. Das mag vielleicht skurril und merkwürdig klingen. Es ist doch nur ein Gegenstand. Ja, der Rollstuhl ist ein Gegenstand und trotzdem Teil von uns. Der Elektro Rolli ist unser Alltagsrolli, indem verbringen wir die allermeiste Zeit. Außer, wir liegen gerade im Bett oder nutzen ein anderes Hilfsmittel. Eine klassische Situation bei der das so wäre ist beispielsweise, wenn wir jetzt im Winter bei Schnee, Eis und Nässe draußen waren. Dann bleibt unser elektrischer Rolli im Badezimmer stehen damit der abtropfen kann und je nach Verschmutzung in einem von einer Assistentin geputzt wird. In der Zwischenzeit wechseln wir in unseren Schieberolli. Der ist kleiner, oft sagen Menschen zu uns, dass wir in dem anderen Rolli „nicht so behindert“ wie in dem großen Rolli aussehen. Doch irgendwie hat das Ganze für uns eine Crux. Denn selbstständig sind wir nur mit unserem elektrischen Rolli. Sitzen wir im Schieberolli sind wir von anderen Menschen abhängig. Noch mehr als sowieso schon jeden Tag. Von daher hat das nichts mit aktiver oder weniger behindert sein zu tun für uns, sondern eher mit noch mehr Barrieren. Trotzdem hat auch dieser Rolli natürlich seine Berechtigung. Beispielsweise für den Tag, wo der elektrische Rolli nun im Sanitätshaus sein wird. Oder wenn wir doch mal hin wohin müssen wo eine Stufe überwunden werden muss. Dass ist mit dem Schieberollstuhl mit zwei Personen durchaus möglich während das mit unserem Elektrorollstuhl einfach nicht möglich ist. Es sei denn, es gibt eine entsprechende Rampe.
Wir haben also überlegt, wie wir diesen Tag gestalten. Und haben uns für eine Variante an dem Tag ohne Assistenz entschieden und dafür mit den Schmetterlingen. Damit fühlen wir uns deutlich wohler, als wenn wir noch abhängiger sind von einer anderen Person.
Das Sanitätshaus soll bloß ordentlich mit unserem E Rolli umgehen. Ihn vorsichtig reparieren und möglichst nicht noch irgendetwas kaputt machen. Oder eine Einstellung verändern, die für uns nicht passt. Leider sind die Fußbretter immer noch nicht exakt gleich hoch. Der Mensch aus dem Sanitätshaus meint, dass das kein Problem sei. Wir sind uns dabei nicht so sicher wie das für unsere Hüfte auf Dauer ist. Leider ist die Einstellung gar nicht mehr exakt möglich, da die Fußstütze an der einen Seite etwas ausgeleiert ist.
9.2.
Vor der Hundeadoption entstanden
Eine Hündin
In ein paar Tagen lernen wir eine wundervolle Mini Australian Shepherd Hündin kennen. Wir sind schon eine ganze Weile auf der Suche nach einer Hündin. Auf dieser Suche haben wir schon verschiedene Dinge ausprobiert. Neulich haben wir beschlossen, selber eine Anzeige im Internet aufzugeben, dass wir eine erwachsene Hündin suchen. Wir haben schon mit verschiedenen Hundebesitzern Kontakt gehabt. Leuten, die ihr Tier abgeben wollen oder müssen.
Für eine Hündin hatten wir schon die Zusage für das Probewohnen bei uns. Doch dann hat sich die Besitzerin nicht mehr gemeldet. Das war wirklich schade. Aber gerade fühlt es sich so an, als hätten wir unseren persönlichen Jackpot an Hündin gefunden. Wir sind so gespannt, sie am Wochenende kennen zu lernen. Da das eine Strecke entfernt ist von der Stadt in der wir leben haben wir beschlossen, dann eine Nacht in einem Hotel zu übernachten. Am Samstag werden wir dorthin fahren. Gleich morgens geht es los. Später lernen wir dann die Hündin kennen, und auch ihre jetzige Besitzerin. Der bisherige Kontakt zu ihr lief wirklich super gut. Schnelle Antwort, viele Erklärungen und ein nettes Telefonat liegen hinter uns. Sie verkauft zwei Hündinnen, doch schnell war klar, dass die eine für uns wohl die besser Geeignete ist. Das können wir selbstverständlich noch nicht beurteilen da wir beide Hunde noch nicht kennen. Die Hündin ist wunderschön. Die Vorbereitungen sind nun ganz konkret am Laufen. Fast haben wir alles zusammen. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht welche Regeln für uns wichtig sind. Unter anderem auch was uns für die Assistentin im Umgang mit dem Hund relevant erscheint. Diese Liste wird sich sicher noch ausweiten, ist ja auch kein Problem. Man lernt durch Erfahrung.
