Trigger

Innere und äußere Sicherheit
Was bedeutet es äußerlich in Sicherheit zu sein? Für die meisten nicht traumatisierten Menschen ist das eine Selbstverständlichkeit, für schwer traumatisierte Menschen (z.B. auch Flüchtlinge) und auch Multis sieht das ganz anders aus. Für uns bedeutet äußere Sicherheit Kontaktabbruch zu den Tätern. Das hört sich sehr einfach an, ist jedoch ein sehr langer Prozess, mit vielen Schwierigkeiten. Der Kult macht das Aussteigen sehr schwer er „baut“ verschiedensten Sicherheitsmechanismen innerhalb der Multiplen Persönlichkeit ein.   Beispielsweise gibt es auch täterloyale Persönlichkeiten, auch diese wurden gezielt gespalten und übernahmen  Denken der Täter und wollten dorthin zurück, da sie dies für richtig hielten. Ein Beispiel sind Programmierungen, z.B. das Rückholprogramm. Da wurde eine Persönlichkeit vom Kult darauf trainiert immer wieder zu diesem zurückzukehren. Selbst wenn die Mehrheit die in diesem Körper wohnen nur noch weg wollen, schafft es aber das Programm, dass der Mensch wieder zum Kult geht. Ein anderes Beispiel ist das Suizidprogramm. Das bedeutet als wir keinen Kontakt mehr zum Kult hatten, wurde dieses Programm als selbst Läufer aktiv… Leider schaffen es nicht alle Betroffenen die es möchten den Ausstieg. Diesen zu schaffen ist eine große Leistung. Ganz wichtig ist unserer Meinung nach das professionelle Helfer wie Psychotherapeuten oder Beratungsstellen, Freunde und Weggefährten die Menschen mit DIS Hilfe anbieten dies auch denjenigen anbieten, die noch nicht den Ausstieg geschafft haben oder gerade mitten drin sind. Uns ist bewusst dass das für Therapeuten und Wegbegleiter eine große Herausforderung ist, die viel Mut benötigt. Trotz allem zu dieser Person zu halten. Aber ES IST SO WICHTIG, dass es solche Menschen gibt ohne Hilfe schaffen die Wenigsten den Ausstieg. DANKE an alle Menschen die beim Ausstieg helfen und uns geholfen haben und helfen!!! Auch wenn der erste Schritt in Richtung Sicherheit geschafft ist, ist es noch ein sehr weiter Weg bis zur vollständigen äußeren Sicherheit. Maßnahmen wie mehrfacherer Ortswechsel, Auskunftssperre und Kontaktabbruch zum Lebensumfeld reichen manchmal leider nicht aus um nicht doch vom Kult gefunden zu werden, v.a. weil Kultmitglieder in den verschiedensten Berufsgruppen arbeiten. Auch da, wo man eigentlich denkt dass geholfen wird, gibt es Täter. Der Kult sieht Ausgestiegener als ein große Gefahr, „Verräter“ wollen sie möglichst unauffällig beseitigen damit keine Geheimnisse und Straftaten anderen Menschen bekannt werden.                                                                                                                  Nach jahrelangem Kampf um die äußere Sicherheit standen wir vor einem neuen Problem. Wir dachten wir haben es geschafft. Dort weg, haben ein neues Leben (Wohnung, neue Freunde, Ausbildung) begonnen. Doch dann holte uns die Vergangenheit ein. Jetzt war der Körper zwar nicht mehr in Gefahr, aber die Seele leidet stark. Die Diagnose MPS bekamen wir nach einer mehrjährigen Odyssee von Fehldiagnosen, Zwangseinweisungen in die Psychiatrie und wieder menschenunwürdige Behandlungen wie z.B. Fixierung, Medikamentengabe gegen den eigenen Willen usw. Genau wie die Täter immer gesagt haben, „dir wird niemand glauben, du spinnst“. Leider wurden wir oft als Lügner dargestellt… Der Durchbruch war es als es jemandem gab der uns glaubte und uns so annahm wie wir eben sind. Das kann ein Arzt, ein Psychotherapeut oder auch eine Freundin der man sich anvertraut hat sein. Das ist ganz individuell. Als dieser Schritt geschafft war begann die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Sich untereinander kennen lernen im eigenen Körper, Alpträume und Flashbacks in die Vergangenheit einzuordnen zu können und Dissoziationen und Ängste im eigen System zu unterbrechen sind wichtige Schritte. Kleine Schritte, doch alles Schritte in Richtung Freiheit Doch die Vergangenheit holt uns immer wieder ein, z.B. an bestimmten „Kulttagen“.                                                                                                                                                           Wir haben mehrmals versucht anderen von Gewalt Betroffenen zu helfen, aber auch das funktioniert nicht, weil uns niemand glaubt. Und die Menschen, welche uns glauben und helfen wollen nicht die Möglichkeit dazu haben. Vielleicht kann unser Homepage anderen Menschen irgendwie helfen. Beide Systeme zusammen schaffen im hier und heute Dinge, die alleine gar nicht möglich wären. Doch das Urvertrauen in Sicherheit haben wir nie erlernt. Gemeinsam haben wir die Chance langsam Stück für Stück Sicherheit kennen zu lernen. Diese können wir zusammen viel besser lernen als Jeder für sich alleine. Auch an schwierigen Tagen geben wir einander Sicherheit und Halt.

Anmerkung: Alle unsere Texte sind unsere (Schmetterlinge und Sonnenblumen) persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse d.h. bei anderen Multiplen Persönlichkeiten und Kultmultis kann es auch ganz anders sein!