Wir möchten so vieles wie irgendwie geht richtig machen. Da fragt man sich, wer möchte das wohl nicht? Das stimmt bestimmt. Morgen werden wir Kontakt zu einer Hundetrainerin aufnehmen, die auch Rollstuhlfahrerin ist. Mit einer anderen Rollstuhlfahrenden Hundetrainerinnen hatten wir schon mal Kontakt. Doch das ist etwas außerhalb unserer Stadt. Von daher ist die uns jetzt empfohlene Hundetrainerin wahrscheinlich leichter zu erreichen. Wir werden sehen.
Auf unser Kennenlernen Wochenende sind wir sehr gespannt und wir freuen uns riesig. Wir werden berichten, wie es war. Viele Grüße
7.2.
Elektrorolli im Sanitätshaus
Heute ist der 3.2.2022. Eigentlich könnte es ein ganz normaler Tag wie immer sein, doch das ist es nicht. Vormittags wurde unser Elektrorolli vom Sanitätshaus Mitarbeiter abgeholt. Er benötigt einen neuen Motor. Den hatte die Krankenkasse bereits Ende letzten Jahres bewilligt. Doch dann gab es wohl einen Coronafall dort im Sanitätshaus und der für uns zuständige Mitarbeiter war in Quarantäne. Nun ja, heute ist es also soweit. Und das bedeutet für uns alles andere als ein normaler Tag.
Wir sitzen jetzt in unserem anderen Rolli. Offiziell heißt dieser Rolli aktiv Rollstuhl. Doch für uns ist er genau das Gegenteil. Wir fühlen uns darin passiv, hilfloser als sonst. Können nicht entscheiden, wo wir gerade hinfahren wollen. Dass ist anstrengend und ein unangenehmes Gefühl für uns. In unserem elektrischen Rolli fühlen wir uns viel freier, selbstständiger und auch ausgeglichener. Noch mehr auf die Hilfe andere angewiesen zu sein macht und schon was aus. Hilft nun aber nichts, da müssen wir heute durch.
Beim Telefonat mit dem Mitarbeiter aus dem Sanitätshaus hieß es, dass der Rolli auf jeden Fall abends wieder zurück sei. Dies konnte er mir nun heute Morgen nicht bestätigen. Dass es echt Mist! Fühlt sich schlecht an, denn wir fühlen uns so abhängig. Unfrei, noch so viel unselbstständiger wie sonst. Wir fühlen uns nicht wirklich gut aufgehoben in diesem Sanitätshaus. Doch eine sinnvolle Alternative haben wir bisher auch nicht gefunden. Mit der aktuellen E- Rolliversorgung sind wir jetzt sowieso an dieses Sanitätshaus gebunden. Der Mitarbeiter macht seltsame Witze. Vergisst Termine, und sagte dann einmal, ich hätte gar keinen Termin mit ihm ausgemacht. Zum Glück hatte ich das aber schriftlich per E-Mail gehabt und konnte es ihm so zeigen. Freundlichkeit und Kundenservice wird da wirklich nicht hoch geschrieben. Das ist schade, da wir wissen, dass es auch anders geht (aus der Stadt wo wir vorher gelebt haben).
Nun müssen wir also den Tag in diesem Rolli verbringen. Uns tut jetzt schon der Rücken weh. Wir hoffen sehr, dass der Rolli wirklich abends zurück ist und sorgsam mit ihm umgegangen wurde. Da sind wir uns bei dem Sanitätshaus nämlich nicht so sicher. Klingt vielleicht nicht nett, aber wir haben den Rolli auch schon kaputter zurückgekriegt als wir ihn abgegeben haben.
5.2.
Jemand fragt, wie geht es dir/ euch …
Wir können diese Frage endlich mal wieder mit gut beantworten. Das ist wundervoll und berührt mich irgendwie sehr. Wie lange haben wir das nicht sagen können? Ich glaube eine ganze Weile nicht. Natürlich ist gut gehen immer subjektiv, wir sagen halt oft, wenn jemand fragt wie es uns geht, dass es uns gut geht. In Wirklichkeit ist das aber nicht so. Nicht schlecht aber eben auch nicht gut.
Es kommt auch drauf an wer diese Frage stellt. Ist das eine Assistenz, so beantworten wir die Frage schon. Aber nicht tiefer gehend, weil gewisse Dinge auch unsere privaten Sachen bleiben sollen. Ein anderer Arbeitgeber würde sich da auch nicht zu tief in die Seele blicken lassen gegenüber einer angestellten Person. Und das sind wir, Arbeitgeber! Mit allem was dazugehört, Rechten und Pflichten. Nicht immer ist es einfach, dass das zu Hause ist.
Daran, dass wir gerade sagen können es geht uns gut hat unsere Hündin einen großen Anteil. Mit ihr werden wir viele neue Dinge lernen. Neue Wege gehen, neue Menschen kennen lernen und neue Herausforderungen erleben. Es tut so gut, sie jetzt hier bei uns zu haben und wir sind unglaublich glücklich, dass das geklappt hat.
Natürlich ist das was außen rum uns Sorgen und Gedanken bereitet nicht weg durch die schöne Situation die wir jetzt erleben dürfen. Doch irgendwie bekommt sie ein anderes Gewicht. Dadurch dass unsere Hündin gerade viel Raum einnimmt und das Kennenlernen bestimmt, noch die eine oder andere Überraschung für uns bereithalten wird, sind wir abgelenkt. Die großen Türme ringsherum stehen nicht so im Mittelpunkt, weil einfach gerade gar nicht so viel Platz da ist.
Es geht mir gut. Ein toller Satz. Wir hoffen, dass das länger anhält.
2.2.
Post vom Amt
Wir beziehen Grundsicherung bei voller Erwerbsminderungsrente. Im Grunde ist das zwar ein anderes Sozialgesetzbuch wie Leistungen für Langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger, von dem Geld von dem wir leben kommt es aber aufs Gleiche raus. Mit dem Unterschied, dass ALG zwei Bezieher zumeist in der Lage sind ihre Situation zu ändern während wir das nicht können. Bei uns liegt eine unbefristete volle Erwerbsminderung vor. Deshalb sind wir auf unterschiedliche Ämter angewiesen, nun macht das Amt über das wir unsere Leistung zur Existenzsicherung beziehen Probleme. Die Nebenkostenabrechnung ist hoch ausgefallen. So wirklich warum das so ist verstehen wir nicht. Laut Abrechnung sind die Kosten vor allem bei der Heizung im Flur enorm. Das wollen wir überprüfen lassen ob damit alles in Ordnung ist.
Nun kommt in diesem Schreiben wieder rüber, ihre Wohnung ist ja zu groß. Ja, es stimmt, unsere Wohnung ist geräumig. Aber wir sind auf mehr Platz angewiesen aufgrund unserer komplexen Behinderung mit allen Hilfsmitteln die wir brauchen. Durch den Pflegebedarf benötigen wir Menschen, die uns im Alltag unterstützen. Zweimal im Monat kommt eine Haushaltshilfe, die so den Grundputz erledigt. Diese Maßnahme lässt ein bisschen mehr Zeit, um mit den Assistenten mehr Freizeitaktivitäten unternehmen zu können.
Diese verdammte Abhängigkeit ist echt schwer zu ertragen. Man hat das Gefühl, als koste das Amt das richtig aus. Das ist natürlich unser subjektives Gefühl. Wieder heißt es warten, wieder heißt nicht zu wissen wie es weitergeht. Die Nachzahlung der Nebenkosten wird in wenigen Tagen vom Konto abgebucht. Eine riesige Summe Geld, wenn man vom Existenzminimum lebt. Wir wollen einfach in dieser wundervollen Wohnung bleiben, und nicht immer und immer wieder die Angst haben hier raus zu müssen. Unsere Gedanken kreisen. Werden von der einen Gehirnhälfte auf die andere gewälzt und wieder zurück. Die Antwort an das Amt ist geschrieben. Es bleibt abzuwarten, was deren Antwort ist. Bis wir das Geld bezahlen müssen bekommen wir das Geld sicher nicht. Außerdem erhöht sich die Miete jetzt Anfang des Jahres sowieso noch mal. Zusätzlich kommt jetzt noch das mehr an Nebenkostenvorauszahlung auf uns zu. An sich ist es ganz klar, dass das Amt die Miete in angemessener Höhe bezahlt. Dazu gehören auch die Nebenkosten.
31.1.
Gestern ist eine wundervolle, knapp 3 Jahre alte Hündin bei uns eingezogen. ;-)
28.1.
Medikamente
Manchmal nervt es mich, dass wir Medikamente nehmen müssen. Wegen verschiedener Erkrankungen kommt da leider einiges zusammen. Bei der Einnahme gibt es Einiges zu beachten: Wann genau, wie, welcher zeitliche Abstand zu anderen Medikamenten… Vor Kurzem hat mir ein Apotheker gesagt: „Sie wissen schon, dass es wichtig ist, jedes Medikament einzeln mit einem Glas Wasser zu nehmen!“ Wie sollen wir das denn machen ohne einen richtigen Wasserbauch zu bekommen? Das funktioniert einfach nicht.
25.1.
Behinderung ist keine Krankheit
Das ist ein Unterschied! Viele Menschen setzen das gleich. Eine Behinderung ist keine Krankheit. Eine Behinderung ist erstens chronisch und zweitens meistens nicht heilbar. Ob eine Behinderung oder eine Krankheit- schlimm sein kann beides.
23.1.
Leben, ein Überleben! Kämpfen um Notwendigkeiten. Den Kampf des Überlebens haben wir bereits als Kind führen müssen. Haben es geschafft! Trotz allem, trotz all der Gewalt. Das Aufspalten in Viele war notwendig um unser Leben zu retten. Um diesen massiven Missbrauch überleben zu können. Manche multiplen Menschen werden gezielt gespalten. Dieser Mechanismus, das Kind immer wieder in Todesgefahr zu bringen, damit es sich zielgerecht weiter spaltet so wie die Verantwortlichen für diese Taten es brauchen und wünschen. Das ist einfach abartig, ungeheuerlich und für die meisten Menschen nicht vorstellbar.
Wenn sich ein kleines Kind aufgrund beispielsweise eines Missbrauches spontan in mehrere Persönlichkeiten spaltet, sind unserer Erfahrung und Eindrücken bisher eher die, dass das System weniger verzweigt und verwinkelt in sich drin ist als ein System, das systematisch gespalten wird. Das ist natürlich nicht immer der Fall und soll hier auch in einer Weise bewertet werden bezüglich „besser“ oder „schlechter“, „schlimmer“ oder „weniger schlimm“.
20.1.
Schock. Wut. Verzweiflung. Belastungsgrenze.
Manchmal passieren total unverständliche Dinge im Außen. Die nicht zu ändern sind. Auf die man nur reagieren kann. Eine unglaubliche Angst ist da in uns. Aufregung. Wir fühlen uns schwer belastet. Sehnen uns so sehr nach Ruhe und Urlaub. Doch dies scheint aktuell unerreichbar. Was auch wiederrum weh tut. Um Unterstützung haben wir gebeten. Versuchen es heute Nachmittag bei einer Beratungsstelle. Mal schauen, ob es hilft darüber zu sprechen. Oder auch nicht. Keine Ahnung. Unsere Geschichte ist kompliziert, verzwickt und ungewöhnlich. Das wissen wir, aber so ist unsere Realität in der wir leben. Kontinuität ist für uns etwas Wichtiges. Wir als System brauchen immer eine Weile bis wir uns an neue Menschen wie z.B. Assistenten gewöhnen. Das hängt sicherlich mit unserem erschütterten Urvertrauen zusammen. Nähe und Distanz. Wir lassen uns schon ewig nicht mehr auf die kommenden und gehenden Helfer in unserem Leben ein wie das früher war. Damals hatten die Helfernetzwerke aber auch einen anderen Stellenwert wie heute. Dadurch dass die Schmetterlinge und wir uns gegenseitig haben hat sich diesbezüglich viel verändert. Es gab eine Phase in unserem Leben, da war eine Woche bis zur nächsten z.B. Ergo- oder Psychotherapie Stunde lang…
19.1.
Hallo,
ich bin ein Kind vom System der Schmetterlinge. Das andere System hat eine doofe Post von einem Amt bekommen. Das macht mich wütend. Leider ist man vom Amt abhängig. Viel lieber würden Sonnenblumen selbst arbeiten und Geld verdienen, aber das geht nicht, weil Körper und Seele zu sehr kaputt sind. Aber das sucht man sich ja nicht aus! Viel schöner wäre es, wenn man Körper und Seele gesund wären!
17.1.
Tränen
Ein Abend vor ein paar Tagen: Der ganze Tag war anstrengend, schwerfällig und belastend. Zu viele Baustellen innen und außen, so viele Probleme auf einmal. Es staut sich regelrecht in uns was zusammen, kreist nur noch durch den Kopf. Auch am Abend kommen wir nicht zur Ruhe. Irgendwann laufen sie dann, die Tränen. Viele heiße, ungeweinte und aufgestaute Tränen. Wir machen alles nass, ein Taschentuch reicht bei weitem nicht aus. Irgendwie ist es schon gut, dass die Tränen herauskommen. Doch ändern sie nichts an der alltäglichen Belastung die aktuell da ist. Wir wünschten so sehr, dass wir die Situation ändern könnten. Optimistischer in die Zukunft schauen können und die positiven Seiten des Lebens im Kleinen und alltäglichen mehr genießen können. Zeitweise gelingt es uns ganz gut die schwere Belastung in den Hintergrund zu drücken. Dann wieder überhaupt nicht. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Waage, mit positiven und negativen Dingen. Zum Glück gibt es die Tage an denen die positiven Sachen überwiegen und sie auch gefühlsmäßig bei uns in unserem Inneren ankommen können. Doch die schwierigen Tage überwiegen leider derzeit.
Die Gedanken kreisen und kommen zu keinem Ergebnis. Springt von hier nach dort, von einem Problem zum anderen. Dabei lässt sich das Chaos im Moment in zwei große Probleme eingrenzen. Klar gibt es da noch einige kleinere Baustellen aber die zwei großen Baustellen sind am schwierigsten und belastendsten. Wir haben einfach Angst. Angst, wie es weitergeht. Angst, was sein wird. Diese Angst zu spüren ist nicht schön. Heute früh klingelt es an der Wohnungstüre. Wir waren noch im Halbschlaf. Unser Herz hämmerte wie verrückt und konnte sich eine ganze Weile nicht beruhigen. Wer mag das wohl sein der da von außen kommt? Letztendlich war es ein Paket und nichts weiter. Doch auch da haben wir wieder die Angst gespürt.
Wie viel Pech kann man eigentlich haben? Sagte eine professionelle Helferin zu den Schmetterlingen. Das ist eine Frage, die wir uns auch stellen.
15.1.
Leere
Innere Leere ist mein überwiegendes „Gefühl“. Ich weiß nicht was schlimmer ist, Leere oder Überfüllung/Druck im Kopf. Ich glaube beides ist auf seine Weise schlimm. Ohne die momentane Situation ginge es uns sicher besser. Auch die Sonnenblumen leiden unter der Situation. Das tut uns sehr leid. Gerne würde ich mehr schreiben, aber mein Kopf ist mal wieder leer. Ich werde mich jetzt erstmal in mein Bett zurückziehen…
12.1.
Ist auch schon wieder etwas her…
Planung für einen Tagesausflug
Wir Sonnenblumen hatten vor, einen Tagesausflug in eine andere Stadt zu machen. Dort wollten wir jemanden besuchen.
Inzwischen konnten wir den Besuch machen, allerdings nicht an dem ursprünglich dafür geplanten Tag.
Zunächst einmal mussten wir uns darüber im Klaren sein, welche Assistentin uns an diesem Tag begleiten soll. Uns ist wichtig, dass da jemand mitkommt die uns angenehm ist. Sonst würde so ein Tag wahrscheinlich ziemlich anstrengend werden. Dann haben wir geschaut, an welchem Tag das am besten passen würde. Dies haben wir dann mit der Person, die wir besuchen möchten abgesprochen. Ein paar Tage später war dann klar, dass das an diesem Tag möglich wird. Darüber freuen wir uns sehr!
Nun gingen wir an die Planung. Da wir nicht spontan mit der Bahn fahren können wegen der Ein- und Ausstieghilfe die wir in Form von einem Hub Lift benötigen um mit dem Rolli in die Bahn zu kommen müssen wir uns in so einem Fall an die Mobilitätszentrale der Bahn wenden. Diese organisiert jemanden, der uns dann hilft in den Zug zu kommen und am Zielbahnhof wieder rauszukommen. Eine unserer Jugendlichen erklärte sich bereit, die Organisation mit der Deutschen Bahn zu übernehmen. Hierfür gibt es ein Onlineformular, was ausgefüllt werden muss. Dabei werden unter anderem die Maße des Rollstuhls abgefragt, das Gewicht des Rollstuhls mit uns als Person drin und welche Hilfe genau benötigt wird. Die Einstiegshilfe mit dem Hub Lift wird über die Bahn Mitarbeiter direkt organisiert, die für den Service zuständig sind. Menschen mit anderen Behinderungen, die nicht den Hub Lift zum Ein- und Aussteigen benötigen, bekommen in der Regel über die Bahnhofsmission Hilfe. Dies kann zum Beispiel für ältere Menschen notwendig sein, die zum Beispiel nicht so weit laufen können. Oder für Leute, die mit einem Rollator unterwegs sind.
Dann suchte die Jugendliche, die sich dazu bereit erklärt hatte, eine Reiseverbindung für den Tag raus. Als dann klar war, welchen Zug wir am besten nehmen würden für die Hin- und Rückfahrt riefen wir das Onlineformular der Mobilitätszentrale der Bahn auf. Dort gaben wir alle Daten an, die Zugnummer, die Abfahrtszeit, die Ankunftszeit, auf welchem Gleis der Zug abfährt und ankommt. Dann mussten wir den Treffpunkt am Bahnhof wählen, wir wählen bei der Hinreise eigentlich in der Regel immer die Information der Deutschen Bahn. Diese findet man in jeder Stadt relativ gut, auch wenn man sich nicht gut auskennt. Am Zielbahnhof wird angegeben, dass die Hebebühne zu dem reservierten Wagen kommt. Ein Stellplatz für Rollstuhlfahrer gibt es in kurzen Zügen, in längeren Zügen im Fernverkehr auch mal zwei und in den ganz neuen ICE s der deutschen Bahn gibt es nun unglaubliche 3 Rolli Plätze. Eine Revolution! Also muss man zunächst klären, ob dieser für die gewünschte Verbindung noch verfügbar ist. Am nächsten Vormittag bekamen wir Bescheid. Ja, sowohl für die Hinfahrt als auch für die Rückfahrt ist noch der entsprechende Rolliplatz im ausgewählten Zug frei. Dies meldet die Mobilitätszentrale dann wiederum an die Deutsche Bahn, diese muss den Service noch bestätigen. Später bekamen wir dann eine Bestätigung, dass die Bestätigung erteilt wurde. Wir haben uns riesig gefreut, dass das diesmal direkt geklappt hat. Dass es in der Tat nicht immer so. Manchmal sind wir damit konfrontiert, dass wir dann später oder früher fahren müssen, weil eben kein entsprechender Rolli Platz mehr frei ist. Spontanes Verreisen ist als Rollifahrer kaum möglich. Wenn ein Zug Verspätung hat und ein Rollifahrer an Bord ist, wird es richtig kompliziert. Denn der Anschlusszug könnte ja möglicherweise keinen entsprechenden Platz mehr frei haben. Das ist immer eine ziemliche Zitterpartie. Doch diesmal fahren wir nur eine Weile mit dem ICE und müssen nicht umsteigen. Das ist uns ganz angenehm und nimmt den Stress. Als wir dann die Bestätigung bekommen haben, dass das mit den beiden Zügen (Hin- und Rückfahrt) klappt. Dies war so die äußere Organisation unserer Reise. Wir baten die Mitarbeiter der Bahn, noch einen Sitzplatz für unsere Begleitperson zu reservieren. Für uns wurde ein Rolliplatz reserviert. Leider wird dieser immer wieder als Abstellfläche genutzt, so dass wir unseren Platz nicht erreichen können. Häufig sind die Leute hilfsbereit und stellen ihre Sachen dann weg, wir erleben aber auch immer wieder Situationen wo Leute das nicht möchten oder die Besitzer der Koffer nicht auffindbar sind im Wagen. Das kann dann schon ärgerlich sein. Denn wir haben außer diesem einen Platz keine Möglichkeit, irgendwo im Fernverkehr Zug zu stehen. Im Nahverkehr ist das noch mal etwas anders. Aber im Fernverkehr ist eben nur dieser eine Platz dafür vorgesehen und möglich. Im übrigen Zug sind die Gänge nicht breit genug, um mit einem Rollstuhl durchzukommen. Es geht also wirklich nur genau dieser Platz der extra dafür vorgesehen ist und dessen Zugang bewusst breiter ist als die restlichen Gänge im Zug. Das war so die äußerliche Organisation.
Dann gibt es beim multiplen System natürlich auch immer einiges an innerer Organisation, die nötig ist, wenn etwas geplant wird. Auf diesen Termin freuen sich wirklich viele von uns! Ein kleines Mädchen ist besonders aufgeregt. Sie freut sich so! Mit der Assistentin die uns begleiten wird haben wir besprochen, dass wir das an diesem Tag machen werden. Sie hat dann während wir uns mit der Freundin treffen Freizeit, kann in der anderen Stadt irgendetwas machen, wenn das denn Corona bedingt wieder möglich sein wird bis dahin. Wir hoffen auf gutes Wetter, da die Wohnung der Freundin leider nicht barrierefrei ist.
Welche Persönlichkeiten haben Lust, ein Teil der Fahrt zu übernehmen? J., Ein fünfjähriger Junge im System möchte auf jeden Fall eine Weile mit dem Zug fahren dürfen. Das ist kein Problem, er kann das schon ganz gut. Er kann dann etwas außen sein, wenn der Schaffner die Fahrkarte kontrolliert hat. Im Übrigen macht auch anderen Persönlichkeiten Zug fahren Freude. Eine Jugendliche wird sicher etwas Musik hören, jemand anderes vielleicht etwas lesen. Wir werden so knapp zweieinhalb Stunden unterwegs sein. Da gibt es schon einiges an Zeit, die zu überbrücken ist. Wer übernimmt die Kommunikation bei der Anmeldung am Infoschalter? Für wen ist es in Ordnung, außen zu sein, wenn wir mit der Hebebühne in den Zug „befördert“ werden? Diese Situation ist manchen im System eher unheimlich und macht ein wenig Angst. Meistens ist es relativ eng im Zug, da brauchen wir auf jeden Fall jemanden außen, der sehr präzise Rolli fahren kann. Das trifft zwar auf viele im System zu, doch manche trauen sich in so einer Situation nicht nach außen um dies zu übernehmen. Macht nichts, es findet sich auf jeden Fall jemand, der das machen kann. Das Alltagsteam wird all diese Aufgaben und einzelnen Schritte übernehmen. Doch auch der ein oder andere, der nicht dazugehört möchte gerne dabei sein. Vielleicht auch nur von innen schauen, oder sich ganz nach innen zurückziehen um nichts mehr von der Zugfahrt mitzubekommen. Das alles erfordert schon eine Menge an Planungen, Absprache und Organisation. Aber wir bekommen das auf jeden Fall gut hin! Wir freuen uns sehr auf diesen Ausflug! Endlich mal etwas geplant in dieser Corona Zeit auf das man sich freuen kann. Das tut unserer Seele gut.
9.1.
Wortfindungsstörungen
die Schmetterlinge haben öfter Wortfindungsstörungen. Heute ist der 6. Januar, als sie uns was erzählt haben, haben wir regelrecht einen Lach Flash bekommen. Sie erzählten uns, dass heute die „drei Zwerge kommen“. Ein Jugendlicher von uns lachte sofort los. Welche drei Zwerge denn, fragten wir? Dann kam, na die drei heiligen Zwerge eben. Da hatten wir kapiert, was die Schmetterlinge uns sagen wollten. Trotzdem mussten wir so lachen. Einfach weil es sich lustig angehört hat. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu lachen. Hatten das Gefühl, schon ein bisschen zu überdrehen. Das passiert manchmal, wenn wir uns gestresst fühlen.
Mit der Mittagspause war das heute bei uns auch nicht erfolgreich. Dabei hätte uns das bestimmt gutgetan. Wir konnten einfach nicht zur Ruhe kommen. Viele Grüße, Sonnenblumen
7.1.
Druckstellen
Seit etwa zwei Wochen kämpfen wir mit Druckstellen an der Hand im Bereich der Knöchel. Unsere linke Hand ist massiv eingeschränkt. Von daher liegt die Hand die meiste Zeit auf der Rolli Armlehne. Unterwegs auf der Handtasche. Das erste Mal, dass es so massiv wurde war Anfang Dezember als wir in der Selbsthilfegruppe waren. Nun sind wir auf der Suche nach einer gute Lagerungsmöglichkeit für die Hand um da hoffentlich schnell Entlastung zu bekommen. Noch gehen die Rötungen der Gelenke wieder weg, sobald die Hand nirgendwo längerfristig aufliegt. Doch wir haben Sorge vor dem Zeitpunkt, wenn das nicht mehr so ist. Die Haut wird jetzt schon rissig und ist unglaublich empfindlich. Wir hoffen, ne geeignete Lagerungsmöglichkeit für die Hand zu finden.
6.1.
Wut. Schock. Aktionismus.
Keine Ahnung welches Gefühl gerade vorherrscht außer aktiv werden. Funktionieren, jetzt richtig agieren. Reagieren, die Frist von einer Woche nicht verstreichen lassen. Eine Liste schreiben. Wir nummerieren die Schritte des weiteren Vorgehens. Haben Angst, was kommt da gerade auf die Schmetterlinge und uns zu.
Irgendwie agieren und konstruieren, während die Schmetterlinge sich leer fühlen, rauscht unser Kopf. Er quillt über vor lauter Gedanken. Versteht es einfach nicht. Warum nun wieder? Warum ihr? Es ist eine bodenlose Frechheit was da über euch einbricht. Und auch über uns. Wir schreiben Listen, suchen Unterlagen zusammen die relevant sein könnten. Schauen hier und da. Zwischendurch euch in den Arm nehmen. Euch ist gerade so unfassbar übel. Der Blutdruck spielt auch verrückt… Unser Kopf raucht. Abschalten können wir nicht. Auch in der Nacht gelingt uns dies nur kurz. Dafür konnten wir am Vormittag noch etwas schlafen. Das ist gut. Ordnen. Regeln. Überlegen. Was ist jetzt wichtig und richtig?
Und das alles am Freitag spätnachmittags, wo das Wochenende zwischen allen möglichen Aktivitäten liegt.
4.1.
Feiertage- entstanden vor ein paar Tagen
Nun sind sie fast geschafft die Feiertage und darüber sind wir wirklich froh. Auch wenn die heute für uns viel erträglicher sind wie früher, gehen sie nicht spurlos an beiden Systemen vorbei. Das ist deutlich zu spüren. Heute Nachmittag als wir Mittagspause gemacht haben, haben wir totales Chaos geträumt. Von früher, von heute. Gemischt und in Wechselwirkung zueinander. Wirklich unangenehm dieser Traum. Im Außen so viel los. Eigentlich dachten wir, dass das über die Feiertage weniger wird. Wurde es aber nur sehr bedingt.
Erinnerungen, wie man als Kind die Feiertage erlebte. Spannungen, die den Alltag damals kennzeichneten. Fetzen der Erinnerungen tauchen im Kopf auf. Mal positive, mal negative. Ich glaube das Schwierigste an all der Situation ist, dass es eben auch gute und positive Erinnerung gibt. Die in Einklang mit dem Schrecklichen was ansonsten passierte zu bringen ist nicht unproblematisch oder einfach. Mal wurde ein Wunsch am Tag erfüllt und in der Nacht wurde man auf grausamste Weise gequält. Dieser Wechsel von Tag und Nacht, von Leben im Kult, Kinder- und Jugendprostitution und im ganz normalen Alltag von Kindern die heranwachsen ist ein enormer Kontrast. Das spürt man an Feiertagen besonders stark. Bestimmte Feiertage des Kultes waren für uns viele Jahre lang einfach nur schrecklich. Heute haben wir damit gelernt zu leben und können das auch meistens relativ gut. Doch die Belastung wird ein Leben lang bleiben.
Weihnachten mit seinen Feiertagen sind geschafft. Heute ist Silvester. Die Schmetterlinge und wir machen es uns bequem, genießen die Zeit miteinander. Keine Assistenz, niemand von außen. Das ist gut und fühlt sich prima an. Doch es bedeutet auch zusätzliche Aufgaben für die Schmetterlinge. Manchmal haben wir dabei ein schlechtes Gewissen den Schmetterling gegenüber. Überfordern wir sie? Es gibt einfach Dinge oder Tätigkeiten, bei denen wir sie nicht unterstützen können. Das wären zum Beispiel bestimmte Tätigkeiten im Haushalt. Wir übernehmen dafür andere Aufgaben, denen wir gerecht werden können.
Es gab leckeres Raclette. Das hat beiden Systemen sehr gut geschmeckt. Es gab ein bisschen Chaos, weil so viele Persönlichkeiten etwas von dem wundervollen Essen haben wollten. Doch das ist natürlich völlig in Ordnung. Die Geschmäcker sind unterschiedlich, doch der geschmolzene Käse mit den verschiedenen Zutaten kam ganz gut an. Wir werden jetzt die letzten Stunden des Jahres gemeinsam verbringen und am Jahreswechsel auf dem Balkon sein. Die Schmetterlinge haben ein paar lange Wunderkerzen besorgt. Diese werden wir abbrennen lassen. Wir wünschen euch da draußen einen schönen Abend. Viele Grüße.
1.1.
Wir wünschen dir/ euch ein frohes neues Jahr.
Viele Grüße,
Schmetterlinge und Sonnenblumen